Shining

Svart Crown
Enthroned

Essen, Turock, 28.10.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 13.11.2010
Stil: Black Metal, Death Metal

Links:


Redakteur(e):

Thomas Dietz


Shining, Enthroned, Svart Crown,
Essen, Turock, 28.10.2010

Da braut sich was zusammen im Turock! SHINING stehen am heutigen Abend auf dem Programm. Die skandalumwobenen Black Metaller aus Schweden sind derzeit zusammen mit den Schwarzmetall-Urgesteinen von ENTHRONED auf Europatour. Heute steht Essen auf der Reiseroute. Ich war schon länger gespannt was mich da wohl erwarten wird? SHINING sind schließlich seit Jahren für ihre, nun ja, außergewöhnlichen Bühnenshows bekannt. Aber dazu gleich mehr.

Zunächst wird der finstere Abend von SVART CROWN eröffnet. Die Band kommt aus Frankreich und spielt eine sehr groove betonte Mischung aus Black- und Death Metal. Tut nicht weh, stört keinen, kann aber auch nicht unbedingt einen Innovationspreis gewinnen. Riffgeschreddere, Schlagzeuggewumse…Death Metal halt. Live machen die Jungs aber dennoch Spaß. Man ist jederzeit geneigt taktvoll mit dem Kopf zu nicken. Sympathische Truppe, nur leider können sie keineswegs aus dem Einheitsbrei in diesem Genre herausstechen. Dennoch netter Vorgeschmack auf das, was uns gleich noch erwartet!

Als nächstes betreten die Altmeister von ENTHRONED die Bühne. Bereits 1993 gegründet, können die Belgier auf eine lange Schaffensphase zurückblicken und sich getrost zu den Senioren der zweiten Black Metal Bewegung zählen. Sänger Nornagest scheint über die Jahre zwar immer mehr Pfunde auf die Rippen zu bekommen, aber das soll uns hier ja nicht weiter stören. Geboten wird wie immer, Hochgeschwindigkeitsgeknüppel. Das allerdings technisch äußerst präzise und schön finster! Black Metal der alten Schule halt…so muss das! ENTHRONED sind der Co-Headliner auf dieser Tour und haben daher auch eine ordentliche Spielzeit von knapp einer Stunde. Eine Hasstirade folgt auf die nächste. Die Musik ist böse, die Band ebenfalls. Was will man mehr? Der heutige Abend steht ja schließlich auch im Zeichen des Gehörnten. Ein paar Songs werden auch von der neuen Platte “Pentagrammaton“ zum Besten gegeben. ENTHRONED haben über die Jahre nichts verlernt. Seit der ersten Split-EP mit ihren Landsleuten von ANCIENT RITES, sind die Jungs ihrem Ursprung treu geblieben. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen die kommen aus Norwegen. Insgesamt ein kurzweiliger Auftritt, allerdings leider ohne nennenswerte Highlights. Und das grimmige Gucken haben sie auch nicht verlernt. Das nächste Mal wünsche ich mir aber bitte etwas mehr (schwarze) Seele!

So, jetzt beginnt die Nacht der langen Messer! Von SHINING hat man schon viel gehört. Und besonders die Darbietungen von Frontmann Kvarforth auf der Bühne sind seit längerem immer wieder Thema in den Newsrubriken und Internetforen. Und auch die heutige Show geht nicht ganz unblutig aus. Genauer gesagt beginnt sie sogar schon blutig. Bereits während des ersten Songs beginnt Kvarforth damit sich gekonnt fachmännisch die Unterarme zu bearbeiten, bis das Blut ein paar Lieder weiter an seinen Ellenbogen runterrinnt. Auch das Ausdrücken von Zigaretten auf der Haut (auch auf der von den Fans in der ersten Reihe) gehört anscheinend zum Standartrepertoire des Sängers. SHINING wollen polarisieren, so extrem wie möglich sein. Suicidal Black Metal nennt sich das Ganze dann. Man verneint das Leben, sogar jegliche Art der Existenz. Jetzt fragt man sich zu Recht, warum die Jungs dann noch auf der Bühne stehen, und nicht in der Speckkiste vor sich hin modern. Ganz einfach. Man will die Menschen mit der Musik quälen. So qualvoll klingt das alles aber gar nicht. Denn rein musikalisch ist das Dargebotene durchaus ansprechend. Kvarforth krächzt, bellt und keift sich durch die Songs. An einigen Stellen sogar weinerlich wimmernd. Das alles erinnert mich stark an die seit einiger zeit zu Grabe getragenen SENTENCED. Nur eben auf Black Metal getrimmt. Oft sind die Songs auch sehr BATHORY lastig. Dann bekommt man wieder die volle Breitseite zu spüren. Äußerst abwechslungsreich und sehr überzeugend dargeboten. Frontmann Kvarforth zieht wegen seiner „Bühnenshow“ sowieso alle Blick auf sich. Naja abgesehen von dem netten Groupie am rechten Bühnenrand, die später sicher noch auf einen kurzen Besuch im Tourbus vorbeigeschaut hat… Immerhin sind keine Schweineköpfe im Publikum gelandet, das ist der Band schon hoch anzurechnen. Da hört man von deren Kollegen ja die dollsten Geschichten… Die Anwesenden Fans wussten ja auch im Vorfeld auf was sie sich da einlassen. Und SHINING haben im Endeffekt das geboten, was alle erwartet haben. Bitterbösen Black Metal. Ich für meinen Teil, fand die Jungs jedenfalls ziemlich unterhaltsam und hatte meinen Spaß, auch wenn sie das sicher nicht bezweckt haben… Inhaltlich versteht man ja sowieso kein Wort, da 90 Prozent der Texte in Schwedisch verfasst sind. Aber wen stört das schon? Wir wissen ja alle worum es hier geht. Mein Fazit: Wenn man mit Black Metal was anfangen kann, sollte man die Schweden auf jeden Fall mal anchecken. Denn gerade live bringt die Band eine gewisse beängstigende Atmosphäre auf die Bühne. Für alle die sonst nur EUROPE hören: Ihr werdet für immer in der Hölle schmoren!

Thomas Dietz, 28.10.2010

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music