Sinsaenum

Echoes Of The Tortured

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.11.2016
Jahr: 2016
Stil: Death Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels

Michael Koenig


Sinsaenum
Echoes Of The Tortured, earMusic, 2016
Frédéric LeclercqGitarre, Bass & Synthesizer
Sean ZatorskyGesang
Attila CsiharGesang
HeimothBass
Stéphane BuriezGitarre
Joey JordisonSchlagzeug
Gastmusiker
SchmierGesang
Dr. MikannibalGesang
Mirai KawashimaGesang
Produziert von: Frédéric Leclercq Länge: 61 Min 36 Sek Medium: CD
01. Materialization12. Ritual
02. Splendor And Agony13. Sacrifice
03. Excommunicare14. Damnation
04. Inverted Cross15. The Forgotten One
05. March16. Torment
06. Army Of Chaos17. Anfang Des Albtraumes
07. Redemption18. Mist
08. Dead Souls19. Echoes Of The Tortured
09. Lullaby20. Emptiness
10. Final Curse21. Gods Of Hell
11. Condemned To Suffer

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Frédéric Leclercq wird den meisten Fans wohl als Bassist der multi-kuturellen Frickel-Metal-Heroen DRAGONFORCE bekannt sein. Was sicherlich weniger Menschen wissen ist, dass Leclercq daneben auch noch seit jeher eine große Passion für den Death Metal hegt. Und nun ist es ihm endlich gelungen, aus seiner heimlichen Leidenschaft ein offizielles Projekt zu machen, für das er zahlreiche Metal-Stars rekrutieren konnte. Dabei übernahm er bewusst eine der Gitarren und überließ dafür den Bass Heimoth von SETH.

Zunächst aber rekrutierte er einen weiteren französischen Landsmann Stéphane Buriez von LOUDBLAST, der neben Leclerq für die Gitarren aber auch die Produktion eingespannt wurde. Dann half der „Kollege Zufall“ den Beiden bei der Suche nach einem Schlagzeuger, denn Joey Jordison (seines Zeichens Ex-Drummer von SLIPKNOT fragte bei Leclerq an, was dieser gerade so treibe – und nachdem er die Demos gehört hatte, wollte er wissen, wer die Schlagzeugspuren einspielen sollte. Diese Vorlage ließ sich Leclerq nicht nehmen und bot Jordison an, dieser könne das mit seiner ureigensten Art übernehmen, was der dann auch gerne tat.

Für den Gesang gab es eine Vorgabe: “Death Metal, aber klar verständlich”. Die erste Wahl fiel dabei auf Attila Csihar von der norwegischen Black Metal-Legende MAYHEM, den sowohl Leclerq als auch Jordison schon länger kannten und für seine stimmliche Bandbreite schätzten - da er von qualvollen Schreien bis zu Kehlkopfgesang alles drauf hat. Aber trotz seiner stimmlichen Bandbreite bemühte die Gruppe dann auch noch einen zweiten Vokalisten, Sean Zatorsky von DAATH und CHIMAIRA, der hier insbesondere für das aggressive Growlen zuständig ist und damit die nötige Abwechslung bringt.

Photo-Credit: Oktober Promotion

Als Namen schlug Leclerq SINSAENUM vor, eine passende Verschmelzung von “sin” (Sünde) und “insane” (wahnsinnig). Das gemeinsame Ergebnis trägt den Titel “Echoes of the Tortured” und wurde in den Fascination Street Studios im schwedischen Örebro abgemischt, wo Jens Bogren (u.a. OPETH, KREATOR) den insgesamt 21 Tracks den letzten Schliff verlieh. Nun mag man ob der Anzahl staunen, muss aber direkt einschränken, dass nur elf davon wirkliche Songs sind und die übrigen zehn eher Intros und stimmungsvollen Überleitungen gleichkommen, so dass die Spielzeit der Scheibe rund eine Stunde beträgt.

Auch wenn die Inspiration hinter SINSAENUM der Old-School Death Metal der frühen 1990er Jahre ist, so klingt das hier Gebotene nicht altertümlich oder forciert auf Retro getrimmt. Vielmehr erinnert der Sound der Band wie eine Mischung aus DRAGONFORCE und MORBID ANGEL, insbesondere in den Solo-Momenten, die teilweise frappierend ähnlich sind wie die von Herman Li oder Sam Totman. Aber diese Modernisierung eines traditionellen Sounds ist in meinen Ohren eine Schwäche. Death Metal sollte nicht nur vom Gesang und der Riffing-Technik der Gitarren her wie Death Metal klingen sondern auch vom Gesamtsound und das tut es bei “Echoes of the Tortured” leider nicht durchgehend.

Positiv ist der Umstand zu werten, dass das Material sehr abwechslungsreich ist und auch ein gutes Gespür für Melodien beweist. Langweilig wird “Echoes of the Tortured” nicht so schnell. Aber der Death Metal-Purist dürfte sich eben in manchen Phasen schon schwer tun mit der klanglichen Seite der Scheibe. Zumal ein paar Ideen - wie die zu Inverted Cross - doch ein wenig „altbacken“ daher kommen, insbesondere auf der lyrischen Seite. Aber das kann bei einem Konzeptalbum immer mal vorkommen – und “Echoes of the Tortured” wird durch eine innere Story zusammengehalten.

