Sons Of Morpheus Sons Of Morpheus, Deep Dive Records, 2014 |
Manuel Bissig | Gesang & Gitarre | |||
Lukas Kurmann | Bass | |||
Simon Gautsch | Schlagzeug & Percussion | |||
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01. Pay For Me | 08. Tsunami | |||
02. Seed | 09. Further Along | |||
03. Wasted Blood | 10. Dragonfly | |||
04. Head In The Clouds | 11. Into The Sun | |||
05. Sugar Boogie | 12. Demons Rising | |||
06. Eye Of The Storm | 13. Psilocybin | |||
07. My Baby Likes To Boogaloo | ||||
Die SONS OF MORPHEUS sind eine Band aus der Schweiz. Aber eigentlich sind sie zwei Bands aus der Schweiz. Denn dasselbe Trio, das hier sein Debüt unter dem Namen SONS OF MORPHEUS vorlegt, spielt auch unter dem Namen ROZBUB, dann allerdings Blues-Rock mit Texten auf Schwizerdütsch. Um die neue Ausrichtung klar von dem bereits erreichten abzugrenzen also die Umbenennung. Denn neben dem Verzicht auf ihre Heimatsprache verabschiedet sich der Dreier auch ein Stück vom traditionellen Blues-Rock. Als SONS OF MORPHEUS setzen sie hier zusätzlich auf eine Mischung aus Stoner Rock mit psychedelischen Elementen.
Die dreizehn Kompositionen wurden dabei nahezu live in Tucson, Arizona, eingespielt - unter der Ägide von Produzent Jim Waters, der auch schon für SONIC YOUTH und die JON SPENCER BLUES EXPLOSION den richtigen Sound kreiert hat. Ihm ist es gelungen, den Sound sehr ursprünglich und nahezu spontan zu konservieren. Wenn die Band mit Pay For Me einsteigt, dann fragt man sich im ersten Moment schon ein wenig, wo denn der Applaus des Publikums abgeblieben ist. Man kann die Band quasi vor dem inneren Auge auf der Bühne stehen und abgehen sehen. Der perfekte Sound für diese Art von Musik.
Da es in der Wüste Arizonas wenig zu tun gab, sind die Eidgenossen offenbar vollkommen in ihrer Musik aufgegangen und das hört man den Kompositionen auch ganz gut an. Kraftstrotzend und voller ungebändigter Energie gehen sie ans Werk. Dabei klingen die Lieder wirklich so, als seien sie bei ausgiebigen Jam-Sessions entstanden. Glattpoliert ist hier gar nichts. Ganz im Gegenteil. Stellenweise erinnert das schon sehr deutlich an „räudigen“ Garagen-Rock. Aber das entscheidende dabei ist: es macht mächtig Laune Kompositionen wie etwa Wasted Blood, Head In The Clouds, Eye Of The Storm, Tsunami, Further Along oder Psilocybin zuzuhören.
Die Schweizer haben sich mit SONS OF MORPHEUS äußerst gelungen neuerfunden. Allerdings haben sie dabei zum Glück nicht alle ihre Blues-Rock-Wurzeln über Bord geschmissen, sondern erlauben sich gerade in der Gitarren-Arbeit noch einige Schlenker in Richtung Jimi Hendrix oder auch Philip Sayce. Das ergibt alles zusammen betrachtet eine ungemein spannende Platte, die definitiv auch dem einen oder anderen Blues-Fan gefallen wird, sofern er denn die Betonung des Wortes Rock in Blues-Rock akzeptiert. Außerdem sollte man nichts gegen psychedelische Elemente oder aber eine Meng Fuzz-Sounds haben. Dann ist das hier die richtige Platte.