Shooter Jennings Shooter, Elektra Records, 2018 |
Shooter Jennings | Vocals, Guitar, Keys | |||
Leroy Powell | Lead Guitar | |||
Brian Allen | Bass | |||
Chris Powell | Drums | |||
Dave Cobb | Guitar | |||
Fred Newell | Steel Guitar | |||
Ben Clark & Nate Heffron | Horns | |||
Bekka Bramlett & Kristen Rogers | Background Vocals | |||
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01. Bound Ta Git Down | 06. I'm Wild & My Woman Is Crazy | |||
02. Do You Love Texas? | 07. Fast Horses & Good Hideouts | |||
03. Living In A Minor Key | 08. Rhinestone Eyes | |||
04. D.R.U.N.K. | 09. Denim & Diamonds | |||
05. Shades & Hues | ||||
Wer ein schnörkelloses Country-Album alter Prägung sucht, wird mit Shooter Jennings' neuem Album fündig werden. Der Sprössling der Country-Legenden Waylon Jennings und Jessi Colter geht auf der schlicht "Shooter" betitelten 9-Song-Sammlung keine Kompromisse ein, kokkettiert augenzwinkernd mit fast jedem Südstaaten-Klischee und schießt über feuerheißem Rock'n'Roll bis hin zum knackigen Honky Tonk Twang und der schniefenden Träne-ins-Bierglas Ballade seine neun Patronen ins Herz des ergebenen Country-Fans.
Der knapp 40-jährige Shooter, der sich qua Geburt offenbar gut auskennen muss, erzählt die typischen Alltagsgeschichten der Südstaaten-Kleinstädter und Farmer und Cowboys. Da ist bis Freitagabend nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen angesagt. Da gibt's schubkarrenweise Entbehrungen, Ärger und Herzeleid bis sich am Freitagabend alle hemmungslos dem Credo D.R.U.N.K. hingeben, um am Samstagabend gleich mit promillegetränkten Slogans wie I'm Wild & My Woman Is Crazy weiterzufeiern. Do You Love Texas? schreit der sabbernde Wirt durch die Kneipe und kurbelt den Umsatz an. Herrlich. So können sogar dem skeptischen Westeuropäer mit ein paar Tropfen Country-Blut in den Adern abgegriffene Klischees Spaß bereiten.
Auf seinem neuen von Starproduzent Dave Cobb (Jason Isbell, Chris Stapleton) produzierten Album erinnert Shooter Jennings an seinen Vater Waylon, beschwört den Geist von Kris Kristofferson, zieht den Hut vor Elvis und grüßt freundlich und hingebungsvoll die alten Helden wie George Jones, Kenny Rogers und Charley Pride. "Shooter" wurde als Spaß-Album konzipiert und klingt auch so. Eine unverfälschte, runde Sache.