Solo Privat, Hörwerk, 2013 |
Susanne Gosch | Vocals & Piano | |||
Erich Gosch | Guitar | |||
Andrea Frenzel | Upright Bass | |||
Peter Barbarik | Drums | |||
Veronika Hampel | Accordeon | |||
Martina Mazanik | Flute | |||
Harry Ahamer | Guitar (Du gibst mir Ziechen) | |||
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01. Wer bist Du? | 07. Zeit zu geh'n | |||
02. Wenn Du lachst | 08. Du gibst mir Zeichen | |||
03. Zwischen den Zeilen | 09. Wie Du mich liebst | |||
04. Sinnlos klein | 10. Maskenball | |||
05. Zwischen Raum und Zeit | 11. Wenn Du mich fragst | |||
06. Engel | ||||
Also, wer auf laute, krachende, kreischende Gitarren, fette Riffs und bollernde Bässe steht, kann hier aufhören zu lesen – definitiv falsche Baustelle. Bei SOLO geht es ruhig, bedächtig, besinnlich und lyrisch zu, sowohl textlich als auch musikalisch. Wobei ich mich zunächst frage, warum sich ein Duo SOLO nennt…Absolut ins Schwarze trifft aber der Albumtitel “Privat“, denn hier geben Susanne und Erich Gosch tatsächlich tiefe Einblicke in ihr Leben.
Zunächst einmal wurde das Album im Wohnzimmer der Goschs aufgenommen. Dazu kehrt Susanne Gosch nicht nur in den Songtexten ihr Innerstes nach Außen, sondern öffnet sich auch durch ihren Gesang. Das ganze wurde dann regelrecht behutsam arrangiert, so dass aus jedem Song eine kleine, aber fein funkelnde Perle entsteht. Die Österreicher sind definitiv ein Fall für die Liederbestenliste des SWR, der ja die hierzulande etwas verkümmerte Tradition der “Singer-/Songwriter“ aufrechterhält (der Terminus “Liedermacher“ wird ja nur noch naserümpfend benutzt).
Von den 11 stücken, die auf dem Album enthalten sind, möchte ich eigentlich keines hervorheben, spiegeln sie doch ganz unterschiedliche Stimmungen wieder, sind jedoch alle durchweg hörenswert und geschmeidig umgesetzt. Wer auf ruhige, aber intensive Musik mit einer sehr persönlichen Note anspricht, der sollte sich ein gutes Glas Wein nehmen und “Privat“ zu Hause in Ruhe anhören. Es lohnt sich, zumal die beteiligten Musiker nicht nur ihr Metier beherrschen, sondern mit spürbarer Spielfreude am Werk waren. Im Fokus steht natürlich schon Susanne Gosch, aber dennoch wirkt das Ganze harmonisch und ineinandergreifend, wie bei einer eingespielten Formation. Ein echter Geheimtipp für Singer-/Songwriter-Fans – man muss ja nicht immer nach Übersee schauen.