Exotic Creatures Of The Deep, Lil' Beethoven Records, 2008 | ||||
Russell Mael | All Vocals | |||
Ron Mael | Keyboards, Programming, Orchestrations | |||
Dean Menta | Guitars | |||
Tammy Glover | Drums | |||
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01. Intro | 08. (She Got Me) Pregnant | |||
02. Good Morning | 09. Lighten Up, Morrissey | |||
03. Strange Animal | 10. This Is The Renaissance | |||
04. I Can't Believe That You Would Fall For All The Crap In This Song | 11. The Director Never Yelled "Cut" | |||
05. Let The Monkey Drive | 12. Photoshop | |||
06. Intro Reprise | 13. Likeable | |||
07. I've Never Been High | ||||
Die Brüder RON und RUSSELL MAEL aus Kalifornien sind bereits seit über dreißig Jahren im Musikzirkus aktiv. Vielen werden diese Namen wenig bis gar nichts sagen. Aber vielleicht klingelt es ja doch bei so manchem, wenn er erfährt, dass die beiden Herren das Duo SPARKS bilden. Trotz ihrer langen Karriere haben sie sich zu keinem Zeitpunkt auf irgendeine Stilrichtung festlegen lassen. Ganz im Gegenteil. Egal, ob Pop und/oder Rock in Verbindung mit Oper, Operette und/oder Drama oder eigene Stilinnovationen, SPARKS waren, sind und bleiben unverkennbar SPARKS. Da ist der Falsettgesang von RUSSELL, da sind aber auch die bitterbösen und spöttischen Texte und die Melodien von RON. Alles zusammen ergibt diese wirklich einzigartige Mischung.
Mir fällt bei dem Gedanken an die SPARKS immer sofort When Do I Get To Sing 'My Way' aus dem Jahr 1994 ein. Zu diesem wunderbaren Stück gab es sogar einen wirklich netten und witzigen, auf alt getrimmten schwarz/weißen Videoclip, den ich auch noch recht gut im Gedächtnis habe, obwohl ich sonst überhaupt nichts mit dieser Art von Filmchen anfangen kann. RON spielt einen irgendwie unsympathisch und verbissen wirkenden Typen, der total eifersüchtig auf einen smarten Sänger ist, dargestellt von, wie könnte es anders sein, RUSSELL. Ich habe mir damals sogar die Maxi, von der verschiedene Versionen in Umlauf waren, gekauft und es nie bereut. Der Song bereitet mir heute noch Vergnügen, wenn ich ihn höre.
Mit 'Exotic Creatures Of The Deep' präsentieren die MAEL-Brüder jetzt ihr immerhin schon 21. (in Worten: Einundzwanzigstes) Album. Sie treten darauf den Beweis an, dass ihnen auch nach so langer Zeit und so vielen Platten, immer noch starke Stücke mit, stellenweise geradezu genialen Melodien, einfallen. Die Nummern bewegen sich zwischen Pop und Rock, genauer gesagt, sehr pianolastigem und manchmal etwas schrägem, Pop, mal mehr, mal weniger flott, mit gelegentlichen Ausbrüchen in Richtung Rock bzw. Punk Rock. Dazu gesellen sich noch orchestrale Passagen mit ein wenig Pathos. RUSSELL MAELS, wie schon erwähnt, zumeist im Falsettbereich angesiedelter Gesang, ist ein absolut unverzichtbarer Bestandteil der musikalischen Welt der SPARKS. Er macht die Tracks erst unverwechselbar. Die einmaligen Lyrics mit ihren ironischen, ja sarkastischen, wenn nicht sogar hin und wieder zynischen Seitenhieben die letzte noch fehlende, aber immens wichtige, Zutat für diesen Spaßcocktail allererster Kajüte.
Meine Favoriten sind Good Morning, eine leicht schräge, flotte Piano-Pop-Kreation, Strange Animal, ebenfalls eine flotte Piano-Pop-Nummer, mit einem Punk Rock Mittelteil, I Can't Believe That You Would Fall For All The Crap In This Song, das alleine schon wegen dem irren Titel erwähnenswert ist, bringt Rock'n'Roll und Rock aufs Tapet, Let The Monkey Drive ist ein vergnügter Stampfer, Lighten Up, Morrissey ist eine rockige Angelegenheit.
'Exotic Creatures Of The Deep' ist von RON und RUSSELL MAEL mit unglaublicher Erfahrung und viel Gefühl produziert. Auch auf diesem Gebiet macht ihnen so schnell keiner was vor. Musiktechnisch gibt es rein gar nichts auszusetzen.
Eine dicke Empfehlung geht an alle Leute ohne Scheuklappen, die Freude an ungewöhnlicher Musik mit einfallsreichen Texten haben.