Titel |
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01. Thinking Of You |
02. Sweet Child |
03. Complete Love |
04. Take A Good Look |
05. Ring That Bell |
06. Bad Bootz |
07. Don't Do Down |
08. Riding On A Train |
09. Chula |
10. Tonight |
Musiker | Instrument |
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Mick Hucknall | Vocals |
Kenji Suzuki | Guitar |
Steve Lewinson | Bass |
Dave Clayton | Keyboards |
Ian Kirkham | Saxophone, Keyboards |
Roman Roth | Drums |
„Ich bin an einem Punkt in meiner Karriere angekommen, an dem ich eines von diesen düsteren, selbstreflektiven Alben hätte machen können, die heute so viele Künstler in einem bestimmten Alter aufnehmen. Eine Platte, auf der ich nochmal auf mein Leben zurück schaue“, so referiert Mick Hucknall. “Doch ich dachte mir nur: Scheiß drauf! Ich wollte lieber etwas mit viel Schwung machen und mich dabei gut amüsieren.“
Und tatsächlich, der inzwischen 59-jährige Rotschopf aus Manchester setzt auf dem 12. Album seiner Stammformation SIMPLY RED auf mehr oder weniger traditionellen Soul und der damit verbundenen Lust am Tanzen. Somit vertraut der Mann mit der unverkennbaren Raspelstimme also seiner altvertrauten Stilistik, die er zumindest in Teilen bereits auf seinem 1985er Debut „Picture Book“ pflegte. Das aktuelle „Blue Eyed Soul“ klingt jedenfalls erdiger und mehr nach old school Soul als alles was Hucknall in den letzten 10 bis 15 Jahren abgeliefert hat. Ja, und es steht der Band gut zu Gesichte.
Ihren Hang zu den alten Sixties und Seventies Vibes verdeutlichen die Herrschaften schon vorweg mit ihrem schrill-bunten Album-Cover, das offenkundig den durchaus speziellen Blaxploitation Filmplakaten aus den frühen Siebziger Jahren nachempfunden wurde. Stichwort: „Foxy Brown“ „Shaft“ und „Superfly“. Ja, das passt.
So lehnen sich einige der neuen SIMPLY RED Kompositionen tatsächlich an alte Curtis Mayfield, Bobby Womack und Isaac Hayes Muster an und grooven recht vergnügt im losgelösten Partymodus. Solch ein zuckersüßes Sahnestück wie Sweet Child erinnert dann auch schon mal an Smokey Robinson und besitzt hundertprozentiges Radiohit-Potential. Die schmusige Edelballade Complete Love wiederum huldigt unverkennbar dem großen Otis Redding. Ein tief in den Sixties verwurzelter Motown inspirierter Song wie Take A Good Look schaut unterdessen sanft zurück auf den jungen Marvin Gaye.
Mick Hucknall und seinen Gefährten gelingt mit „Blue Eyed Soul“ ein unterhaltsames und schwungvolles Hör- und Tanzvergnügen, das seinem Namen alle Ehre macht und zweifelsfrei einen der vorderen Plätze im Ranking sämtlicher SIMPLY RED Alben belegt.