Silentium

Seducia

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Silentium
Seducia, Dynamic Arts Records, 2006
Sami BomanKeyboards, Backing Vocals
Juha LehtoksaGuitars
Toni LahtinenGuitars
Jari OjalaDrums
Matti AikioBass, Groaning
Riina RinkinenVoice
Gäste:
Elias KahilaCello
Produziert von: Tuomo Valtonen & Sami Boman Länge: 48 Min 50 Sek Medium: CD
1. Hangman's lullaby5. Frostnight
2. Serpentized6. Children of chaos
3. Dead silent7. Empress of the dark
4. Unbroken8. Seducia

Und wieder eine Band, natürlich aus Finnland, deren Schaffen man am ehesten unter dem Schlagwort Gothic-Metal zusammenfassen kann, wenn man sich der Tatsache bewusst ist, welche Vielzahl von Künstlern unterschiedlichster Coleur sich mittlerweile unter diesem Banner tummeln.
SILENTIUM sind weder die neuen NIGHTWISH, noch die neuen TRISTANIA, und das ist auch gut so. Wenn man schon Parallelen zu anderen Künstlern ziehen möchte, so kommen mir spontan THE GATHERING zu Zeiten von "Mandylion" und "Nighttime Birds", aber auch die Düster-Proggies von WHITE WILLOW und ihr letztes Album "Storm Season" in den Sinn.

SILENTIUM legen viel Wert auf den atmosphärischen Gehalt ihrer Kompositionen, und sollte man ihr Schaffen mit einer Farbe in Verbindung bringen, so ist es das Grau, das passenderweise auch das Artwork dominiert. Dunkelgrau um genauer zu sein, denn Tristesse und Schwermut sind die auf "Seducia" vorherrschenden Stimmungen. Songtitel wie Frostnight, Empress of the dark oder Hangman's lullaby sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.
Getragene, finstere Passagen, die durchaus auch einer Doom-Band gut zu Gesicht stünden prägen weite Strecken des Albums. Dazu weint das Cello von Gastmusiker Elias Kahila dicke Tränen und Sängerin Riina Rinkinen packt in ihren Gesang so viel Verzweiflung, als gäbe es kein Morgen in dieser finsteren Nacht voller undurchdringlicher Schwärze.
Bisweilen entlädt sich die Black Metal-Vergangenheit der Band in Sequenzen manischer Raserei, doch diese wirken lediglich wie der vergebliche Versuch mit entfesselnder Gewalt eine Wende des Schicksals zu erzwingen.

"Seducia" ist ein mächtiges Werk voller Theatralik und zugegebenermaßen nicht gerade leicht verdaulich. Es ist ein Album, das einen gefangen nimmt und ein Gefühl der Beklemmung hinterlässt. Die Stille, die den Hörer nach dem abschließenden Seducia in Empfang nimmt, bietet keinerlei Erlösung, so nachhaltig hat das Album einen zuvor in den Bann geschlagen.
Große Kunst muss einen berühren und bewegen. Diesem Anspruch werden SILENTIUM mit "Seducia" voll und ganz gerecht. Sicherlich wird dieses Werk nicht bei der breiten Masse auf Gegenliebe stoßen, doch ich zumindest möchte es nicht mehr missen.

Martin Schneider, 20.05.2006

 

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