Der Bandkopf überlegte sich eine Geschichte, zu der alle Mitglieder Texte schrieben, genauso wie jeder auch instrumental seine eigene Note einbringen durfte. Die Story passt zu den Songs, die durch die cineastischen Zwischenspiele verbunden sind, was ein gewisses Filmflair hervorruft. Leclerq sagte dazu: „Man sollte es als reine Erzählung über Finsternis, Chaos und das Böse im Sinne von Horrorromanen und -filmen ansehen”.

Und in diesem speziellen Film wird man kompositorisch verwöhnt. Auf der einen Seite durch Kracher der Marke Splendor And Agony, Final Curse oder dem Nackenbrecher Anfang Des Albtraumes mit seinem Gänsehaut erzeugenden Mittelteil, den Attila in seiner Muttersprache Ungarisch vorträgt, mit Groovern wie Army Of Chaos, Dead Souls und Sacrifice und so vielschichtigen Songs wie Condemned To Suffer. Da kommt dann eben doch eine Menge Freude auf und man merkt den Songs von Leclerq an, dass er sich wirklich mit der Musikart identifizieren kann – und das nicht mal eben so als „Spaßprojekt“ nebenbei angeleiert hat. Dafür ist er mit hörbar zu viel Leidenschaft bei der Sache.

Marc Langels, 16.07.2016

Habt Ihr Nachholbedarf in Sachen metallischer Supergruppen? Wollt Ihr endlich mal wieder eine reale Starvereinigung zuhause in Eurem CD-Player rotieren lassen? Da müsst Ihr gar nicht mal lange warten. Bitte sehr, bitte gleich. Das multinationale Sextett SINSAENUM ist eine Erfindung von Frédéric Leclercq, dem Bassisten der Londoner Power Metal Formation DRAGONFORCE. Er hatte Bock darauf, seiner speziellen Vorliebe für Death Metal zu frönen. Genau das wollte der ehemalige SLIPKNOT-Schlagzeuger Joey Jordison (neue Band: VIMIC) auch. Und so machten die zwei von Stund an gemeinsame Sache. Zwecks Verstärkung holten sie noch die folgenden vier Vorzeigemusiker mit an Bord: Sänger Sean Z (DÅÅTH, ex-CHIMAIRA), Sänger Attila Csihar (MAYHEM, immer wieder Gast bei SUNN O)))), Gitarrist Stéphane Buriez (LOUDBLAST) und Bassist Heimoth (SETH). Erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist das Album “Echoes Of The Tortured“.

Na, das kann sich doch wirklich sehen beziehungsweise hören lassen. Einundzwanzig Tracks mit insgesamt knappen zweiundsechzig Minuten Spielzeit. Den Interessenten erwartet also die volle Dröhnung in Sachen Death Metal. Ergänzend fügen die Schöpfer ihrer eigentlich ursprünglichen stilistischen Ausrichtung Black Metal, Power Metal und obendrein auch noch Thrash Metal hinzu. Die sechs Typen lassen es jedenfalls wirklich oberamtlich krachen. Ultrabrutal, geheimnisvoll, bedrückend düster, rasend schnell, aggressiv ohne Ende. Diese Attribute und noch viele für den extremen Metal so typischen Merkmale mehr muss man dem Gebotenen fraglos bescheinigen. Zwecks Verschnaufens und einer gewissen erleichterten Zugänglichkeit kommen gelegentlich etwas ruhigere, sphärische, romantische oder symphonische Passagen und die eine oder andere Melodie zur Geltung. Für eine ganz besondere Note sorgt übrigens der Hintergrundgesang bei dem sechsten Stück Army Of Chaos. Den liefern nämlich Schmier (DESTRUCTION), sowie Dr. Mikannibal und Mirai Kawashima von der japanischen Band SIGH.

SINSAENUM betreiben mit “Echoes Of The Tortured“ Traditionspflege im besten und wahrsten Sinne des Wortes, weil einfach alle Teile perfekt ineinander passen. Wie bei einem dieser schönen, altmodischen Puzzles. Trotzdem klingt nichts künstlich, überproduziert oder aufgesetzt. Egal ob Leclercqs im Laufe etlicher Jahre gereiftes und gewachsenes Songwriting, dessen gesangliche und instrumentale Interpretation durch die Musiker, die Produktion, sowie Jens Bogrens Mixing und Mastering in seinen Fascination Street Studios, all das macht diese Veröffentlichung zu einer echt tollen Sache. Das Anhören dieser All-Star-Scheibe ist für jeden qualitäts- und quantitätsbewussten Headbanger ein wahrhaftiger Genuss. Doch Vorsicht muss sein, denn es besteht erhöhte Suchtgefahr!

Michael Koenig, 09.11.2016

 

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