Titel |
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01. Shine On |
02. Fiesta Y Copas |
03. Santa Muerte |
04. Last Exit Hell |
05. What Went Wrong |
06. Lucky 13 |
07. Death Letter |
08. Craving |
09. The Wolf |
10. Misty Mountain |
11. The Ballad Of Jack |
12. Stormy Night |
13. Sorry (Bonus Track) |
Musiker | Instrument |
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Mat Sinner | Bass & Gesang |
Tom Naumann | Gitarre |
Alex Scholpp | Gitarre |
Giorgia Colleluori | Gesang |
Markus Kullmann | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Ronnie Romero | Gesang |
Ricky Warwick | Gesang |
Magnus Karlsson | Gitarre & Keyboards |
Das ging jetzt mal überraschend schnell – zumindest für SINNER-Verhältnisse. Denn gerade einmal zwei Jahre nach dem bislang jüngsten Werk der Band, “Tequila Suicide“, legen die Mannen und Frau um Band-Kopf Mat Sinner schon den Nachfolger vor. Auch der hat einen leicht mexikanisch-spanisch angehauchten Titel (und ein entsprechendes Cover-Artwork) verpasst bekommen und hört auf den Namen “Santa Muerte“. Für das neue Werk gab es zwei personelle Veränderungen in der Band: am Schlagzeug sitzt nun Markus Kullmann, den Sinner schon von VOODOO CIRCLE her kannte und am Gesangsmikrofon bekommt man – zumindest teilweise die Italienerin Giorgia Colleluori zu hören, die der Band-Chef bei seinem Neben-Projekt Rock Meets Classic entdeckt hat. Sinner und sie – sowie weitere Gäste – teilen sich hier den Gesangs-Job.
Und um direkt mal bei der neuen Stimme zu bleiben- denn das ist ja immer eine große Veränderung: die junge Dame macht hier einen tollen Job. Insbesondere wenn man sich mal Nummern wie Shine On, Lucky 13, Death Letter sowie The Wolf oder Misty Mountain anhört. Da schwingt schon eine gehörige Portion von Melissa Etheridge in der Stimme mit. Das macht sie so gut, dass man sich fragt, warum sich Sinner überhaupt mit Ronnie Romero (RAINBOW) und Ricky Warwick (BLACK STAR RIDERS) noch zwei weitere Gast-Sänger für die Tracks Fiesta Y Copas (Romero) sowie What Went Wrong (Warwick) ins Studio eingeladen hat. Zumal gerade letzterer Song zu den schwächeren auf dem Album gehört. Da hilft in diesem speziellen dann auch keine prominente Unterstützung.
Musikalisch ist aber weitestgehend alles beim Alten geblieben. SINNER stehen für einen melodischen Metal, der auch immer wieder Elemente der klassischen Rock-Musik – und dabei insbesondere erneut von THIN LIZZY – erkennen lässt. Nicht nur (aber natürlich auch) wegen der Gitarren, die schon gerne mal melodisch und doppel-spurig unterwegs sind aber auch in den Song-Strukturen und der Grund-Stimmung der Lieder, zum Beispiel und am offensichtlichsten bei Craving. Hingegen erinnert mich The Ballad Of Jack eher an eine Gary Moore zu “Wild Frontiers“-Zeiten. Was der Band dabei wieder gelungen ist, das sind durchgängig eingängige Melodien zu komponieren, die schnell im Ohr hängen bleiben. An mancher Stelle – wie etwa im Titel-Track - könnte man sogar meinen, der Chorus stamme aus einem Pop-Song oder Schlager.
Aber das Entscheidende ist: dieses Album macht von Vorne bis Hinten nahezu durchgängig Spaß beim hören. Die Songs gehen gut ab, die Gitarristen können diverse Male ihre Qualitäten unter Beweis stellen und der Sound ist bei aller Eingängigkeit noch immer schon heavy, natürlich im Sinne des Melodic Metal. Es ist schon beeindruckend, wie Mat Sinner und Co. Auch nach fast 40 Jahren im Business immer wieder mit frischen Songs ankommen. Und in diesem Fall ist es der Band sogar gelungen, eines der wohl besten Werke ihrer bisherigen Karriere vorzulegen. Dafür muss man seinen wenn auch imaginären Hut vor Mat Sinner und Co. ziehen.