Spock's Beard

Feel Euphoria

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.09.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Spock's Beard
Feel Euphoria, InsideOut Music, 2003
Nick D'Virgilio Lead Vocals, Drums, Acoustic & Electric Guitars, Percussions, Loops
Alan MorseElectric & Acoustic Guitars, Vocals
Ryo OkumotoKeyboards
Dave MerosBasses
Produziert von: Spock's Beard Länge: 63 Min 52 Sek Medium: CD
1. Onomatopoeia- Intro
2. The bottom line- Same old story
3. Feel euphoria- You don't know
4. Shining star- Judge
5. East of Eden, west of Memphis- Sid's boys choir
6. Ghosts of autumn- Change
7. A guy named Sid8. Carry on

Besteht wirklich noch Grund zur Euphorie bei SPOCK'S BEARD, nachdem Chefdenker und -lenker Neal Morse im letzten Jahr Hals über Kopf die Band verließ, weil anspruchsvoller Progressive Rock scheinbar nicht mit seinem christlichen Glauben in Einklang zu bringen war?

Etwas überraschend verzichtet die Band darauf, das nicht weg zu diskutierende Vakuum mit einem neuen Mitstreiter zumindest nominell auffüllen zu wollen. Stattdessen hat man alle bandinternen Kräfte gebündelt, und sich Schlagzeuger Nick D'Virgilio als neuen Sänger ausgeguckt.
Überraschend auch, dass "Feel Euphoria", das erste musikalische Statement der Post-Morse-Ära, nicht einmal ein Jahr nach dem Vorgänger "Snow" bereits in den Läden steht. Eine kleine Auszeit, um sich neu zu orientieren und zu ordnen, hätte doch niemand der Band verübelt.

Was also ist nun "Feel Euphoria"? Ein letztes müdes Aufbäumen oder ein hoffnungsvoller Neubeginn?
Der Opener Onomatopoeia lässt einem erst mal die Kauleiste herunter klappen. Sind das wirklich SPOCK'S BEARD, die diese herbe, trockene Heavyrock-Nummer eingespielt haben? Sie sind es, wie die im Mittelteil typische Prog-Passage beweist, aber so harte, geradlinige, fest zupackende Songs war man von der Band bisher nicht gewöhnt.
Die aufgeschreckten, langjährigen die-hard Fans können sich aber schon bald wieder entspannt zurücklehnen. SPOCK'S BEARD sind ihrem Stil treu geblieben und wie gewohnt vor allem damit beschäftigt, den Progressiv-Rock der Siebziger in das nächste Jahrtausend hinüber zu retten.
Frühe GENESIS treffen auf BEATLES-Harmonien, eruptive Heavy-Einschübe stören süßlich-klebrige PINK FLOYD-Romantik und Ryo Okumoto tobt an den Tasteninstrumenten durch ausladenden Retro-Keyboard-Exzesse.
Das Ganze gelingt mal mehr, und das ist allerdings für SPOCK'S BEARD überraschend, auch mal weniger gut. Gerade der Titeltrack, angereichert durch einige Electro-Spielereien, entpuppt sich als sperriges, nicht nur schwerverdauliches, sondern nahezu ungenießbares Soundmonster.
Dem steht allerdings das geniale, knapp zwanzigminütige, in sechs Teile untergliederte A guy named Sid gegenüber, bei dem SPOCK'S BEARD in kompositorischer und spielerischer Hinsicht alle Register ihres Könnens ziehen und mit dem typischen mehrstimmigen Satzgesang für einen Gänsehautmoment sorgen.

"Feel Euphoria" sollte keinen Progressiv-Anhänger in eine depressive Phase stürzen, wenngleich nicht durchgängig Grund zur Euphorie besteht. Es ist ein Lebenszeichen, ein "Hallo, uns gibt es noch und auch ohne Neal Morse muss weiter mit uns gerechnet werden".

Martin Schneider, 24.09.2003

 

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