Far From The Sun, Transubstans Records, 2008 | ||||
Sartez | Vocals, Guitar | |||
KG West | Guitar, Organ, Sitar | |||
Sam Riffer | Bass, Backing Vocals | |||
Love | Percussion | |||
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01. Dreams Of Tomorrow | 06. Wishing For More | |||
02. Waiting For The Sun | 07. The Summer Is Old | |||
03. Time Will Tell | 08. The Break Of Dawn | |||
04. Almost There | 09. Long Way From Home | |||
05. Two Steps Backwards | ||||
Die 70s-Riff-Jam-Groove-Rocker von SIENA ROOT mit dem Heavy-Blues und Hippie-Touch sind zurück. Mit neuem Sänger (der eigentlich ein alter ist, war Sartez doch bereits in den neunziger Jahren mit der Band zusammen) geht es mal wieder rückwärts in die Zukunft bei der Truppe aus Stockholm, deren Geheimnis die Balance zwischen bluesgetränkter Bodenständigkeit und psychedelischer Verspieltheit ist (man höre sich nur einmal als Paradebeispiel The Summer Is Old an).
Über dem Fundament von Schlagzeug und Bass (ich schreibe es immer wieder, aber der Name des Bassisten ist einfach zu schön), sorgen eine gehörige Portion Hammond Orgel und eine kernige Strat für den erdigen Sound, der mit dem im Bandnamen enthaltenen Farbton so treffend umschrieben ist.
In der Vergangenheit wirkten die Tonkonserven der Schweden manchmal etwas ziellos, ein häufig zu erkennendes Schicksal von jamorientierten Bands, die ihre wahren Vorzüge erst auf der Bühne entfalten. Diesmal hat man sich noch stärker um Songstrukturen bemüht und ist kompakter und konzentrierter zu Werke gegangen. Dennoch überzeugen insbesondere die längeren Stücke (wie das zehnminütige Long Way From Home), bei denen die Band ihre Spielfreude entwickeln kann. Lobenswert ist in jedem Fall der authentische Soundentwurf und die stimmige Produktion (wieder in Eigenregie).
SIENA ROOT haben es jedenfalls geschafft, aus allseits bekannten Zutaten eine eigene Soundmischung zu kreieren, die rockigen Biss hat, erdigen Groove, ruhige, relaxte Orgelklänge und energetische Jampassagen zu bieten hat. Garniert mit psychedelischen Gimmicks wie der immer wieder stimmig eingesetzten Sitar schaffen es die Jungs, bodenständig und gleichzeitig irgendwie elegant und geschmeidig zu klingen. Ok, auch Sartez kann, wie Vorgängerin Sonya, den ehemaligen Sänger Oskar nicht vergessen machen, die spannendsten Stellen sind instrumental (weshalb die zurückliegende Tour auch trotz des Ausfalls von Sartez, der wegen eines Todesfalls in der Familie passen musste, funktionierte) und letztlich ist ein Silberling nur ein unbefriedigender Ersatz für ein Konzert mit SIENA ROOT. Denn dort kann sich die Band erst richtig entfalten und die Zuhörer mit auf einen lohnenswerten musikalischen Trip mitnehmen.