Seventh Wonder Welcome To Atlanta – Live 2014, Frontiers Records, 2016 |
Tommy Karevik | Gesang | |||
Andreas Blomqvist | Bass | |||
Johan Liefvendahl | Gitarre & Gesang | |||
Andreas Söderin | Keyboards & Gesang | |||
Stefan Norgren | Schlagzeug & Gesang | |||
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DVD 1 & CD 1 | ||||
01. A New Beginning | 09. Fall In Line | |||
02. There And Back | 10. Break The Silence | |||
03. Welcome To Mercy Falls | 11. Hide And Seek | |||
04. Unbreakable | 12. Destiny Calls | |||
05. Tears For A Father | 13. One Last Goodbye | |||
06. A Day Away | 14. Back In Time | |||
07. Tears For A Son | 15. The Black Parade | |||
08. Paradise | 16. Encore: Inner Enemy (nur auf der DVD) | |||
DVD 2 & CD 2 | ||||
01. Taint The Sky | 06. King Of Whitewater | |||
02. Banish The Wicked | 07. Seventh Wonder Odyssey (Acoustic Medley) | |||
03. Alley Cat | 08. Inner Enemy (Studio Version - nur auf CD) | |||
04. Walking Tall | 09. The Promise (Studio Version - nur auf CD) | |||
05. The Edge Of My Blade | ||||
SEVENTH WONDER wurden im Jahr 2000 von Bassist Andreas Blomqvist und Gitarrist Johan Liefvendahl gegründet, nachdem ihre vorherige Band sich aufgelöst hatte. In der neuen Besetzung, zu der bald auch Keyboarder Andreas “Kyrt” Söderin dazustieß richteten sie sich auch musikalisch neu aus und orientierten sich mehr in Richtung des progressiven Metal, ohne darüber die Melodien zu vernachlässigen. 2005 erschien das Debüt, “Become“, ein Jahr später bereits der Nachfolger, “Waiting In The Wings“, bei dem Sänger Tommy Karevik seinen Studio-Einstand gab. Zusammen veröffentlichten SEVENTH WONDER noch die Alben “Mercy Falls“ (2008) sowie “The Great Escape” (2010). Seit 2012 ist Karevik auch Frontmann der US-Metaller KAMELOT, was auch zu der langen Wartezeit seit dem letzten Studiowerk beigetragen haben dürfte. Aber schon bei seinem Einstieg hatte er erklärt, dass er SEVENTH WONDER die Treue halten werde, so dass die Fans sich auch schon auf ein neues Album freuen dürfen, das voraussichtlich Anfang 2017 erscheinen wird.
Aber die Zeit bis dahin überbrücken die Schweden mit einem feinen Live-Dokument. Mitgeschnitten wurde “Welcome To Atlanta – Live 2014“ wie es der Titel bereits verrät schon vor zwei Jahren beim traditionsreichen Prog Power-Festival in der Ost-Küsten-Metropole. Die Set umfasste dabei zum einen das komplette “Mercy Falls“-Album, das hier auf der ersten DVD und der ersten CD zu bewundern ist. Außerdem hat die Band noch einen Bonus-Set mit sieben ausgewählten Stücken aus den übrigen vier Alben aufgeführt, die es auf der zweiten DVD und der zweiten CD zu hören gibt.
Die Band zeigt sich über die komplette Spielzeit von ihrer spielfreudigen Seite und bietet das komplexe Material mit einer nahezu erschreckenden Leichtigkeit, wobei insbesondere Blomqvist, Liefvendahl und Karevik glänzen können. Die ersten Beiden als musikalische und Letzterer als visueller Blickfang. Denn auch wenn man die Beiträge von Söderin sowie Schlagzeuger Stefan Norgren nicht gering schätzen sollte, so sind es doch die Riffs und Soli der Gitarre sowie das beeindruckende Bass-Spiel, die hier zusammen mit Kareviks Stimme das Geschehen prägen. Dabei ist es aber sehr interessant, dass Kareviks Vortrag hier überhaupt nicht nach KAMELOT klingt, sondern vielmehr sehr eigenständig ist.
Die Aufnahme-Qualität ist wie bei allen bisherigen Mitschnitten von Prog Power sehr gelungen. Die Band klingt, als hätte man sie im Studio mitgeschnitten, das Publikum ist in den ruhigen Momente aber durchaus wahrnehmbar – einmal abgesehen vom Acoustic Medley, bei dem die Zuschauer fast etwas zu ehrfürchtig verharren. Auch die Video-Aufnahmen sind vollkommen okay, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass bei diesem Festival nicht die gleichen Voraussetzungen vorhanden sind, wie zum Beispiel in Wacken, wo genügend Platz vor und auf der Bühne ist, um dort noch einige zusätzliche Kameras zu positionieren. Aber vermutlich fällt einem die beschränkte Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten auch nur dann auf, wenn man sich darüber Gedanken macht, denn an der Qualität der Bilder kann man keine wirkliche Kritik üben.
Darüber hinaus sind auf der zweiten CD aber auch noch zwei komplett neue Stücke enthalten, die schon als kleiner Vorgeschmack auf das kommende Album der Band dienen. Das knackige, eingängige Inner Enemy wird dabei auch auf der ersten DVD als Zugabe nach dem Ende von “Mercy Falls“ gespielt. Der komplette Gegenentwurf dazu ist The Promise, ein neuneinhalbminütiges Stück, bei dem SEVENTH WONDER all ihre Qualitäten ausspielen und nach dem man sich schon fragt, warum die Band nicht längst in einem Zug mit Gruppen wie SYMPHONY X oder auch DREAM THEATER genannt wird. Vielleicht ändert sich das ja dann, wenn das neue Album endlich erscheint.
Bis dahin können sich Fans der Band – und solche, die es noch werden wollen – an diesem Paket erfreuen. Dabei sei – auch gerade wegen der beiden Studio-Aufnahmen – dringend zum Erwerb der so genannten Deluxe Edition geraten, damit man sich eben auch an den neuen Stücken erfreuen kann. “Welcome To Atlanta – Live 2014“ zeigt SEVENTH WONDER von ihrer besten Seite: voller Spielfreude und technisch auf allerhöchstem Niveau. Für Freunde des progressiv-orientierten Metal ist das schon fast ein Pflicht-Kauf.