Sheryl Crow Live At The Capitol Theatre, Cleopatra Entertainment, 2018 |
Sheryl Crow | Lead Vocals, Guitars, Keyboards, Bass | |||
Peter Stroud | Musical Director, Guitars, Backing Vocals | |||
Fred Eltringham | Drums | |||
Audley Freed | Guitars | |||
Josh Grange | Pedal Steel, Guitars, Backing Vocals | |||
Jennifer Gunderman | Keyboards, Backing Vocals | |||
Robert Kerns | Bass, Acoustic & Electric Guitars, Bongos, Backing Vocals | |||
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Disc One: | ||||
01. Everyday Is A Winding Road | 07. Run Baby Run | |||
02. A Change Would Do You Good | 08. Can't Cry Anymore | |||
03. All I Wanna Do | 09. The First Cut Is The Deepest | |||
04. My Favorite Mistake | 10. Atom Bomb | |||
05. Be Myself | 11. Halfway There | |||
06. Long Way Back Home | ||||
Disc Two: | ||||
01. There Goes The Neighborhood | 06. Best Of Times | |||
02. Leaving Las Vegas | 07. If It Makes You Happy | |||
03. Strong Enough | 08. Soak Up The Sun | |||
04. Heartbeat Away | 09. Midnight Rider | |||
05. Roller Skate | 10. I Shall Believe | |||
DVD: | ||||
Same Tracklist | ||||
Bonus: Her Words, Slide Show, Trailer | ||||
Manchmal werden Wünsche ja doch wahr. Immerhin geht‘s ja auch verstärkt auf Weihnachten zu.Und so erfüllt sich mein Wunsch/meine Forderung, am Ende des Reviews zu “Be Myself“, nach einem Live-Album von Sheryl nun tatsächlich.
Es gab da schon vor Jahren dieses “...and Friends“ Central-Park-Live-Album, welches aber nur eine einzelne CD war und viele Coverversionen und Gäste hatte, sowie eine “Live At Budokan“, die aber offiziell nur in Japan rauskam. Ansonsten wurden wir zwar mit ein paar DVDs ganz gut versorgt, aber die Live-Scheibe fehlte mir bisher im Angebot der Sängerin.
Bisher. Denn mit “Live At The Capitol Theatre“ wird diese Lücke geschlossen. Passender Weise geht es um die 2017er “Be Myself-Tour“ und um das Paket perfekt zu machen, handelt es sich um eine Doppel-CD mit beiliegender DVD/Blu-ray. Der Spielzeit nach dürfte es sich auch um ein komplettes Konzert handeln.
Wie Sheryl Crow feststellt ist es für sie tatsächlich das erste Mal, dass sie mit ihrer Band im geschichtsträchtigen New Yorker Capitol Theatre spielt. Allein schon wegen all der Bands, die zur glorreichen Historie des Theaters beigetragen haben, ist das ein besonderer Veranstaltungsort und man kann sich recht schnell überzeugen, dass man kaum ein besseres Ambiente für einen Live-Mitschnitt finden kann.
Und wohl auch kaum eine bessere Band. Jedenfalls als Backing für Sheryl Crow. Da kann man fast keinen hervorheben, aber trotzdem sei mir gestattet die Gitarristen Peter Stroud und Audley Freed besonders zu loben. Gerade letzterer gehört schon seit seinem Gastspiel bei den BLACK CROWES zu meinen Favoriten. Und gewürdigt sei auch der Drummer Fred Eltringham, der ein absoluter Gewinn für die Band ist. Erst seit dem letzten Album dabei, verleiht er der Band schon den richtigen Drive. Gleich zu Beginn, als man anhand des Voodoo-Grooves fast die “Sympathie für den Teufel“ erwarten könnte. Natürlich ist es dann doch Everyday Is A Winding Road.
Bereits hier hört man, wie alles ineinander greift, jeder hat seinen Bereich und weiß auch, wann er mal nicht zu spielen hat. Die Dynamik dankt es ihnen. Und das kann dann, wie zum Ende dieses Songs, auch mal einen Jam-Charakter bekommen und dabei richtig abgehen.
Ich hab noch nicht rausgefunden wie und ob man die Zwischenkommentare auf der DVD ausschalten kann, aber sie sind zum Glück nie sonderlich lang.
Der Schwerpunkt liegt logischer Weise auf den zahlreichen Hits, die gespielt werden müssen und die einige der einprägsamsten Gitarrenriffs der letzten Jahrzehnte bergen. Man denke nur an My Favorite Mistake. In dem Zusammenhang muss auch der gute Sound erwähnt werden, der gern mal lauter aufgedreht werden darf. Das amerikanisch-typisch teils sitzende Publikum sorgt nicht unbedingt für den besten Konzert-Rahmen, ist aber bei den gewünschten Gesangspassagen textsicher.
Vom aktuellen Studioalbum sind zum Glück auch einige Stücke vertreten, allerdings hätte ich mir auch den ein oder anderen von “Feels Like Home“ gewünscht. Ja, nun, alles geht nun einmal nicht. Dafür werden immer mal kleine Schmankerl eingestreut. Wenn Sheryl das Publikum auf die Fährte des Klassikers Shout lockt, oder wenn man zu Beginn von There Goes The Neighborhood das Intro von Doo Doo Doo Doo (Hearbreaker) (ROLLING STONES) spielt.
Klar, hätte man sich zum Schluss hin vielleicht ein paar krachende Rocksongs mehr gewünscht, aber das hast halt good ol‘ american Entertainment und da passt das letztlich schon. Zumal das ja wirklich großartig gespielt ist voller toller Intermezzi steckt. Wenn Sheryl die Blues-Harp in Best Of Times zückt, oder vor If It Makes You Happy kurz ihren Kid Rock-Duet-Song Picture anspielt.
Und wer will sich beschweren, wenn die ALLMAN BROTHERS-Nummer Midnight Rider kurz vor Schluss in solch begeisternder Fassung ertönt?
Also ich bin absolut zufrieden und so bleibt mir als neuer Wunsch dann doch nur, dass sich das Mädel mal wieder für ein paar (oder ein paar mehr) Dates in unsere Gegend begibt.