Michael Amott	Guitar
JB	Vocals
Ludwig Witt	Drums
Per Wiberg	Keyboards
Roger Nilsson	Bass
Länge: ca. 54 Min (Special ca. 38 Min) Medium: DVD
1. Intro	7. Blind Mountain
2. Beneath The Skin	8. Mantra
3. Fool's Gold	9. Wonderful World
4. Monster Astronauts	10. Killing Time/Not Fragile
5. Angel Of Betrayal	11. Euphoria
6. Young Man, Old Soul

Ein für allemal: SPIRITUAL BEGGARS sind keine Stonerband. Man darf die Schweden um Michael Amott (ex- CARCASS und nebenbei noch ARCH ENEMY) gerne als 70er-Jahre-infizierte Hardrocker bezeichnen, aber Stoner, das geht einfach nicht.
So, nachdem das geklärt ist und uns allen ein wenig leichter ums Herz ist, können wir uns mal die erste DVD des Fünfers anschauen, die jetzt bei dem ansonsten eher den Proggies zugewandten Label InsideOut erschienen ist.

Das Herzstück dieses Silberlings ist ein Konzert vom 10.04.2003 im Mean Fiddler in London, also kurz nach Veröffentlichung der CD "On Fire" (was den gewählten, nicht zwingend originell zu nennenden Titel erklärt) und somit noch vor dem letzten Release der Band "Demons". Folglich gibt es hier auch keine Stücke von diesem Album, was aber nicht so schlimm ist, war es nach allgemeiner Meinung ohnehin eines der schwächeren in der Bandhistorie, dessen Prunkstücke wohl immer noch eben "On Fire" und der Vorgänger "Ad Astra" sind. Letzteres kann man wohl in etwa als Quersumme aus BLACK SABBATH und DEEP PURPLE bezeichnen.

Nicht allzu lange vorher hatte der langjährige und vor allem charismatische Sänger und Bassist Christian Stöstrand, von allen nur Spice genannt und seit den Gründungstagen 1992 dabei, die Band verlassen um mit seiner zweiten Band, der MUSHROOM RIVER BAND eine etwas ruhigere Kugel zu schieben und sich vermutlich, nun ja, eher den Mushrooms zu widmen. Ersatz war glücklicherweise recht schnell gefunden (schwedische Musiker gibt es zum Glück wie Sand am Meer), indem man für den Bass Roger Nilsson von THE QUILL und für das Mikro JB von GRAND MAGUS rekrutierte.
Ebendieser JB hat zwar nicht so ganz die Ausstrahlung von Spice, macht aber seinen Job ansonsten ganz ordentlich als eher traditionell angelegte Rockröhre.

Das Konzert selbst bietet die Jungs in guter Spiellaune, auch wenn man merkt, dass sie sich noch nicht hundertprozentig gefunden haben. Die Location ist schön klein, verraucht und bepackt, wie es für diese Musik sein muss, allerdings dürfte das Publikum ruhig etwas weniger reserviert sein.
Michael Amott ist schon irgendwo der Chef im Ring mit seiner weißen Flying V, mit der er öfter zu Soloausflügen abhebt, aber auch das Drummertier Ludwig Witt weiß zu überzeugen und die Hammond von Per Wiberg sorgt erst für den letzten Kick im klanglichen Gesamtbild. Anspieltipps des auch vom Sound her durchaus überzeugenden Mitschnitts sind die Bandklassiker Angel Of Betrayal, Mantra, das furiose "On Fire"-Stück Killing Time und der Rausschmeißer Euphoria.

Als Extras gibt es dann wohltuend ehrliche Interviews mit Amott und JB (letzterer wirkt etwas verhalten was die gemeinsame Zukunft anbelangt.), die zwar leider nicht untertitelt sind, aber aufgrund der überraschend gut verständlichen Aussprache der Schweden leicht mitzuverfolgen sind, einen nicht sonderlich spannenden Tourfilm mit Videodrehs und Liveschnipseln aus Japan, sowie ziemlich verzichtbare, da textintensive Tafeln zur Bandhistory, Diskographie und die übliche Gallery-Diashow.
Angesichts des doch nicht übermäßig langen Konzertmitschnitts (da sie auf der Tour nur Co-Headliner waren) und der nicht gerade berauschenden Extras gibt es deutliche Abzüge in der B-Note, andererseits ist der Klang (des Konzerts) wirklich gut und die Tatsache, dass die SPIRITUAL BEGGARS hierzulande doch nicht so häufig zu sehen sind, ist ein weiteres Kaufargument. Die beinharten Fans werden ohnehin zugreifen.

Ländercode: 0
Ton: 2.0 Stereo/5.1 Dolby Digital
Bild: 4:3