Slash

Orgy Of The Damned

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.05.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 69:47
Produzent: Mike Clink

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Chris Robinson

Iggy Pop

Billy Gibbons

Beth Hart

Paul Rodgers

Chris Stapleton

Aerosmith

Brian Johnson

Fleetwood Mac

Titel
01. The Pusher
02. Crossroads
03. Hoochie Coochie Man
04. Oh Well
05. Key To The Highway
06. Awful Dream
 
07. Born Under A Bad Sign
08. Papa Was A Rolling Stone
09. Killing Floor
10. Living For the City
11. Stormy Monday
12. Metal Chustnet
Musiker Instrument
Slash Guitar
Johnny Griparic Bass
Teddy Andreadis Keyboards
Michael Jerome Drums
Tash Neal Guitar, Vocals on 'Living For The City'
Chris Robinson Vocals on 'The Pusher'
Gary Clark Jr. Vocals and Guitar on 'Crossroads'
Billy F. Gibbons Vocals and Guitar on 'Hoochie Coochie Man'
Chris Stapelton Vocals and Guitar on 'Oh Well'
Dorothy Vocals on 'Key To The Highway'
Iggy Pop Vocals on 'Awful Dream'
Paul Rodgers Vocals on 'Born Under A Bad Sign'
Demi Lovato Vocals on 'Papa Was A Rolling Stone'
Brian Johnson Vocals on 'Lilling Floor'
Beth Hart Vocals on 'Stormy Monday'
Steven Tyler Harmonica on 'Killing Floor'

Wer sich das, wahrhaft sehenswerte, Vorabvideo zu diesem Album angesehen hat, beim dem AC/DC-Shouter und AEROSMITH-Frontmann Steven Tyler zusammen mit SLASH' Truppe eine herrliche Version von Killing Floor im Studio aufs Band genagelt haben, bei dem war die Vorfreude auf die “Orgie der Verdammten“ sicher ziemlich groß.

Man ist natürlich immer vorsichtig, denn gern kriegt man das Highlight vorab kredenzt und der Rest sackt dann doch einiges ab, aber hier hat der Gunner mal durchgehend ganze Arbeit geleistet.

Er erinnert sich und uns damit an seine Mittneunziger-Truppe SLASH'S BLUES BALL. Weil er immer irgendwas zu tun braucht, hat er in einer Tourpause ein paar dieser alten Kumpane reaktiviert, zwei neue Typen dazugeholt und dann mal durch sein Adressbuch geblättert, wen man den noch für dieses Projekt gewinnen könnte. Die Idee ist natürlich nicht neu, mit fällt spontan Paul Rodgers' Blues-Album “Muddy Waters Blues – A Tribute To Muddy Waters“ ein), aber wenn man's geschickt angeht, kann das schon Spaß machen. So wie hier, wo man sich nicht sklavisch an die Vorlagen gehalten hat, sondern einfach..., ja, Spaß haben wollte.

Erster Gast ist die alte Krähe Chris Robinson und es ist auch schwer vorstellbar, wer den, in erster Linie durch STEPPENWOLF bekannten, Drogensong The Pusher besser hätte interpretieren können. Robinsons Gesang bringt hier zusätzliche Schärfe rein und bereichert den Song noch mit seinem Mundharmonikaspiel. Guter Einstieg, wenn auch in gewisser Weise gewagt, so einen 7-Minuten-Song an den Anfang zu setzen. Test bestanden. Gleich danach geht’s richtig zur Sache, wenn Crossroads mit reichlich Dampf präsentiert wird. Gary Clark Jr. zeichnet für Gesang, Rhythmusgitarre und ein Solo verantwortlich. Und auch das kommt verdammt gut, nicht zuletzt durch den effektiven, langsamen Teil, den man eingefügt hat.

Geht's noch erdiger? Mit dem staubtrockenen Gesang von Billy F. Gibbons bei Hoochie Coochie Man auf jeden Fall. Und Gitarre spielt der Texaner natürlich auch, wobei ich ausdrücklich Slash für sein Gitarrenspiel und -sound auf diesem Album loben möchte. Er klingt und spielt ja eigentlich immer toll, aber hier gefällt er mir wahrscheinlich so gut, wie seit legendärer Appetite-Zeiten nicht mehr. Womöglich durch die Gäste beflügelt. Und die durch ihn. So folgt ein feuriges Oh Well (FLEETWOOD MAC), bei dem Chris Stapleton als knurriger Sänger ebenso glänzt, wie Slash und Tash Neal bei ihren Solo-Parforceritten. Da liegt das letzte Staubkörnchen von dem Klassiker und man fühlt sich direkt an frühe Gunners-Zeiten erinnert.

Ist schon bemerkenswert, wie Songs, die man tausende Male und in unzähligen Versionen gehört hat, noch mal so ein Flair entwickeln können. Dorothy, Sängerin der gleichnamigen L.A.-Band, liefert bei Key To The Highway eine Janis-Vorstellung ab, die eine Beth Hart auch nicht besser hinbekommen hätte. Es geht aber auch anders: Nur in Trio-Besetzung, mit Iggy Pop als Sänger, wird eine atmosphärische Fassung von Awful Dream (Lightnin' Hopkins) kreiert, die so wohl bestenfalls noch ein Tom Waits hingekriegt hätte. Auf dem oben erwähnten Paul Rodgers-Album gastierte damals auch Slash, und Paul vollzieht hier sozusagen den Gegenbesuch für Born Under A Bad Sign. Der Mann ist halt immer noch die Stimme des bluesigen Rock, da können selbst die findigen Gitarreros nicht gegen anstinken.

Demi Lovato kann sich ja nicht so recht entscheiden, ob sie jetzt Schauspielerin oder Sängerin sein will, aber vielleicht geht auch beides gut. Bei Papa Was A Rolling Stone jedenfalls, macht sie das Original zwar nicht verzichtbar, aber überzeugt mit ihrer Power ebenso, wie Slash einmal mehr mit einem Wah-Wah-Solo. Fast acht Minuten zwischen Funk-Power und Power-Rock. Das eingangs erwähnte Killing Floor ist vielleicht das Glanzstück des Albums. Einfach, weil man hier den Spaß, den alle beteiligten Musiker hatten, förmlich zwischen den Noten hören kann.

Stevie Wonders Living For The City hat mir selten, wenn überhaupt, so viel Freude bereitet, wie in dieser kernigen Fassung hier, bei der Tash Neal den Gesang übernimmt und die Gitarren sich ebenso umschmeicheln, wie des Hörers Ohren. Die vorhin erwähnte Beth Hart wollte ich keineswegs herabwürdigen und bei Stormy Monday zeigt sie denn auch ein weiteres Mal, wo ihre größte Stärke liegt: Bei den langsameren Stücken, die sie mit ihrer außergewöhnlichen Stimme gehörig pusht. Die letzten zwei (Boogie-) Minuten des Songs sind so richtig geil. Ganz ohne eigenen Song wollte Produzent Mike Clink Slash nicht von der Leine lassen und so komponierte der mit Metal Chestnut fluggs eine Instrumentalnummer, die mit drei Minuten viel zu kurz ist und irgendwie auch nicht so recht zum Rest passt, aber das Album wohl letztlich passend beschließt. Ein Album, das man sich sehr oft anhören kann, ohne eine Spur langatmig zu werden.

 

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