Southern Culture On The Skids

Doublewide And Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Southern Culture On The Skids
Doublewide And Live, Yep Roc Records, 2006
Dave Hartman Drums and Vocals
Mary Huff Bass and Vocals
Rick Miller Guitar and Vocals
Produziert von: SCOTS & Mark Williams Länge: 52 Min 42 Sek Medium: CD
1. Come & Get It9. Cheap Motels
2. Mojo Box10. Banana Pudding
3. Hittin' On Nothin'11. Lordy Lordy
4. Cicada Rock12. Just How Lonely
5. The Wet Spot13. '69 El Camino
6. Whole Lotta Things14. Dirt Track Date
7. Liquored Up15. Ditch Diggin'
8. Doublewide 16. Meximelt

Mit der Kultur des Südens geht es also bergab, will uns der Bandname jedenfalls suggerieren. Nun, das mag ich von hier aus nicht zu beurteilen. Schon gar nicht, was überhaupt die Kultur des (amerikanischen) Südens ist. Eimer mit Hähnchenteilen? Oder gehört vielleicht auch der Southern Rock dazu? Wer gehofft hatte, durch das Wort 'Southern' auf eine entsprechende Rockband zu stoßen, darf sich getäuscht sehen.
SCOTS haben es viel mehr mit richtigem Rock'n'Roll und was noch so drum herum passt.
Mit "Doublewiede & Live" präsentiert die Band ihre erste Live-Scheibe und man bekommt zumindest einen kleinen Eindruck davon, wie es bei den Konzerten der Band abgeht. Rough & dirty klingt dieses Trio und fordert mit dem Rockabilly Come & Get It unwiderstehlich zum mitrocken auf. Irgendwo zwischen der Musik von Carl Perkins, der Liveenergie der BEAT FARMERS und dem rohen Leadgitarrenspiel von George Thorogood preschen SCOTS los und schon wünscht man sich unter den Anwesenden dieses Abends gewesen zu sein.

Im November 2004 war es, als die Band im 'Local 506' in Chapel Hill diese Songs spielte, bewusst die Atmosphäre eines kleinen Clubs suchend um die kompakte Energie der Fans mitzunehmen.
Noch mehr an bereits erwähnte BEAT FARMERS erinnert mich das folgende Mojo Box mit seinem wilden R&B und dem 'in-the-face' Gitarrensound.
Somit finden sich natürlich auch viele 60's Zitate im Programm und Titel wie Hittin' On Nothin' hätten auch den, sagen wir, ANIMALS gut gestanden.
Großen Einfluss auf den Stil der Band, und besonders des Gitarristen Rick Miller, hatten die Surfmusik und die Sounds von Leuten wie Dick Dale und Link Wray, was man u.a. bei The Wet Spot eindrucksvoll demonstriert bekommt. Da fetzt der Rick aber auch wirklich atemberaubend über seine Saiten und bringt die ganze Palette dieses Stils. Von Single-Note Spiel auf den Basssaiten, über eingeflochtene Akkorde zu grellen Pickings auf den hohen Saiten.
Ein bisschen, leicht schrägen, Country streut man mit Whole Lotta Thing locker mal dazwischen, ohne auch nur einen Millimeter vom Gaspedal zu gehen. Auch Mary Huff am Bass gibt kein bisschen nach und zupft wie eine Wilde ihre Saiten, während sie gleichzeitig eifrig mitsingt.

Überlange Songs mögen die SCOTS nicht und bis auf drei schafft kaum ein Titel die Dreiminutengrenze. Bei Liquored Up werden ein paar mexikanische Elemente eingeflochten, was diesem Ohrwurm zusätzlichen Partycharakter verleiht. Doublewide klingt wie eine Kreuzung aus I Fought The Law und John Mellencamps Authority Song und kommt also richtig geil.
Zurück zum Country und in die Cheap Motels mit Brian Setzer-Sound und ordentlich Drive.
Der Banana Pudding bedient sich wieder voll im R&B der 60er und ähnlich klangen später Bands wie die J. GEILS BAND oder NINE BELOW ZERO. Oder eben diese Truppe hier.
Am Schluss frönen sie bei Meximelt noch mal ausgiebigst dem Surf-Stil - und türmt sich das Wasser nicht zu gewaltigen Wellen auf, die auf uns zurollen? Na, egal, Augen zu und durch. Genau wie SOUTHERN CULTURE ON THE SKIDS.

Also, selten hat mir eine Band, von denen ich kein einziges Lied vorher kannte, auf Anhieb so einen Spaß bereitet und sollten die jemals den Weg über den großen Teich finden, sollte man nicht lange zögern und bei dieser Party dabei sein.
Wenn die südliche Kultur also untergeht, dann immerhin mit fliegenden Fahnen.
"Doublewide And Live" gibt's auch noch als Deluxe-CD Version mit einer zusätzlichen CD, die weitere Audio und Video Tracks enthält.

Epi Schmidt, 18.05.2006

 

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