Titel |
---|
01. Make A Move |
02. Fire In The House |
03. Policy Of Truth |
04. Aktion Is |
05. 7 Tears |
06. Crazy 8‘s |
07. Rocks On The Rocks |
08. Butterfly |
09. When She Cries |
10. Law Of The Order |
11. On And On |
Musiker | Instrument |
---|---|
Richard Black | Gesang |
Alex Kane | Gitarre |
Damir Simic | Gitarre |
Christian Heilmann | Bass |
Alen Frljak | Schlagzeug |
Die Geschichte der US-Band SHARK ISLAND reicht zurück bis ins Jahr 1979. Damals gründete Sänger Richard Black zusammen mit Gitarrist Spencer Sercombe die Gruppe, noch unter dem Namen SHARKS, die zu Beginn der 1980er Jahre zumindest in der lokalen Szene in Los Angeles einen sehr guten Ruf genoss und auch ein Album namens “Altar Ego“ veröffentlichte. 1985 folgte dann der Namenswechsel und SHARK ISLAND wurden die Haus-Band im Gazzari‘s auf dem berühmten Sunset Strip – und damit Nachfolger von unter anderem VAN HALEN und MÖTLEY CRÜE. Ein Jahr später dann das „Debüt“ unter neuem Namen, “S‘cool Buss“ in einer Auflage von 1.200 Stück. Aber 1989 schien dann das Jahr zu sein, in dem ihnen der große Durchbruch gelingen sollte. Denn nicht nur hatten sie mit “Law Of the Order“ ein neues Album bei Epic Records am Start, die Single Paris Calling bekam ein MTV-kompatibles Video und zudem waren SHARK ISLAND auf dem Soundtrack zu den Keanu Reeves-Filmen “Bill & Ted‘s Excellent Adventure“ und später auch noch auf “Point Break“ (deutsch: “Gefährliche Brandung“) vertreten – und trotzdem passierte nichts. Ergo lösten sich SHARK ISLAND 1991 auf.
Anschließend war Black kurzzeitig der Frontmann der Supergroup CONTRABAND mit Michael Schenker (MSG) und Tacii Guns an den Gitarren, Bobby Blotzer (RATT) hinterm Schlagzeug und Share Pedersen (VIXEN) am Bass. Aber diese Band war genau so kurzlebig wie die BOURGEOIS PIGS mit Jake E. Lee (Ex-Ozzy Osbourne, BADLANDS, RED DRAGON CARTEL) oder eine erste SHARK ISLAND-Reunion. Diese brachte aber wenigstens das Album “Gathering Of The Faithful “ hervor, das 2009 erschien. Seit 2013 ist die Band – allerdings mit einem fast komplett neuen Line-up wieder aktiv, zunächst nur on tour, nun aber auch mit neuem Material, das schon seit November online erhältlich ist, nun aber auch endlich als CD vorliegt und den Titel “Bloodline“ trägt.
Im Vergleich insbesondere zu dem Hauptwerk der Band, “Law Of The Order“, ist die neue Musik deutlich weniger glamourös ausgefallen sondern bewegt sich ganz klar in Richtung klassischer Hard Rock, auch wenn Kompositionen wie etwa Aktion Is oder Rocks On The Rocks immer noch den Flair der 80er-Jahre-LA-Szene in sich tragen. Aber die Sounds sind nicht mehr so schillernd sondern eher gut abgehangen mit mehr klanglichen Ecken und Kanten. Dadurch wirken die Songs auch ein ganzes Stück weit zeitloser – und nicht nur wie Reminiszenzen an eine vergangene Zeit.
Dabei kommen dann so schnörkellose Rocker heraus wie etwa der Opener Make A Move, das leicht CINDERELLA-beeinflusste Fire In The House, When She Cries die bereits erwähnten Aktion Is und Rocks On The Rocks sowie das groovige Crazy 8‘s oder Law Of the Order. Etwas Abwechslung bringen SHARK ISLAND mit dem abwechslungsreichen 7 Tears und dem Classic Rock-anmutenden Butterfly ebenso in die Scheibe wie mit dem abschließenden On And On, das die CD ruhig und fast ein wenig meditativ auslaufen lässt. Hinzu kommt noch das sehr gelungene Cover des DEPECHE MODE-Klassikers Policy Of Truth, die allerdings eine große Ähnlichkeit zu der Version von TERRY HOAX aufweist (wobei man wohl nicht davon ausgehen muss, dass SHARK ISLAND die deutsche Variante vorher kannten).
Was dem Album so ein wenig fehlt, dass ist die eine oder andere richtige Hymne. Die Songs sind allesamt richtig gut und machen beim hören jede Menge Spaß, aber der eine Song, der einem dann anschließend nicht mehr aus dem Kopf geht, der fehlt hier leider. Aber das schmälert die Freude daran, dass SHARK ISLAND auch nach 40 Jahren im Musik-Geschäft nach wie vor heftig rocken nur ein klitzekleines bisschen. Denn ansonsten ist das hier die perfekt Musik, um dazu Auto zu fahren, am besten in einem offenen Cabrio entlang des Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles. Denn so sollte Rock-Musik sein: knackig, kernig und mit viel Power - eben so wie “Bloodline“.