Simeon Soul Charger Harmony Square, Gentle Art Of Music, 2012 |
Aaron Brooks | Vocals, Guitar, Piano, Kalimba & Coat Rack | |||
Rick Phillips | Guitar, Mandolin & Vocals | |||
Spider Monkey | Bass, Vocals & Percussion | |||
Joe Kidd | Drums, Percussion, Vocals & Propane Tank | |||
Gäste: | ||||
Sandra Rieger | Violin | |||
Susi Salomon | Violin | |||
Frederike Seeßelberg | Cello | |||
Cindy Robertson | Flute | |||
Manfred Seneberg | Percussion | |||
Claudia Volino | Saw Harp | |||
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01. Overture | 09. The Devil's Rhapsody | |||
02. Babylon Grove | 10. The Changing Wind And Reign | |||
03. All's Fair In Harmony Square | 11. The Advent Of Awakening | |||
04. Miss Donce | 12. King Charles Norman's Castle | |||
05. Spinning Across The Grass | 13. See Sharp | |||
06. Doris | 14. Rayoweith's Guillotine/A Gift From The Sky | |||
07. Oh What A Beastly Boy | 15. Ashes | |||
08. The Piper's Prize | ||||
Ok, mal wieder ein Konzeptalbum. In “Harmony Square“ geht es um die Unterdrückung des Volkes und was man dagegen unternehmen kann. Der Protagonist wird auf einen Marktplatz in einem fiktiven Dorf katapultiert, eben dem “Harmony Square“, wo alles andere als harmonische Zustände herrschen. Gegen die ungerechte soziale Ordnung gilt es, etwas entgegenzusetzen, weshalb es schließlich zu Aufständen und Umwälzungen kommt. SIMEON SOUL CHARGER stammen ursprünglich aus Ohio, sind inzwischen aber auf einem Bauernhof in Bayern sesshaft geworden. Sie setzen vorgenannte Story sehr farbig und vielseitig in eine Mischung aus Psychedelic und Prog Rock mit deutlichen Folkeinschlägen um.
Von bombastischen Klängen hin zu bis hin zu sparsam arrangierten, akustischen Nummern reicht die Bandbreite, man beweist ein Herz für Harmonien der BEATLES aber auch für Melodramatik a la QUEEN, beherrscht aber auch klassisches Rockrepertoire und soliert auch gerne mal etwas ausgiebiger. Der oftmals mehrstimmige Satzgesang trägt ebenfalls zur opulenten Ausschmückung des Geschehens bei, so dass der Hörer richtiggehend in die Geschichte eintauchen kann. Neben atmosphärisch düsteren Klängen stehen immer wieder leichte, luftige Melodien von Streichern und Flöten, kurzum, es wird zu keiner Sekunde des mehr als einstündigen Werkes langweilig.
Allenfalls kann man leicht bemängeln, dass “Harmony Square“ ziemlich textlastig ausgefallen ist, aber die Story, die es zu transportieren gilt, ist eben auch ambitioniert und wie schon ausgeführt, der Gesang ist alles andere als störend. Als optische Zugabe gibt es auch noch ein aufwändig gestaltetes Booklet mit Bildern der Künstlerin Christina Bauer (leider hatte der Rezensent nur die übliche Promoausgabe zur Verfügung). Jedenfalls ist dieses warme, bunte, vielschichtige Album mehr als nur ein Geheimtipp für alle Freunde von psychedelisch und folkig angehauchtem RetroProg.