Titel |
---|
01. Prove You Wrong |
02. Live Wire |
03. Tell Me When It‘s Over |
04. Story Of Everything |
05. Beware Of Darkness |
06. Redemption Day |
07. Cross Creek Road |
08. Everything Is Broken |
09. The Worst |
10. Lonely Alone |
11. Border Lord |
12. Still The Good Old Days |
13. Wouldn‘t Want To Be Like You |
14. Don‘t |
15. Nobody‘s Perfect |
16. Flying Blind |
17. For The Sake Of Love |
Musiker | Instrument |
---|---|
Sheryl Crow | Vocals, Guitar, Wurlitzer, Piano, Bass |
Waddy Wachtel, Vince Gill, Joe Walsh, Audley Freed, Neil Young, Lukas Nelson, Jason Isbell | Guitar |
Steve Jordan | Drums, Bass |
Jeff Trott | Guitar, Organ |
Josh Grange | Pedal Steel Guitar |
Rev. Charles Hodges | Hammond B3 |
Jen Gundermann | Keyboards, Accordion, Harmonium |
Andrew Petroff | Mellotron, Drum Programming |
Rober Kearns, David Hood, Viktor Krauss | Bass |
Fred Eltringham | Drums |
Guests: | |
Stevie Nicks, Maren Morris, Bonnie Raitt, Mavis Staples, Chris Stapleton, Chuck D, Andra Day, | |
Gary Clark Jr., Eric Clapton, Sting, Johnny Cash, Lukas Nelson, Neil Young, Jason Isbell, Keith Richards, Willie Nelson, | |
Kris Kristofferson, St. Vincent, Lucius, Emmylou Harris, James Taylor, Vince Gill, Joe Walsh |
Das Mädel hat so oft seine Stimme anderen Interpreten geliehen und deren Musik damit bereichert, dass es jedes Recht hat, sich mal ein paar Freunde einzuladen, damit diese ihr neues Album mit zusätzlichem Glanz versehen. Wenn man den so viele Stars kennt, werden dann auch gleich mal 17 Songs daraus.
Jeder einzelne, einer unglaubliche Reihe von Gaststars, hätte ausgereicht, um jedes Album aufzuwerten. Was hier versammelt ist, kann man schon als Olymp bezeichnen. Da sind manche gar aus der Gruft zurückgekehrt, um dabei zu sein – wie Johnny Cash - , andere haben, aus demselben Grund, kurz davor einen Stopp eingelegt – wie Keith Richards, Willie Nelson oder Kris Kristofferson. Klar, Leute wie Gary Clark Jr. haben schon auf dem hervorragenden Vorgängeralbum “Be Myself“ kurz vorbeigeschaut, aber eine Riege von Stars wie hier, hat es überhaupt wohl noch selten gegeben.
Nun, wir wissen: Viele Köche…, können die Suppe auch versalzen. Oder so ähnlich. Aber, wie wir beispielsweise von Eric Claptons “Crossroads“-Konzerten wissen, wenn man wirkliche Könner an Bord hat, wissen die die Zutaten sehr genau zu dosieren und dann kommt schon was köstliches dabei heraus.
Den Eindruck gewinnt man zumindest anhand gleich des ersten Tracks, auf dem die fabelhaften Stevie Nicks mit dabei ist. Außerdem die nicht ganz so bekannte Maren Morris und in die vertretene Gitarren-Riege reiht sich Waddy Wachtel ein. Klar, das hier ein Sahnestück besten Westcoast-Country-Rock herauskommt. Ebenso klar, dass das an Emmylou Harris zu ihren besten Tagen erinnert. Vielleicht nicht der Ohrwurm für alle Zeiten, aber ein prima Opener allemal.
Da einen drauf setzen? Ja, das geht, wenn man Koryphäen, wie Bonnie Raitt und Mavis Staples im Bekanntenkreis hat. Da wird ein schwitzender Slide-Blues bester Raitt‘scher Machart daraus und durch Mavis Staples kommt noch ein großer Schuss Swamp-Gospel hinzu. Wundervoll!
Es sei gleich angemerkt, dass sich das Booklet sehr informativ gibt. Neben den Lyrics und genauester Auflistung, wer, was, wann, wo spielt, liefert Sheryl zu jedem Song “The Story Behind The Song“. Auf der Rückseite des großformatigen Blattes gibt‘s reichlich Bilder.
Tell Me When It‘s Over ist ein typischer Crow-Country-Song. Leicht funky, perfekt groovend. Gast ist hier Chris Stapleton, aber es klingt schon sehr nach Sheryls üblicher Truppe. Lediglich der Gesang von Stapleton ergänzt den gewohnten Stil.
