Sonny Landreth Levee Town - Expanded Edition, Landfall Records/Proper Records, 2009 (2000) |
Sonny Landreth | Guitars, Vocals | |||
David Ranson | Bass | |||
Michael Organ | Drums | |||
Steve Conn | Keyboards | |||
Stephen Bruton | Leslie Guitar | |||
John Hiatt | Backing Vocals | |||
Bonnie Raitt | Backing Vocals | |||
Jou Mouton | Accordion, Washboard | |||
Herb Pedersen | Backing Vocals | |||
R.S. Field | Percussion | |||
Jennifer Warnes | Backing Vocals | |||
Danny Kimball | Rubboard | |||
Michael Doucet | Fiddle | |||
Erroll Verret | Accordion | |||
Jon Smith | Tenor Sax | |||
Steve Howard | Trumpet | |||
Mike Post | Keyboards | |||
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CD 1: | ||||
01. Levee Town | 07. Godchild | |||
02. This River | 08. Turning With Century | |||
03. USS Zydecoldsmobile | 09. Z. Rider | |||
04. Love And Glory | 10. Soul Salvation | |||
05. Broken Hearted Road | 11. Angeline | |||
06. Spider Girls | 12. Deep South | |||
Bonus Disc: | ||||
01. Pedal To Metal | 04. Road A Plenty | |||
02. For Who We Are (The Night Bird Sings) | 05. Fare You Well | |||
03. Old Flame | ||||
Gar zwiespältig stehe ich solchen "Wiederveröffentlichungen" gegenüber, die wenige Jahre nach ihrer Erstausgabe auf den Markt kommen. Die Bonus-Disc umfasst keine 20 Minuten, sodass die Songs im Prinzip auf den ersten Silberling mit drauf gepasst hätten. So what?
Aber Sonny Landreth ist nun mal ein Ausnahmemusiker, den man gar nicht genug würdigen kann, und wenn es sein muss dann eben mit "Levee Town - Expanded Edition". Für mich, bis heute sein bestes Album und entsprechend gewürdigt hat es der Kollege Domrath ja bereits in seinem damaligen Review. Das ist jetzt einige Jahre her, aber der Klang von Sonnys Slide, gleich zu Beginn von Levee Town begeistert mich immer noch augenblicklich. Wenige Gitarristen sind mit nur einem Ton sofort identifizierbar. Sonny Landreth gehört dazu und spielt dazu auch noch absolut göttlich. John Hiatt wusste und weiß, warum er immer wieder mal auf diese Dienste zurückgreift.
Aber hören wir mal, was uns da zusätzlich ins Körbchen gelegt wurde.
Das erfreut Herz und Ohr nämlich umgehend, wenn Sonny aufs Gaspedal steigt und allen Slide-Gitarristen der Welt wieder mal zeigt, wie das geht. Ich bin kein Freund von Instrumentalstücken, aber Pedal To Metal reißt mich so mit, dass mir ein Gesang nur störend vorkäme. Man muss sich nur mal den Break anhören, wenn der Gitarrist nahezu auf den Saiten "trommelt" und der Sound - mitbestimmt von Sonnys "hinter dem Slideröhrchen die Saiten greifen" Technik - ist so einzigartig wie grandios.
Gesanglich ist Sonny sicher nicht der Shouter vor dem Herrn, aber er verfügt über eine ähnlich angenehme Stimme wie Jackson Browne und wenn sich dazu noch Jennifer Warnes, in For Who We Are, gesellt, entsteht eine wunderschöne Ballade. Natürlich herrlich von des Meisters Gitarre untermalt und so verzaubernd, dass sie mir fast etwas kurz vorkommt.
Auch Old Flame bleibt in einem sehr gemächlichen Tempo - wie anders möglich bei so einem Titel? Aber natürlich ist auch hier "der Ton" absolut ansprechend. Ja, fast kann man ihm hier noch besser folgen und wie gern macht man seine Reise von den Louisiana-Sümpfen über Hawaii-ähnliche Klänge zum Desert-Blues mit. Das passiert alles so locker fließend - sollte man sagen "slidend"? - dass man es nahezu erst im Nachhinein bemerkt.
Auch Road A Plenty ist ein Instrumentalstück, oder sollte man sagen ein "Blues-Stomp"? Das klingt eher so nach kurzer "Demonstration" seines Könnens, ohne wirklich eine Linie zu entwickeln. Stört aber nicht und ich könnte da noch Stunden zuhören und fröhlich mitstampfen.
Und auch das abschließende Fare You Well bleibt ohne Gesang. Und auch hier stört mich das nicht, wenn man so betörend durch die Sümpfe der amerikanischen Südstaaten geschippert wird. Mich begeistern diese Klänge jedenfalls jedes Mal wieder und etwas vergleichbar Gutes will mir nicht einfallen. Nicht wenn es um Slide-Gitarre und um diese Musik geht. Wer also bisher "Levee Town" noch nicht in seinem Regal stehen hatte, für den wird es spätestens jetzt, mit der "Expanded Edition", Zeit. Wer Musik mag, die Richtung Blues, Cajun, New Orleans, Southern Rock usw. geht, der kommt hier nicht drum herum.