Social Distrust The Blackbirds Cry, No Solution Records, 2006 |
Manuel Hein | Vocals | |||
Daniel Schauerte | Guitar & Vocals | |||
David Schmidt | Guitar & Vocals | |||
Christopher Tepel | Bass & Vocals | |||
Tim Jürgens | Drums & Vocals | |||
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1. Mary Ann's Funeral | 5. Project Paranoid | |||
2. Back To The Days | 6. Times Passing By | |||
3. My Mind In Chains | 7. Changes | |||
4. I Got A Sniffin' | ||||
Für gemeinhin gilt Punkrock als die Musik der drei Akkorde (wenn überhaupt), bei der oftmals die Attitüde wichtiger ist als das musikalische Ergebnis. Nicht so bei SOCIAL DISTRUST, die ihren harten und rauen Punkrock mit einem gehörigen Schuss Alternative und einem guten Schluck Kick-Ass-Rock aufwerten. Die wie mit Sandpapier geschmirgelte Stimme von Manuel Hein passt da ziemlich gut dazu und es gefällt mir darüber hinaus, dass man sich an den richtigen US-Vorbildern orientiert. Deutlich hörbar sind sie nicht der 257. Abguss von BLINK 182, SUM 41 oder sonstigen kalifornischen Skate-Punkern, die mit der Sonne auf dem Kopf und dem Surfbrett unterwegs sind, sondern geben selbst als Einflüsse die US BOMBS oder das ALKALINE TRIO an.
Diese ernsthaftere, ja geradezu melancholische Herangehensweise macht sich in den Texten und einer insgesamt etwas düstereren Grundausrichtung bemerkbar. Kein Wunder, dass der Wahlkölner Paul Grace Smith, Frontmann bei DUMBELL und Labelchef von No Solution Records sich diese wirklich interessante und talentierte Band nicht durch die Lappen gehen liess und auch gleich die Produktion der EP (gemeinsam mit seinem Bandkollgen Marc The Lepper) übernahm.
"The Blackbirds Cry" beweist in jedem Falle, dass man nicht nur in der Lage ist, musikalisch die Sau durchs Dorf zu jagen (wie in I Got A Sniffin'), sondern auch über beachtliche Qualitäten in Sachen Songwriting verfügt (My Mind In Chains, Project Paranoid) und sich auch über den Tellerrand hinaus Gedanken macht, die dann in den Lyrics ernsthaft verarbeitet werden. Ich denke, von SOCIAL DISTRUST darf man noch einiges erwarten.