Simple Minds Once Upon A Time (Deluxe Edition), Universal Music, 2015 |
Jim Kerr | Gesang | |||
Charles Burchill | Gitarre | |||
Michael MacNeil | Piano & Synthesizer | |||
Mel Gaynor | Schlagzeug & Gesang | |||
John Giblin | Bass | |||
Gastmusiker | ||||
Robin Clark | Gesang | |||
Michael Been | Gesang | |||
The Simms Brothers | Gesang | |||
Carlos Alomar | Gesang | |||
Sue Hadjopoulos | Percussion | |||
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CD 1: Original Album (40:11) | ||||
01. Once Upon A Time | 05. Oh Jungleland | |||
02. All The Things She Said | 06. I Wish You Were Here | |||
03. Ghost Dancing | 07. Sanctify Yourself | |||
04. Alive And Kicking | 08. Come A Long Way | |||
CD 2: B-Sides And Rarities (72:10) | ||||
01. Don't You (Forget About Me) | 08. Alive And Kicking (7'' Remix) | |||
02. A Brass Band In African Chimes | 09. Alive And Kicking (12'' Remix) | |||
03. Don't You (Forget About Me) (Extended Version) | 10. Alive And Kicking (Kevarkian 12'' Remix) | |||
04. A Brass Band In African Chimes (Extended Version) | 11. Sanctify Yourself (Edit) | |||
05. Alive And Kicking (Edit) | 12. Sanctify Yourself (Instrumental) | |||
06. Alive And Kicking (Instrumental) | 13. Sanctify Yourself (Alternative Edit) | |||
07. Up On The Catwalk (Live) | ||||
Das Jahr 1985 war in der Karriere der SIMPLE MINDS ein ganz besonderes. Die Band veröffentlichte ihr Album “Once Upon A Time“ und vervollständigte damit ihre Transformation weg von den Punk-Einflüssen ihrer ganz frühen Tage hin zum Pop und dem Sound, der fortan ihr Markenzeichen sein sollte und der dank seiner euphorischen Ausrichtung und im Zusammenspiel mit den Texten von Jim Kerr die Band zu einem Vorreiter dessen machte, was einige Musik-Journalisten fortan als „New Optimism“ bezeichneten. Und mehr noch als auf den Vorgängern “New Gold Dream (81, 82, 83, 84)“ von 1982 und “Sparkle In The Rain“ (erschienen 1984) war dies auf diesem Album der Fall.
Denn “Once Upon A Time“ war gespickt mit Hits und Songs, die den Fans der Band ans Herz gewachsen sind – auch wenn nicht jeder Song ein Single-Erfolg war. Denn das Album bietet auf der einen Seite strahlenden Single-Auskopplungen wie Alive And Kicking, Sanctify Yourself, All The Things She Said und Ghostdancing, die es zumindest in den britischen Charts allesamt in die Top 20 schafften. Aber es sind eben auch Titel wie der Opener Once Upon A Time, der es zu einem der Live-Favoriten der Band schaffte oder auch I Wish You Were Here, in dem Kerr den Tod eines engen Freunde thematisiert, ohne dabei zu lamentieren sowie der letzte Song Come A Long Way, die das Album auf eine solch positive Art und Weise abrunden und dabei absolut zeitlos klingen. Einzig Oh Jungleland fällt aus diesem Rahmen und ist klangtechnisch ein Produkt der frühen 80er Jahre.
Trotz der ganzen Hits ist das Album aber fast schon am bekanntesten für den Song, der gar nicht darauf zu finden ist. Denn der Riesen-Hit aus dem Jahr, mit dem die SIMPLE MINDS seither immer verbunden werden, ist Don’t You (Forget About Me), der für den Soundtrack des Kino-Films “Der Frühstücksclub“. Geschrieben von dem Briten Keith Forsey machte er aus der Band internationale Mega-Stars. Beinahe wäre es gar nicht dazu gekommen, denn Forsey bot den Song zunächst Bryan Ferry (ROXY MUSIC) und danach noch Billy Idol an und erst als diese ablehnten den SIMPLE MINDS. Interessanterweise nahm Idol den Song 2001 für eine Best Of-Veröffentlichung sogar tatsächlich auf.
Aber natürlich ist der immer noch größte Erfolg der Band auf dieser “Deluxe Edition“ dann doch vertreten – und das gleich zwei Mal auf der Bonus CD mit dem Titel “B-Sides And Rarities“. Neben der regulären Version findet man hier auch noch die auf x Minuten ausgedehnte so genannte Extended Edition. Leider ist das ein Motiv, das sich auch bei den meisten anderen enthaltenen Liedern wiederholt. Alive And Kicking gibt es als Edit, Instrumental, 7‘‘ sowie 12‘‘ Remix und noch darüber hinaus als Kevarkian 12‘‘ Remix. Auch Sanctify Yourself ist als Edit, Instrumental und Alternative Edit enthalten. A Brass Band In African Cimes hat es „nur“ in zwei Versionen auf die Bonus Disc geschafft ist aber wenigstens auf der Original-Scheibe nicht vorhanden. Des Weiteren dürfte die Fans aber auch die sehr gute und leidenschaftliche Live-Version von Up On The Catwalk interessieren.
Neben dieser “Deluxe Edition“ kann der Fan auch noch zur “Super Deluxe Edition“ bestehend aus fünf CDs und einer DVD greifen. Dort bekommt er neben der “B-Sides And Rarities“ noch die Doppel-Live-CD “Live In The City Of Light“ von der 1986er Tournee und eine weitere Silber-Scheibe mit Live- und Remix-Versionen geboten. Auf der DVD kann der audiophile SIMPLE MINDS-Anhänger dann das gesamte Album noch einmal in einem 5.1 Mix sowie noch einmal das Remastering aus dem Jahr 2002, das ja schon auf der CD zu hören ist, genießen.
“Once Upon A Time“ ist mit Sicherheit eines der besten und bedeutendsten Werke der SIMPLE MINDS, das sich seine Wiederauflage in dieser “Deluxe Edition“ sicherlich verdient hat. Ob aber eine doch recht redundante Ansammlung von Remixen oder Instrumentals wirklich ein Ansporn ist, sich das Album noch einmal ins Regal zu stellen (für alle SIMPLE MINDS-Fans, die es bereits haben) oder aber ein Kauf-Anreiz (für all jene, die das Werk noch nicht besitzen und die Wahl zu der wesentlich günstigeren remasterten CD haben), das wage ich allerdings stark zu bezweifeln. Dafür ist der Mehrwert in diesem Fall einfach zu gering. Einen wesentlich größeren Anreiz hätten da einige der Live-Aufnahmen von CD 3 aus der Super Deluxe-Version dargestellt. Aber ob diese – angesichts der Tatsache, dass ja zwei der fünf CDs bereits als offizielle Live-CD veröffentlicht wurden – wirklich fast 60 Euro wert ist kann ich nicht glauben. Leider wurde hier – gerade auch im Vergleich zu den wirklich lohnenswerten und gelungenen Deluxe Editionen von anderen Alben und Bands – eine Chance nicht wirklich genutzt.