Titel |
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01. Charm Of Men |
02. Old Familiar Weight |
03. Gone |
04. Lusty Glaze |
05. Grenade Ravine |
06. Gone (Reprise) |
07. Tailored Burden |
08. Always On The Run |
09. Bitter Winds |
10. Delicate Ratio |
11. Trelissik Garden |
12. Kissing The Dawn |
13. Charm Of Men (Reprise) |
Musiker | Instrument |
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Jörn Schlüter | Vocals, Guitars |
Uli Kringler | Guitars |
Martin Denzin | Drums |
Manuel Steinhoff | Bass |
Guests: | |
Dino Soldo | Saxophone, Clarinet, Flute, Trumpet, Keyboards |
Joshua Grange | Pedal Steel |
Kartsten Brudy | Pedal Steel |
Jens Wrede | Double Bass |
Sobi | Backing Vocals |
Dania König | Harmonium |
Gregor Hennig | Drums |
Jane Griffiths, Anne Marie Kirby, Barnabas Morse-Brown | Strings |
Nur Mut. Es ist noch nichts verloren. Wer in diesen seltsamen Corona-Zeiten ein wenig Trost in schönen, meist ruhig und besonnen vor sich hin fließenden Liedern sucht, der wird in den dreizehn Liedern des neuen SOMEDAY JACOB Albums "Oxygen Will Flow" das eine oder andere passende Pflaster für seine geschundene Seele finden.
Nur keine Sorge, auch in der brenzligsten Situation bleibt uns immerhin noch der Sauerstoff zum Atmen. Mit seinem metaphorischen Albumtitel lädt uns Jörn Schlüter, seines Zeichens Songschreiber und Triebfeder dieser musikalischen Achse zwischen Bremen und Hamburg ein, teilzuhaben an einem schwerst 70s Sound inspirierten Songreigen der gekonnt mit den Attributen Trost, Hoffnung und Zuversicht spielt, ja, sie quasi verinnerlicht hat und den Hörer auf ästhetisch anspruchsvolle Art und Weise in milde und sanfte harmonische Klangwelten entführt.
Die teils in heimatlichen Gefilden, teils in britischer Abgeschiedenheit entstandenen Songperlen wurden im Gegensatz zu den ebenfalls gelungenen Vorgängeralben im altehrwürdigen Bremer "Studio Nord" aufgezeichnet und leben von ihrem völlig ungekünstelten, organischen Sound, der die offenherzigen, introspektiven Texte Schlüters in feine und luftige Arrangements kleidet. Mitverantwortlich zeichnet hier der britische Mixing Engineer Simon Barnicott (ARTIC MONKEYS, STEREOPHONICS). Gerade die akustischen Gitarren klingen hier außergewöhnlich gut.
Insgesamt macht die Band mit Martin Denzin (Schlagzeug), Uli Kringler (E-Gitarren) und Manuel Steinhoff (Bass) einen außergewöhnlich guten Job. Eine echte Gemeinschaftsarbeit, die ihre Spannungsbögen aus den vielfältigen musikalischen Einflüssen und Fertigkeiten ihrer Einzelteile zu einem schlüssigen Gesamtbild bündelt. Erst durch seine geschätzten Bandkollegen entwickeln die Lieder ihr unverkennbares Eigenleben, wie Jörn Schlüter freimütig erklärt.
Über die Jahre hat sich SOMEDAY JACOB großartig entwickelt und sich aus der anfänglich zugewiesenen Schublade Westcoast meets Americana ganz lässig befreit, während sie heuer auf einem Level musizieren, das höchsten internationalen Ansprüchen genügt und mit angenehm flexibler Souveränität auf dem Seil ihrer vielfältigen Inspirationsquellen tänzelt. So meint der tief ins Album eintauchende Zuhörer mehr oder weniger sanfte Einflüsse solcher Künstler wie Brian Wilson, Neil Finn, Nick Drake und Josh Rouse wahrzunehmen und ein paar herzliche Grußbotschaften an Bands wie AMERICA, WILCO, CROSBY STILLS & NASH und FLEET FOXES zu hören. Dies alles verdichtet sich, gemeinsam mit den sporadisch eingestreuten, impressionistisch gestalteten Instrumentalnummern, zu einem Album reinsten Wassers, das mit völlig unaufgesetzter Eleganz und Schönheit beeindruckt und dem Albumtitel entsprechend zu einem wahren Hoffnungsschimmer gerät.