Sloan

Parallel Play

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.07.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Parallel Play, Yep Roc Records, 2008
Jay FergusonGuitars & Vocals
Patrick PentlandGuitars & Vocals
Chris MurphyBass & Vocals
Andrew ScottDrums & Vocals
Produziert von: Sloan Länge: 37 Min 22 Sek Medium: CD
01. Believe08. Living The Dream
02. Cheap Champagne09. The Other Side
03. All I Am Is All You're Not10. Down In The Basement
04. Emergency 91111. If I Could Change Your Mind
05. Burn For It12. I'm Not A Kid Anymore
06. Witch's Wand13. Too Many
07. The Dogs

Der Titel der Scheibe ist irgendwie Programm, beschreibt "Parallel Play", urspünglich aus der Verhaltenspsychologie kommend, doch die Fähigkeit von Kindern, sich an individuellen Aktivitäten innerhalb einer Gruppe anderer Kinder zu erfreuen. Also gewissermaßen ein selbständiges Agieren eines Individuums in einer Gruppe, ohne das Gesamtgefüge zu stören. Ähnliches trifft hier auf die Mitglieder der kanadischen Band SLOAN zu, beherbergt diese doch vier unterschiedliche Charaktere und auch Songwriter, die unabhängig voneinander jeder drei Songs (im Falle von Andrew Scott waren es vier Stücke) zu dem neuesten Album beigesteuert haben.

Und dennoch funktioniert das Bandgefüge, indem jeder seine Freiräume nutzt, um die eigenen Ideen, auch hinsichtlich des Arrangements und der Besetzung (denn immer wieder werden auch die Instrumente gewechselt, je nach Wunsch und Vorstellung des Songwriters), zu entwickeln. Erst im Studio rauft man sich zusammen, um ein gemeinsames Ergebnis zu erarbeiten. Es ist nicht verwunderlich, dass dabei eine sehr vielschichtige Indie-Pop-Scheibe herauskommt, bei der es manchmal etwas schwer fällt, einen roten Faden zu finden, obwohl die 13 Songs nahezu ineinander übergehen.

Vom glänzenden Power-Pop-Entwurf (Believe) bis hin zum knarzigen Schmuddelsound (Emergency 911), vom Rückblick in die Sechziger bis hin zum Britpop der Neunziger finden sich zahlreiche unterschiedliche Einflüsse, die immer mal wieder kurz angerissen werden, bevor es in atemloser Hatz weitergeht. Denn die Songs sind allesamt Miniaturen, Zwei- bis Dreiminüter, die sich erst nach und nach zu einem immer noch sehr bewegten Ganzen zusammenfinden.

Das mag etwas unentschlossen klingen, ist aber vielmehr Ausdruck der Lust am Ausprobieren, am stetigen Suchen nach dem kompakten, knalligen, perfekten Popsong, der auch SLOAN umtreibt. Hier offenbart sich der unbändige Spieltrieb (s.o.) jedes einzelnen des Vierers aus Toronto, ohne in Egotrips zu verfallen. Jedenfalls würde es mich nicht wundern, wenn diese kreative Zelle irgendwann mit einem Song noch einmal richtig explodieren wird.

Ralf Stierlen, 14.07.2008

 

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