Shooter Jennings Family Man, Membran/Sony, 2012 |
Shooter Jennings | Vocals, Guitars | |||
Erik Deutsch | Piano, Keyboards, Backing Vocals | |||
Jeff Hill | Bass, Backing Vocals | |||
Jon Graboff | Pedal Steel, Mandolin, Backing Vocals | |||
Tony Leone | Drums | |||
Chris Masterson | Electric & Baritone Guitars, Backing Vocals | |||
Eleanor Whitmore | Fiddle, Mandolin, Backing Vocals | |||
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01. The Real Me | 06. Southern Family Anthem | |||
02. The Long Road Ahead | 07. Daddy's Hands | |||
03. The Deed & The Dollar | 08. The Black Dog | |||
04. Manifesto No. 4 | 09. The Family Tree | |||
05. Summer Dreams | 10. Born Again | |||
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Shooter Jennings, dessen verstorbener Vater Waylon einen Stammplatz als Country-Ikone beansprucht, tritt schon seit einigen Jahren in die fest getretenen Fußstapfen seines Daddys. Und das gar nicht mal so erfolglos. Insofern wird er seinem Erbe, ähnlich wie Justin Townes Earle oder Jakob Dylan, mehr als gerecht.
Shooter, der sich mit seinen letzten Veröffentlichungen gerne mal zwischen die Stühle setzte, bietet mit seiner aktuellen Platte "Family Man" (die in den USA schon im März erschien) ein relativ lupenreines Country-Album an. Relativ, weil diverse Strömungen wie Country-Rock, Southern-Rock, Texas-Folk und Blues gelegentlich die Überhand gewinnen. Diese breite und glücklicherweise recht gelungene Streuung macht aber auch den Reiz dieser 10-Song-Sammlung aus.
Zum ersten Mal produzierte Shooter, den manche vielleicht noch aus seiner Gastrolle im Johnny Cash Bio-Pic "Walk The Line" in Erinnerung haben, sein Album höchstselbst, lässt es ausgewogenen, offen und ehrlich klingen und wirft zudem mit seiner neuen Begleit-Band "The Triple Crown" einiges an hochkarätiger Musikalität in die Waagschale. Diese versierte Combo kennt sich in allen Spielarten zwischen Honky Tonk, Blues, radio-konformem Country-Kram und saftigem Southern-Rock bestens aus.
Shooters lyrischen Ergüsse verhandeln, wie der Albumtitel vermuten lässt, Familienangelegenheiten, sowohl Aktuelles als auch Vergangenes, wobei Referenzen Richtung Daddy Waylon natürlich nicht fehlen dürfen und die Balance zwischen Ernsthaftem und Amüsantem durchaus gehalten wird.
Gute Songs, sympathische Stimme, interessante Texte, tolle Band, was will man mehr von einem Country- bzw. Americana-Album? Shooter besitzt sicher noch nicht den Stellenwert seines Vaters, dürfte aber mit diesem runden und gelungenen Album einiges an Aufmerksamkeit und Reputation hinzu gewinnen.