Silver Mountain

Breakin' Chains

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.10.2002
Jahr: 2002

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Silver Mountain
Breakin' Chains, Reality Entertainment, 2002
Jonas Hansson Vocals, Guitars
Per StadinBass
Jens JohanssonKeyboards
Anders JohanssonDrums
Produziert von: Jonas Hansson Länge: 50 Min 31 Sek Medium: CD
1. Prophet of doom8. Breakin' chains
2. Before the strom9. Rider of the night
3. Felo de se10. A.s.w.a.s.t.
4. Man of no present existance11. The butterfly
5. Scarlet Pimpernel12. Dance around the fire
6. Maniac13. Millattack
7. Axeman and the virgin

Nostalgie pur! Mit "Breakin' chains" legt die schwedische Semi-Kultband SILVER MOUNTAIN ein Album vor, das jederzeit als eine Veröffentlichung der späten Siebziger, frühen Achtziger durchgehen könnte.

Die Band, die zwischen 1983 und 1988 drei Alben veröffentlichte, und prägenden Einfluss auf die schwedische Heavy Rock-Szene hatte, hat sich noch einmal zusammengerauft. Nicht unbedingt, weil man es jetzt noch einmal wissen will, sondern einfach um der 'guten alten Zeiten' willen.

Die Argumentation wird glaubwürdig, wenn man einen Blick auf das Line-up wirft. Über den einen oder anderen Namen sollte jeder halbwegs interessierte Musikhörer schon mal gestolpert sein.

Keyboarder Jens Johansson ist mittlerweile hauptamtlich in Diensten von STRATOVARIUS, veredelte aber auch schon die Werke von Yngwie J. Malmsteen oder DIO. Sein Bruder, Schlagzeuger Anders Johansson, teilt mit ihm die Malmsteen-Vergangenheit, ist aber derzeit bei HAMMERFALL in Lohn und Brot. Jonas Hansson ist gilt neben 'uns Yngwie' als 'die andere schwedische Gitarrenlegende' und Basser Per Stadin hat unter anderem schon mit Glenn Hughes zusammengearbeitet und hat derzeit noch SNAKE CHARMER am Start.

Die Wurzeln von SILVER MOUNTAIN liegen eindeutig in den Siebzigern. Jens Johansson hat eine unüberhörbare Vorliebe für den Keyboardsound, den auch Jon Lord bei DEEP PURPLE oder Ken Hensley bei URIAH HEEP zelebrierte. Keine Frage, auch die New Wave of British Heavy Metal hat mit ihrer Räudigkeit ihre Spuren hinterlassen und der Gitarrensound weckt Erinnerungen an Richie Blackmore und RAINBOW, vor allem, wenn Jonas Hansson wie sein offensichtliches Vorbild in klassischen Gefilden wildert.

Klingt so weit ja ganz gut, aber der Teufel steckt mal wieder im Detail. SILVER MOUNTAIN haben weder Kosten noch Mühen gescheut um "Breakin' chains" einen authentischen Sound zu verpassen. Im Klartext heißt das, die Scheibe klingt viel zu dünn und verwaschen, kurz gesagt: grottenschlecht!

Dazu kommt das Drumming von Anders Johansson, das einfach nur seltsam klingt. Irgendwie kaputt! Einige Songs weisen ein penetrantes Scheppern auf, das haarscharf neben der Spur zu liegen scheint und so gar nicht zu den jeweiligen Stücken passen will.

So gut Jonas Hansson auch Gitarre spielt, das Singen hat er nicht erfunden. Er erinnert immer wieder an Graham Bonnet, und der hat es ja anno 82 geschafft, mit seiner saft- und kraftlosen Darbietung Michael Schenkers Album "Assault attack" zu verhunzen.

Und als ob das alles noch nicht genug wäre, lässt auch das Songwriting generell viele Wünsche offen. Die Songs strotzen zwar streckenweise nur so vor guten Ideen, aber fünf lieblos aneinandergeschusterte Fragmente, und seien sie jedes für sich noch so genial, ergeben nicht zwingend einen guten Song.

Schade. Da wäre mehr drin gewesen, wie löbliche Ausnahmen wie das Instrumental The butterfly oder auch Dance around the fire belegen.
Reine Nostalgiker sollten sich aber vielleicht sicherheitshalber ihr eigenes Urteil bilden.

Martin Schneider , 13.10.2002

 

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