Neben den Legenden aus Rock, Blues und Country finden sich hier auch Künstler jüngerer Generationen. Chuck D bringt zum Beispiel – erwartungsgemäß – in The Story Of Everything eine Hip Hop-mäßigen Rhythmus ein, während Gary Clark Jr. dafür sorgt, dass die Gitarren nicht unterrepräsentiert bleiben.
In der gefühlvollen Ballade fügen sich die Stimmen von Eric Clapton, Sting und Brandi Carlile zu Sheryl Crow und natürlich ist Herr Clapton für die Gitaren-Fills und das Solo zuständig. Eine sehr stimmungsvolle Angelegenheit, die nicht aus dem Ruder läuft. Wäre evtl. etwas mehr drin gewesen.
In Redemption Day ist so viel drin, da geht nicht mehr. Von Crow geschrieben, von Johnny Cash aufgenommen, aber zu Lebzeiten nicht mehr veröffentlicht, wurde jetzt dieses “Duett“ daraus. Ganz in der Tradition von Cashs American Recordings-Alben.
Für Cross Creek Road steht Lukas Nelson, am Mikrofon mit am Mikrofon und es ist schon unglaublich, wie sehr der nach seinem Vater Willie klingt. Zusätzlich liefert Ziehvater Neil Young in diesem schleppenden Country Rocker seine unverwechselbare Lead-Gitarre bei. Muss man öfter hören, dann kriegt man das nicht mehr aus dem Kopf.
Everything Is Broken, diese Rockabilly-Nummer stammt aus der Feder von Bob Dylan, Gaststar hier ist allerdings Jason Isbell, der dem Song den richtigen Drive gibt und der Scheibe wieder etwas Beine macht. Nicht gerade Beine, ein einzigartiges Flair entsteht wenn Sheryl und Keith Richards für dessen The Worst zum Duett antreten. Keith spielt hier tatsächlich fast alles Instrumente, mit Ausnahme von Schlagzeug und Wurlitzer Orgel. Da reiht sich Willie Nelson dann perfekt dahinter ein. Wundervolle Halb-Ballade, Nelson-Style. Natürlich mit Mickey Raphaels wunderbarer Mundharmonika und Willies einzigartigem Gesang und Gitarrenspiel. Kommt gut!
Ja, und auch da kann man noch einen draufsetzen. Oder zumindest das hohe Level halten, indem man Kris Kristofferson ins Studio holt. Border Line wurde auch von diesem geschrieben und ist eine tolle Country-Ballade, voll düsterer Stimmung und spannungsgeladener Atmosphäre. Kann man ruhig etwas lauter hören.
Miss Crow wollte dann wieder etwas mehr Rock‘n‘Roll auf dem Album haben und so hat sie sich Joe Walsh geholt um Still The Good Old Days zu feiern. Ja, das hat durchaus was von den EAGLES in den späten 70ern. Passt zwar perfekt zum Crow- Sound, aber bringt auch den coolen Rock‘n‘Roll Walsh‘er Prägung mit rein.
St. Vincent, in Wouldn‘t Want To Be Like, und Lucius, in Don‘t, bringen dann wieder moderat modernere Töne ein. Don‘t, eine Piano-Ballade ist mir eigentlich zu schwülstig, aber lässt man sich drauf ein, ist das doch eine ansprechende Nummer. Ähnlich bei Nobody‘s Perfect. Bisschen arg ruhig, aber dadurch dass Emmylou Harris hier mitsingt, entstehen natürlich ein paar der schönsten Harmonien überhaupt.
Hatte ich schon angesprochen, wie auf Songs hier „noch einer draufgesetzt“ wird? Nächstes Beispiel: Flying Blind, mit dem sagenhaften James Taylor. Kann nichts anderes entstehen, als ein herrlicher Country-Folk-Song. Wieder ein kleines Highlight auf diesem Album.
Noch eine Ballade am Schluss ist vielleicht etwas übertrieben. Da hilft mir persönlich jetzt auch Vince Gills Gesang nur bedingt. Zum einen höre ich Vince lieber Gitarre spielen, wenngleich auch ein toller Sänger, und zum anderen gibt es interessantere Zusammenarbeiten der beiden.
Aber was soll‘s? Letztlich ist das hier schon ein sehr gutes Album geworden. Manche Songs muss man vielleicht für sich hören, aber die Qualität ist – wie kaum anders zu erwarten – durchgehend hoch und gibt man dem Album die Gelegenheit, entpuppen sich mit der Zeit noch einige Schmankerl.