Stacie Collins

Heilbronn, Waldhaus, 22.09.2017

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Konzertbericht

Reviewdatum: 27.09.2017
Stil: High Voltage Country/Rock′n′Roll

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Stacie Collins,
Heilbronn, Waldhaus, 22.09.2017

Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor haben Stacie Collins und ihre Band, THE AL-MIGHTY 3, das Colos-Saal in Aschaffenburg gerockt. Zwischendurch gastierten sie auf dem renommierten Sweden Rock Festival und jetzt sind sie wieder auf Tour in unseren Breiten. Diesmal ist meine Anreise etwas weiter, denn das Waldhaus liegt etwas versteckt in den Weinbergen am Rande Heilbronns.
Letztlich doch gefunden, was man leider nicht von übermäßig vielen Gästen sagen kann. Ein harter Kern ist da, aber ein paar mehr hätten schon in den Saal gepasst. Immerhin, die Anwesenden lassen sich durch die Ansage von Blue Rose Plattenlabel-Boss Edgar Heckmann vor die Bühne locken und so entsteht doch schnell richtig Konzertatmosphäre.
Das liegt nicht zuletzt an der locker-ungezwungenen Art, mit der die Band um 20.30 Uhr los rockt.

Aufgrund meiner Anreise reklamiere ich Lost And Found jetzt einfach mal für mich und ab geht die Post. Die kleine Lady bringt ihre Harmonika zum Glühen und die Augen der Anwesenden zum Leuchten. Als legte man den Schalter um, ist von einem zum anderen Moment Party angesagt. Etwas erdiger stampft It Ain’t Love. Von jeher eine meiner absoluten Lieblingsnummern. Stacies Ehegatte, Al Collins, hat immer ein Lächeln auf den Lippen und das richtige Riff auf seinem weißen Bass parat. Mal als pumpender Bass-Treiber, mal als Ersatz-Rhythmus-Gitarrist, er ist der Motor dieser Band!
Auf der anderen Seite liefert der durchtrainierte Jon Sudbury die locker-flockigen Country-Licks – wie im folgenden Ramblin‘ - oder die Stones-mäßigen Riffs - wie in Don’t Doubt Me Now - , und sprüht ebenfalls vor guter Laune. Da passt es umso besser, wenn er die Lead-Vocals für den NRBQ-Klassiker It Comes To Me Naturally übernimmt.

Mittelpunkt ist und bleibt natürlich die energiegeladene Stacie. Der Cowboyhut hält nur begrenzte Zeit auf ihrem Kopf und auch manche Mundharmonika übersteht den Auftritt nicht. Das beeindruckt schon, wie sie zwischen Gesang und Harmonika-Spiel ständig wechselt und dabei noch permanent über die Bühne tobt. Da bleibt natürlich auch im Publikum kaum ein Bein ruhig. Ob bei den Stücken, wie näher am Country sind, wie Lucky Spot (ein weiterer Favorit von mir!), oder dem treibenden Rocker Tied To You, bei dem sich die Musiker die Soloparts zuwerfen. Al Collins bringt hier kurz Jumpin‘ Jack Flash ins Spiel. Wie überhaupt gerne mal das ein oder andere musikalische Zitat untergebracht wird.

Die Show teilt sich in zwei Teile, wobei naturgemäß im zweiten noch mehr Gas gegeben wird. Baby Sister ist die erste Nummer nach der Pause und dann geht’s praktisch nur noch ab. Kernig, roots-mäßig in Top Of That Mountain, in bester Honky Tonk-Manier bei Carry Me Away, heavy rockend in The Very Last Time. Und richtig swamp-bluesig brodelnd in Blood Moon. Muss ich gestehen, dass ich den Song erst heute Abend so richtig zu schätzen lerne. Dazwischen tritt Al wieder ins (Gesangs-) Rampenlicht mit If You Wanna Get To Heaven von den hierzulande eher wenig bekannten OZARK MOUNTAIN DAREDEVILS.
Kurz darauf ist weitere Cover-Time angesagt. Zu Ehren des erkrankten Dan Baird wird Keep Your Hands To Yourself vom Schlagzeuger gesungen, aus dem Repertoire von Al Collins’ Teilzeit-Kapelle JASON AND THE SCORCHERS folgt If Money Talks und auch der Blues-R&B-Klassiker Bright Lights, Big City wird vereinnahmt. Alles mit viel Spaß vorgetragen und aufgenommen. Auch wenn mancher Purist nicht mit jeder Version einverstanden gewesen wäre.

Für Hey Mister, dem Song, der das Album “Sometimes You Gotta“ so prächtig in die Spur kickt, steckt sich Jon Sudbury das Slide-Röhrchen über und es geht nochmal richtig ab.
Zur Zugabe übernimmt erneut Jon den Lead-Gesang für Keith Richards‘ Trademark-Song Happy. Beim Eingangsriff hakt’s noch etwas, aber bringt die Band den Rock-Klassiker richtig gut und fetzend rüber. Und zum Schluss, es kann nicht anders sein, wird AC/DCs It’s A Long Way To The Top angestimmt. Auch im Programm von Stacie Collins schon ein Klassiker. Die Rolle der Dudelsäcke, die das Original so toll bereichern, übernimmt natürlich der feminine Harp-Derwisch auf der Bühne des Waldhauses.
Da gibt’s am Schluss niemand, der nicht strahlend und begeistert durch den sich leerenden Saal schlendert. Am Merchandising-Stand ist gut was los und mittendrin natürlich? Stacie Collins! Es ist eigentlich (fast) egal, ob man ihre Songs und Alben kennt, denn diese lebensfrohe und überschäumende Art kommt bei jedem Musikfan an und beschert einem zwangsläufig einen ebenso vergnüglichen wie kurzweiligen Abend, den man bald möglichst wieder erleben mag. Für das Frühjahr ist eine Tour in Planung. Das plan‘ ich dann auch schon mal ein.

Epi Schmidt, 22.09.2017

 

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