Sheryl Crow Miles From Memphis - Live At The Pantages Theatre, Eagle Vision, 2011 |
Sheryl Crow | Vocals, Piano, Guitar | |||
Doyle Bramhall II | Guitar, Mandolin, Backing Vocals | |||
Chris Bruce | Guitar | |||
Tommy Sims | Bass, Backing Vocals | |||
Jeff Babko | Keyboards, Trombone | |||
Victor Indrizzo | Drums, Percussion | |||
Ephrain Owens | Trumpet | |||
Shelley Carroll | Saxophone | |||
Nayanna Holley | Backing Vocals | |||
Stephanie Alexander | Backing Vocals | |||
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01. Our Love Is Fading | 10. Everyday Is A Winding Road | |||
02. A Change Would Do You Good | 11. Sideways | |||
03. 100 Miles From Memphis | 12. Roses And Moonlight | |||
04. Can't Cry Anymore | 13. If It Makes You Happy | |||
05. Strong Enough | 14. Soak Up The Sun | |||
06. Summer Day | 15. Peaceful Feeling | |||
07. My Favorite Mistake | 16. All I Wanna Do/Got To Give It Up | |||
08. Redemption Day | 17. I Want You Back | |||
09. Long Road Home | 18. I Shall Believe | |||
Hey Leute, Sheryl Crow hatte ich gar nicht mehr so wirklich auf dem Schirm. Nachdem mich ihr letztes Album "100 Miles From Memphis" irgendwie enttäuscht hatte und überhaupt die letzten Produktionen nicht mehr das hohe Niveau ihrer Neunziger Jahre Alben hatten, flaute mein Interesse an der hübschen Amerikanerin doch so ziemlich ab.
Mit ihrer neuen DVD/BluRay "Live At The Pantages Theatre" gelingt es der smarten Südstaaten-Dame, mein Faible für ihre Stimme und ihre Songs wieder mächtig anzufachen, was nicht zuletzt auch an der großartigen Band liegt, die sie bei diesem im Oktober 2010 in Los Angeles mitgeschnittenen Konzerts begleitet. Der absolute Knaller. Hochprofessionelle Checker, die sehr einfühlsam und immens groovy spielen und insbesondere dem einen oder anderen älteren Song neues Leben einhauchen. Chris Bruce als Gitarrist und sogenannter 'musical director' hält hier unauffällig die Fäden in der Hand. Wenn man bedenkt auf wessen Platten Bruce bisher alles gespielt hat, wird einem fast schwindelig: Joe Henry, Jeff Beck, Aimee Mann, Seal, Lizz Wright, The Waterboys, Alanis Morissette, Bettye LaVette.
Der zweite Gitarrist, der für Extra-Coolness, geile Background-Vocals und dreckige Gitarrensoli steht, ist niemand geringeres als Doyle Bramhall II, den wir alle von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Eric Clapton kennen. Bramhall hatte schließlich auch Sheryls "Memphis"-Album produziert. Ich möchte hier nicht weiter die restliche Band über den grünen Klee loben, ihr müsst euch das selbst anschauen/-hören. Ach ja, der Drummer, Victor Indrizzo (Sara Bareilles, Macy Gray, Meat Loaf, Rufus Wainwright), ist übrigens auch noch 'ne Nummer für sich.
Was im Grunde recht gediegen und normal beginnt, steigert sich im Zuge des Gigs zu einem wahren Song-Feuerwerk, das mit Arrangement-Überraschungen wahrlich nicht geizt. Ab Track 7 My favorite mistake und dem nachfolgenden Akusik-Intermezzo mit Redemption day und Long road home kriechen diverse Gänsehautmomente über den Hörer, die letztlich mit dem einfallsreich umarrangierten Everyday is a winding road und der umwerfend intensiven Citizen Cope Interpretation von Sideways ihren Höhepunkt finden. Dieser Titel steht von nun an auf meiner Balladen-Hitliste ganz weit oben. Hier findet eine beachtliche gesangstechnische Verschmelzung von Crow und Bramhall II statt.
Wirklich, ein Konzertmitschnitt der Extraklasse. Ganz gelassene Kamerafahrten, keine Hektik, schön und zurückhaltend ausgeleuchtete Bühne, eine Wahnsinns-Band, tolle und packende Arrangements (hatte ich die beiden Bläser schon erwähnt?), quasi hohes Niveau auf allen Ebenen. Beste Unterhaltung bis zum gospeligen Schlusspunkt, I shall believe. Glückwunsch, Sheryl Crow, mit so einem Gig kann man wirklich Herzen erobern.
Im Bonusteil gibt es die üblichen 'Behind the scenes'-Impressionen, die u.a. jeden Musiker aus Crows persönlicher Sicht beleuchten, die hier natürlich mit Lobhudeleien nicht spart. Zudem liefern die Herrschaften noch zwei interessante Bonus-Tracks aus den "Pantages"-Proben bzw. dem Soundcheck. Eine runde Sache.