Star One

Ayreon

Bochum, Zeche, 01.10.2002

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 01.10.2002

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Bochum, Zeche, 01.10.2002

Vorab, das Konzert war geil (IMHO).
Einige Umstände waren aber schon geeignet, den ein oder anderen Fan sichtlich zu vergrätzen. So wurde im Vorfeld die Info verbreitet, Lucassen spiele quasi mit seiner Hauptband AYREON seinen eigenen Support für sein neustes Projekt STAR ONE, so dass beide Fanlager auf ihre Kosten kommen sollten, da die einen ja bekanntlich eher progressiv, die anderen eher heavy ausgerichtet sind.
Irgendwann war das aber wohl vom Tisch und eine gemischte Show wurde vorgezogen.
Dafür sollte dann VANDENPLAS den Support machen. Aus bisher unerfindlichen Gründen fiel deren Set aber komplett aus, obwohl ein eigener Merchandise Stand aufgebaut worden war und von einer Absage absolut nix verlautbar wurde. Die Bühnendekoration hätte aber auch kaum eine Vorgruppe zugelassen, so dass augenscheinlich ein Auftritt nicht vorgesehen sein konnte. Eine Reihe Fans waren aber offensichtlich wegen VANDENPLAS angereist und dementsprechend verständlicherweise sauer. Die anschließende vermischte Performance von AYREON und STAR ONE wurde dagegen durchweg positiv bis begeistert aufgenommen.

Und dazu kommen wir jetzt.

Welome Aboard.

Star One

Punkt 20:30 Uhr gehen die Hallenlichter aus und die Bühne erstrahlt im Glanz des Universums, auf einer Grossbildleinwand wird ein Wurmloch durchreist und wir lauschen dem Funkkontakt zwischen einem Raumschiff und der Erde. Die Protagonisten betreten durch ein Star Gate die Bühne und Lift Off mit den ersten Tracks des STAR ONE Albums.
Set Your Controls geht gleich los wie die Feuerwehr, die jeweiligen Leadsänger wechseln sich in ihren Passagen ab oder singen gemeinsam mit dem Rest im Chor und setzen gleich von Beginn an Akzente. Was einem hier an Performance, Sound, instrumental- und gesangstechnisch geboten wird ist außergewöhnlich und Begriffe wie Rock Oper werden dem Geschehen nur annähernd gerecht.

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Nach dem heavy Nackenbrecher High Moon wird erstmals tief in die Repertoirekiste gegriffen und mit Dreamtime/Eyes Of Time ein Medley von dem AYREON Debut "The Final Experiment" ausgegraben. Die Ankündigung "And now we go back to the dark ages" ist irreführend, denn der Unterschied von Zeit und Raum fällt kaum auf, die Intergalactic Space Crusaders um Arjen Anthony Lucassen präsentieren das mittlerweile 8 Jahre alte Werk frisch und modern und vor allem recht heavy, so dass es nahtlos ins Konzept passt. Auch die weiteren Stücke aus dem neuen STAR ONE Album sowie die älteren AYREON Stücke bilden ein homogenes Gesamtwerk.
Feinster Classic Rock mit sowohl progressiven wie heavy Elementen, virtuosen Keyboards, einem Tier hinter der Schießbude, skurrilem, groovigem Bass, einem genialen Axeman, der ansatzlos zwischen Metal Riffs, melodiösen Soli oder klassischem Fingerpicking auf der Akustikgitarre variiert und über allem das Beste, was die internationale Rocksängergilde zu bieten hat.

