Titel |
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01. Intro |
02. Echoes |
03. Space Train |
04. Heatwave |
05. Yeti |
06. Lines For Lives |
07. Screwed |
08. 13th Eye |
09. Illusion |
10. Hypnotized |
11. Omnesia |
12. Ego Placebo |
13. Inner Truth |
14. All Of This Time |
Musiker | Instrument |
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Raphael Neikes | Guitar & Vocals |
David Knevels | Bass |
Nicholas Stumpf | Drums |
Gäste: | |
Andreas Haslacher | Synthesizer & Keyboards |
Yves Krismer | Guitar & Vocals (Echoes & Screwed) |
Ben McLeod | Guitar (Ego Placebo) |
Lord Fascinator | Vocals (13th Eye) |
Stephan Neikes | Guitar (Yeti) |
Also, diese „Söhne Mannheims“ lasse ich mir doch mal gefallen. Denn SPIRAL DRIVE rund um Raphael Neikes, der auch im Dunstkreis der fantastischen MOTHER’S CAKE aktiv ist (Tourgitarrist und Mitproduzent des letzten Albums „Cyberfunk!“) stammen aus der kurpfälzischen Universitätsstadt und schaffen auf ihrem zweiten Album „Visions In Bloom“ den Spagat zwischen Retrofeeling und frischen Sounds.
Die Eckpunkte kann man mit Psychedelic, Space Rock und Alternative beschreiben, der Retroansatz wird durch die analogen Synthesizersounds repräsentiert, für die Andreas Haslacher verantwortlich zeigt, der lange Zeit festes Bandmitglied war. Aber wer bei Psychedelic Rock und Retro an Lavalampen, Batikhemden, Räucherstäbchen und die eine oder andere Sportzigarette zu endlosen Soli denkt, ist hier auf dem Holzweg.
Vielmehr klingt „Visions In Bloom“ richtig frisch und zeitgemäß im besten Sinne, ohne irgendwelchen Trends hinterherzuhecheln: Mal catchy, dann wieder sphärisch abdriftend, aber immer mit starkem Hang zur Melodik (Space Train, Lines For Lives, Inner Truth), Krautrockgefilde streifend (Yeti), aber auch eine kräftige Indierock-Handschrift nicht meidend (Illusion, Screwed). Dabei präsentiert sich die Band spielfreudig und variabel, ohne in Beliebigkeit abzudriften. Trotz „traditionellem“ Rockinstrumentarium und den schon erwähnten analogen Synthies klingt der Sound unverbraucht und facettenreich.
Illustre Gäste wie Yves Krismer (MOTHER’S CAKE, natürlich!), Ben McLeod (ALL THEM WITCHES), der Gitarrenklänge auf dem famosen Longsong Ego Placebo beisteuert oder Lord Fascinator (CHILDREN COLLIDE) sorgen für zusätzliches Salz in der wohlschmeckenden Suppe. Gelegentliche spacige Romantizismen dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie kerniges Riffing – die Balance stimmt hier einfach. Auf den über 60 Minuten Spieldauer findet sich tatsächlich nichts Redundantes oder Verkrampftes, hier ist einfach alles im Fluss.
Bleibt zu wünschen, dass die Band die ihnen zustehende Aufmerksamkeit für dieses tolle Album erhält und ihre Musik dann auch in angemessenem Rahmen live präsentieren kann – wir alle wünschen uns doch richtige Konzertatmosphäre zurück und die seit 2017 aktiven SPIRAL DRIVE sind on stage auch schon ordentlich eingespielt. Mit „Visions In Bloom“ haben sie jedenfalls eine starke Visitenkarte mit im Gepäck.