$outhpaw Buffalo Mansions, Goldrush Records, 2006 |
Gavin JD Munro | Lead Vocals, Guitar, Harmonica, Piano | |||
Donny McElligott | Guitar, Mandolin, Vocals | |||
Owen Nicholson | Guitar, Pedal Steel, Lap Steel, Mandolin | |||
Callum Keith | Bass | |||
Maurice McPherson | Drums | |||
Steve Sweeny | Accordeon | |||
Alan Sutherland | Piano | |||
Richard Williamson | Banjo | |||
Gayle Fergusson, Rachel Leitch, Mary Lever | Vocals | |||
Danny Sweeny, Richard Colburn | Drums | |||
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1. Carry My Head | 9. Far, Wide And Near | |||
2. Bright Lights | 10. Such A Shame | |||
3. St.Peter's Waltz | 11. Come On Aboard | |||
4. For The Angels | 12. Wearing Pink | |||
5. Shut Your Mouth | 13. River | |||
6. Sent You Up | 14. Underwater Jesus | |||
7. Diamonds | 15. Reaction | |||
8. Crazy Eyes | ||||
Neulich feierte einer meiner Freunde seinen Geburtstag und legte im Laufe des Abends die gute alte "Hollywood Townhall" der JAYHAWKS auf. Da ich diese Perle seit langer Zeit nicht mehr gehört hatte, machte sie umso mehr Spass, als mir zum wiederholten Male klar wurde, wie viele der nachrückenden Roots-Rock-Bands doch offenbar von dieser Frühneunziger-Meisterleistung beeinflusst wurden. Hatte ich mich doch noch tags zuvor mit dem Erstlingswerk einer schottischen Band namens $OUTHPAW beschäftigt und hier gewisse Parallelen im Songwriting festgestellt. $OUTHPAW's "Buffalo Mansions" klingt tatsächlich amerikanischer als manche amerikanische Produktion. So geraten die 15 Tracks auf diesem Debutalbum zu einem Freudenfest für Anhänger des traditionellen Roots-Rock amerikanischer Schule.
Songwriter und Ideenlieferant Gavin JD Munro, der glücklicherweise mit einer sehr sympathischen Stimme gesegnet ist, muß wohl seine Vorbilder äußerst eingehend studiert haben. Ganz abgesehen von unverkennbaren JAYHAWKS-Referenzen, spiegelt sich in der $OUTHPAW-Musik die komplette Bandbreite der old-school-no depression-Combos. Und, selbstredend dürfen die Verweise auf Urvater Gram Parsons nicht fehlen. Ein Poesiealbum des guten Geschmacks...
Die Intention von "Buffalo Mansions" ähnelt in ihrer unverblümten Linientreue dem neulich ebenfalls hier vorgestellten Werk der WRINKLE NECK MULES ("Pull The Brake"), die sich auch diesem old-time Stil verschrieben haben, obwohl die MULES sicherlich ein wenig mehr rocken als $OUTHPAW, die stattdessen lieber die eine oder andere Portion Country-Twang einstreuen.
"Buffalo Mansions" ist durchaus ein Gitarren dominiertes Album, mit geschickt gesetzten Beiträgen des Pedal- und Lap Steelers Owen Nicholson, und einigen netten Intermezzi von Akkordeon, Banjo und Mandoline. Gavin Munro besitzt als Songwriter genügend Reife, um die 15 Songs mit griffigen Hooklines auszustatten, auch wenn einem vieles bekannt vorkommen mag. Das geht aber in Ordnung, denn die absolute Eigenständigkeit gelingt wohl nur den wenigsten Bands.
Hier werden quasi alle Sehnsüchte bedient, so dass dem Americana-Fan der ersten Stunde "Buffalo Mansions" unbedingt gefallen sollte. Und wer sich bis zum Schluß durchhört, entdeckt schließlich noch einen kleinen aber feinen Bruce Springsteen-Tribut als Abschiedsgruss.