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Weiter geht's mit Songs of the Ocean vom STAR ONE Album, bevor dann mit Dawn Of A Million Souls, The Dream Sequencer, Into the Black Hole ( inkl. einer einer Homage an den VENGEANCE Klassiker Arabia) und Actual Fantasy eine ausgedehnte Reise durch die verschiedenen AYREON Alben angetreten wird.
Auf der Grossbildleinwand durchfliegt die Enterprise derweil das STAR ONE Logo während auf der Bühne ordentlich gerockt wird. Wo andere mit einer Guitar Army protzen, kann Lucassen mit einer fantastischen Frontline von fünf Gesangsvirtuosen/innen aufwarten, die verstärkt durch Lucassen himself sowie Bassistveteran Peter Vink und portables Keyboard am Bauch von Joost van den Broek eine Wall of Sound nach der anderen zelebrieren.

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Es folgt ein Block aus der AYREON Space Opera "Into The Electric Castle" mit den Tracks Valley of the Queens, Isis And Osiris, Amazing Flight und The Castle Hall, innovativer Progrock mit folkloristischen Anflügen, teils mit heftigen Riffattacken durchsetzt, dazwischen ein effektvolles Basssolo mit zusätzlichen Spuren vom Band sowie einem Duett mit dem Keyboarder, der einmal mehr mit umgeschnallten Gerät über die Bühne flippt.
Eingestreut wurde nur Intergalactic Space Crusaders vom STAR ONE Album, mit dessen nächstem Song The Eye of Ra der offizielle Teil des Konzertes nach genau 90 Minuten beendet wurde.

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Die Band ließ sich jedoch nicht lumpen und kam mit dem mehr als zehnminütigem STAR ONE Opus Starchild zur ersten Zugabe auf die Bühne zurück.
Auch nach dem zweiten Abgang wurde vom frenetischen Publikum erneut Zugabe gefordert und mit The Two Gates gewährt, wieder vom AYERON "Into The Electric Castle" Album.
Nach mittlerweile gut zwei Stunden Spielzeit war Lucassen und Co. dann noch für eine gelungene Überraschung gut und brachte mit dem thematisch ins Konzept passendem DEEP PURPLE Klassiker Space Truckin' die dritte und letzte Zugabe, bevor dann in bester Star Wars Manier der Abspann über die Grossbildleinwand scrollte.
Bei Space Truckin konnten noch einmal alle Sänger/innen und Musiker ihre Qualitäten beweisen und dem legendären Original durchaus das Wasser reichen, wenn nicht sogar darüber hinaus.
Danach gemeinsame Verbeugung, Hände schütteln am Bühnenrand und Abgang.

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Fazit: Bis auf das unentschuldigte Fehlen von VANDENPLAS ein denkwürdiger Abend mit Erinnerungswert. Die Halle war mit gut 700 Zuschauern gut besucht aber nicht überfüllt. Der Sound war bis in die letzte Ecke fantastisch und auch von der Lautstärke her optimal. Die Bochumer Zeche war wie immer ein prima Gastgeber so dass alle Beteiligten zufrieden sein dürften.
Ich persönlich muss mich zukünftig doch wohl noch etwas eingehender mit AYREON beschäftigen, die bei mir einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen haben obwohl mir die etwas härtere Gangart von STAR ONE logischerweise besser gefällt.
Wer die doch recht kurze Tour verpasst haben sollte, kann sich mit den "Star One" und "Into The Electric Castle" Alben einen guten Überblick verschaffen und sollte beim nächsten Mal rechtzeitig in die Tourdaten schauen.
In diesem Sinne.

STAR ONE / AYREON Line up:
Guitars: Arjen Anthony Lucassen (Ayreon, Star One, Vengeance, Bodine)
Drums: Ed Warby (Ayreon, Star One, Gorefest)
Bass: Peter Vink (Ayreon, Finch, Q65)
Keyboards: Joost van den Broek (Sun Caged)
Vocals: Russell Allen (Ayreon, Star One, Symphony X)
Vocals: Damian Wilson (Ayreon, Star One, Threshold)
Vocals: Robert Soeterboek (Ayreon, Star One, Wicked Sensation)
Vocals: Floor Jansen (Ayreon, Star One, After Forever)
Backing Vocals: Irene Jansen

Ralf Frank, 04.10.2002

 

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