Titel |
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01. Don't Dare |
02. Show Me How To Love |
03. Kingdom |
04. The Fighter |
05. High Stakes |
06. Don't Let Me Go |
07. 100 Days |
08. King Of The Hill |
09. Just Takes Time |
10. Trouble |
11. Back To You |
12. Stealer |
Musiker | Instrument |
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Simon McBride | Vocals, Guitars |
Auweia, der Mann wird womöglich gar nicht genügend Zeit finden, um sein brandneues Album zu promoten. Oder vielleicht doch? Wer als Ersatzmann für den familiärerseits verhinderten Steve Morse in die Bresche springt, um DEEP PURPLE während ihrer derzeitigen Europa-Tournee unter die Arme zu greifen, darf sich zumindest eines kurzzeitig aufwallenden Mediengewitters sicher sein. Insofern erfährt Simon McBride höchstwahrscheinlich doch reichlich Aufmerksamkeit, um das Publikum und die Presse auf sein wirklich gutes Album "The Fighter" aufmerksam zu machen.
Eingefleischte Bluesrock-Fans kennen den 43-jährigen Iren natürlich längst. Denn als junger Bengel spielte er sich bereits in den Mittneunzigern den Allerwertesten bei der irischen Metal-Truppe SWEET SAVAGE ab, um anschließend die Tour-Band des seinerzeit recht angesagten irischen Soul-Rasplers Andrew Strong (THE COMMITMENTS) mit seiner Expertise zu bereichern und die unschätzbar wertvollen Erfahrungen zu sammeln, die schließlich 2008 in seinem ersten Solo-Album ("Rich Man Falling") mündeten.
Nach diversen beachtlichen Soloalben und zwischenzeitlichen Engagements in den Tourbands von Ian Gillan und Don Airey erscheint nun also Simon McBrides neuer Bluesrock-Monolith "The Fighter", der ihn als leidenschaftlich für seine Sache kämpfenden Künstler ausweist und einmal mehr beweist, dass gutes Songwriting, das Gespür für geile Gitarren-Riffs, die Sensibilität für zündende Soli gepaart mit energisch intoniertem Gesang ausreichen, um frischen Wind in ein Genre zu pusten, das hin und wieder dazu neigt, ein wenig eindimesional daherzukommen.
Simon McBride weiß diese Attribute zielsicher einzusetzen und kocht während der zwölf Songs nicht einmal auf Sparflamme, sondern zeigt sich fortwährend auf Anschlag und untermauert den Eindruck, dass irische Musiker mit Herz und Seele bei der Sache sind. Wer sein Album mit einem solch beinharten Riff-Rocker wie Don't Dare eröffnet, um unvermittelt die Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen, dem fliegen die Herzen aller Bluesrocker um die Ohren. Zwischenzeitlich ertappt man sich unweigerlich dabei, wie man versucht das eine oder andere Gitarren-Lick im historischen Koordinatensystem der Saitengroßmeister zu verorten und ergötzt sich an McBrides satt feurigem Ton und seiner variabel gestalteten Fingerfertigkeit. Der Explosivität solcher glimmenden Dynamitstangen wie The Fighter und High Stakes kann man kaum entkommen. Und auch so eine hymnenhafte Ballade wie Don't Let Me Go gerät zum charmanten Sympathiebolzen. Zum großen Finale modifiziert der agile Ire dann noch die unverwüstliche Mid-Tempo Dampfwalze The Stealer (FREE) zu einem wuchtigen Up-Tempo Wirbelwind. Sehr geil.
Die alten Heroen von DEEP PURPLE dürfen sich also glücklich schätzen, übergangsweise einen derart talentierten Könner in ihren Reihen zu haben. Ein bemerkenswerter Gitarrist und Songwriter, der als Sidekick im Grunde fast vergeudet scheint und dem man jede Menge Glück und Geschick wünscht, um seine Solokarriere mit dem exquisiten "The Fighter" endlich auf Turbo zu schalten.