Titel |
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01. The Head And The Heart |
02. Dreams |
03. When Possessed Pray |
04. Years Of Lead |
05. Pictures From Occupied Europe |
06. Fate |
07. The Call |
08. Insurgence |
09. Along The Waterfront |
Musiker | Instrument |
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Brian Gustavson | Gesang |
Zach Batalden | Gitarre |
Adam Mitchell | Gitarre |
Jason Renix | Bass |
Mitch Allen | Schlagzeug |
Die SPECTRES stammen aus dem kanadischen Vancouver und sind bereits seit zahlreichen Jahren aktiv. Allerdings produzierten und veröffentlichten sie ihre bisherigen Alben immer im Do-It-Yourself-Verfahren. Nun hat sich das in Toronto beheimatete Label Artoffact Records der Band angenommen und nicht nur die bisherigen Werke der Band, “Last Days“ (im Jahr 2009 erschienen), “Nothing To Nowhere“ (2012) und “Utopia“ (2016) neu aufgelegt sondern präsentiert jetzt auch das aktuelle SPECTRES-Album namens “Nostalgia“.
Dabei trifft der Titel der Scheibe die Wirkung der Musik perfekt, denn “Nostalgia“ verbreitet eben ein Gefühl der Nostalgie, schließlich klingen die Kompositionen vom Sound her sehr vertraut. Die SPECTRES beziehen sich hier sehr stark auf New Wave-Einflüsse, wie sie Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre Bands wie etwa THE CURE, die SIMPLE MINDS, TALKING HEADS oder auch THE SMITHS geprägt haben. Das mischen sie dann mit dezenten Elementen aus dem Bereich Shoegaze - man denke dabei zum Beispiel an JOY DIVISION – und heraus kommt ein recht eigener Sound.
Auf der lyrischen Ebene besetzt die Band eher für den Punk typische Themen wie Angst und Frustration, Sänger Brian Gustavson gelingt es aber die ja doch eher düsteren Lyrics in tolle Melodien zu verpacken, die dem Hörer schnell und nachhaltig im Ohr bleiben. Das korrespondiert dann prima mit den Gitarren-Sounds und -Melodien, die zum Teil recht sphärisch-hypnotisch erscheinen und klanglich durch ihre Rückbesinnung auf die oben genannten Bands auch diese Nostalgie mittransportieren, der sich das Album nicht nur im Titel verschrieben hat.
Der Auftakt The Head And The Heart ist dabei eine Dancefloor-Hit für die dunklen Wave-Clubs, während Dreams trotz seines ebenfalls tanzbaren Beats auf Grund des Gesangs eher zum träumen (daher wohl auch der Titel) in den Lounges einlädt, When Possessed Pray mischt etwas NEW ORDER mit THE SMITHS (insbesondere der Gesang von Gustavson scheint hier sehr stark von der MORRISSEY inspiriert), Years Of Lead knüpft eben dort an und Pictures Of Occupied Europe lässt zusammen mit Insurgence noch am ehesten die punkige Seite der früheren SPECTRES durchscheinen. Fate ruft hingegen mit seinem sehr poppigen Anstrich wieder deutlich NEW ORDER in Erinnerung. Bei The Call oder Along The Waterfront muss ich hingegen eher an die Anfangstage der SIMPLE MINDS denken.
Den SPECTRES ist mit “Nostalgia“ ein wirklich sehr gelungenes Werk geglückt, das wunderbar nostalgisch, zugleich aber auch sehr zeitlos klingt. Die Songs sind eingängig und von einer gewissen hypnotischen Aura umwoben. Auch wenn die Band sich selber eher als Death Rock bezeichnet, so würde ich das Album eher allen Anhängern der Wave-Musik ans Herz legen. Denn insbesondere für diese Musikfans dürften die Kanadier eine echte Entdeckung sein.