Simon Oslender

Mülheim a.d. Ruhr, Sol-Kulturbar, 07.02.2020

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 09.02.2020
Stil: Jazz

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Venue: Sol-Kulturbar


Redakteur(e):

Frank Ipach


Simon Oslenders Tournee-Auftakt stand wahrlich unter einem guten Stern. Der Vollmond glitzerte über Mülheim, als sich der junge Tastenzauberer aufmachte, sein kürzlich erschienenes Debütalbum "About Time" dem erwartungsfreudigen und fachkundigen Publikum am Mülheimer Raffelberg zu präsentieren. Binnen kürzester Zeit schwelgte die zum Bersten gefüllte Sol-Kulturbar im Full Moon Fever und lauschte gebannt einem hochversierten Ensemble, das mit Claus Fischer am Bass, Hanno Busch an der Gitarre und Hendrik Smock am Schlagzeug auf reichlich Erfahrung, Einfühlungsvermögen und beste Jazz-Kompetenz zurückgreifen konnte.

(Foto: Frank Ipach)

Falls im Vorfeld irgend jemand darüber nachgedacht haben sollte, wie der junge Mann aus Aachen wohl die blendend aufgezäumten Arrangements des Albums im Live-Kontext umsetzen würde, die im Studio durch Gastbeiträge von Bill Evans (Saxofon), Randy Brecker (Trompete) und Christopher Dell (Vibrafon) eine hohe Erwartungshaltung schürten, wurden etwaige Zweifel im Nu zerstreut. Die Oslender Band nutzte die allgemeine Euphorie und steigerte sich hinein in ein lustvolles Muszieren, das im Handumdrehen die leicht veränderten Arrangements wie selbstverständlich erschienen ließ. Allein die Anwesenheit des bereitgestellten Konzertflügels erwies sich für den eher als Hammond B-3 Fachmann ausgewiesenen Oslender als großer Gewinn und setzte dem glasklaren, wunderbar ausgewogenen Gesamtsound im Saal die Krone auf.

Selbst eine Nummer wie Stings Fragile, die auf dem Album mit Peter Fesslers einnehmenden Gesang brilliert, geriet an diesem Abend in der neu konzipierten Instrumentalfassung zu einem hauchzarten Highlight, das selbst den unentwegten Quasselstrippen im hinteren Teil der Bar ein andächtiges Schweigen auferlegte. Hier zeigte sich auch das Hanno Busch sicherlich zu den besten und einfallsreichsten Jazz-Gitarristen des Landes zählt. Insbesondere bei den feinfühlig präsentierten Balladen wie Don't Ever Look Back und dem famosen Schlusspunkt Lullaby For Tom schien tatsächlich die Zeit stillzustehen. Das nennt man dann wohl große Kunst.

Und auch die freudestrahlenden, Groove betonten up tempo Fusion-Nummern wie Simons Tribut an den verehrten George Duke (One For G.D.) und die launig prickelnde Rooftop Party genügten allerhöchsten internationalen Ansprüchen und zeigten, dass sich Simon Oslender mit seinen 21 Jahren bereits auf einem Level bewegt, das ihn als würdigen Nachfolger solcher Größen wie Russel Ferrante, Jeff Lorber, Neil Larsen und Ricky Petersen legitimiert. Dieses famose Release-Konzert für Oslenders bestens gelungene Debütplatte wird zweifellos mit dem Stempel "Magic in Mülheim" in die Annalen der Sol-Kulturbar eingehen.

 

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