Shine Rock N Roll With A Little Bit Of Style, Safety Records, 2004 |
Frederic Waldner | Vocals & Guitar | |||
Thomas Merkel | Bass | |||
Reiner Hubert aka Colours | Drums | |||
Gäste: | ||||
Tim Lauer | String Arrangement | |||
Stefan Pintev & G-Strings | Strings | |||
Julian Maas | Piano | |||
Jörg Sander | Guitar | |||
Philipp Steinke | Organ | |||
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1. Starlight Traffic | 7. Dry Your Tears | |||
2. Car Chase | 8. Alive | |||
3. Did You Ever Love Me | 9. Star Bright Sky | |||
4. Silent | 10. All Kinds Of Grey | |||
5. Popbitch | Bonus Track: | |||
6. If I Can't Have You | 12. Me And Jealousy | |||
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Rock'n'Roll? Die Herren aus Hamburg belieben zu scherzen. Das hier ist natürlich unbedingter, rückhaltloser Indie Pop, wie man ihn sonst nur von der Insel kennt, wobei einem die Namen von KEANE, STARSAILOR, PULP, die frühen SUEDE oder auch THE VERVE einfallen.
Sänger, Songwriter und Gitarrist Frederic Waldner greift ganz tief und beherzt in die Kiste mit den großen Emotionen, legt den gesamten Weltschmerz in seine Stimme und läßt den (vertonten) Gefühlen freien Lauf.
Schon der Opener Starlight Traffic öffnet das Fenster ganz weit für eine laue Spätsommernacht, in der man mit SHINE durch die Nacht fährt, umschwelgt von großorchestralem Poparrangement. Car Chase nimmt den Drive des Roadmovie-Themas mit und erhöht ganz leicht das Tempo. Bei Did You Ever Love Me setzen - natürlich neben Waldners dominierendem, immer leicht umkippendem Organ - vorsichtig dosierte Wah Wah Gitarren und intensiv monotone Drums die Akzente.
Sehr schön geraten ist die Ballade Silent, dezent zurückgenommen in der Strophe, um sich im Refrain strahlend auszuweiten.
Popbitch spielt ein klein wenig mit trashigen Sounds, während If I Can't Have You mutig am Schmachtfetzen entlangschrammt (Strings ohne Ende), aber irgendwie gerade noch die Kurve kriegt. Dry Your Tears ist dann wieder Breitwandpop, während das vergleichsweise schlanke Alive vorsichtig in rockmusikalische Gefilde vorstößt.
Star Bright Sky besticht mit schön relaxten Gitarrensounds, gefolgt von All Kinds Of Grey, das vielleicht das atmosphärisch gelungenste Arrangement aufweist und damit ein würdiger Schlußpunkt ist. Als Bonustrack und Zugabe gibt es dann noch das sanfte, zartbittere Me And Jealousy.
Also, definitiv nichts für Rock'n'Roller, aber (Brit-) Popfans sollten diesen Youngstern mit ihrem Mut für große Emotionen und (pop)orchestrale Arrangements bei gleichzeitig schon erstaunlich reifem Songwriting unbedingt mehr als ein Ohr leihen.