Stacie Collins, Aschaffenburg, Colos-Saal, 20.09.2016 |
Dienstagabend – nicht der begehrteste Tag der Woche, aber ein Kaliber wie der Harmonika-Wirbelwind Stacie Collins zieht doch einige Leute ins Aschaffenburger Colos-Saal. Die doppelte Menge hätte auch Platz gefunden, aber so hat der Rest mehr Platz zum Rocken. Und gerockt wird augenblicklich, als Stacie mit ihren Mitstreitern die Bühne betritt. Ehemann Al spielt ja so eine Art Bass/Rhythmusgitarre und die treibt uns direkt in Lost And Found - die Nummer, die so ansteckend auch ihr aktuelles Album ”Roll The Dice” eröffnet. Egal ob sie ihre Mundharmonika gerade bis an deren Belastungsgrenze treibt oder mit ihren Bandmitgliedern über die Bühne fegt – sie permanent in Aktion. Dabei überträgt sie den Spaß, den sie hat, ganz mühelos auf die Besucher. Die sind denn auch gern bereit, bei King Of Rock oder dem rasanten Rockabilly Ramblin‘ mitzuwippen und zu grooven. An dieser Stelle sollten auch Ryan McCormick und Jon Sudbury Erwähnung finden. Ersterer für eine obercoole Gitarre verantwortlich, die perfekt zwischen Stones-Riffs und Dan Baird-Rhythmen pendelt. Den passenden Sound dafür hat er, kann – und das tut er auch – aber auch mal eine Jimi Hendrix-Nummer einstreuen. Bei The Very Last Time wird’s leicht bluesig, ohne dass der Drive verloren geht und bei dem stark an die STONES angelehnten Don’t Doubt Me Now wird man schon zum Mitsingen verleitet. Auch wenn man den Text nicht so kann. Geht einfach gut ins Ohr. Und das gilt auch für Tied To You. So ein Song sollte gesetzlich verordnet jeden Tag im Radio laufen und die Leute wären umgehend besser drauf. Die anschließende Blues-Nummer sorgt für leichte Erholung, bevor der Action etwas Tribute gezollt werden muss. Ein paar weitere Coverversionen werden ins Programm genommen. Darunter Keep Your Hands To Yourself, BLACKFOOTs Train Train (tolle Slide hier von McCormick!) und ein Blues-Medley aus Bright Lights, Big City, Baby, What You Want Me To Do und I Ain’t Got You. Trotz der anstrengenden Show lässt es sich Stacie Collins nicht nehmen zur Zugabe noch Folsom Prison Blues und Radar Love zu bringen und tatsächlich ein zweites Mal zurück auf die Bühne zu kehren und AC/DCs It’ A Long Way To The Top - mittlerweile schon fast eine Trademark-Nummer von Stacie – zu spielen. Natürlich mit Blues Harp anstelle des Dudelsacks. |