Seth Walker Leap Of Faith, Hyena Records, 2009 |
Seth Walker | Vocals, Electric & Acoustic Guitar | |||
Colin Linden | Electric & Resonator Guitar | |||
Kevin McKendree | Piano, Wurlitzer, Hammond B-3 | |||
Steve Mackay | Electric & Upright Bass | |||
Lynn Williams | Drums, Percussion | |||
Jim Hoke | Saxophone | |||
Dan Dugmore | Steel Guitar | |||
Delbert McClinton | Background Vocals | |||
Jon Randall | Harmony Vocals | |||
Gayle West, Angie Primm, Jacob Hubbard | Backing Vocals | |||
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01. Can't Come With You | 07. Lay Down | |||
02. Rewind | 08. Lately I've Let Things Slide | |||
03. Leap Of Faith | 09. I Don't Dance | |||
04. I Got A Song | 10. Something Fast | |||
05. Memory Pain | 11. In The Dark | |||
06. Dig A Little Deeper | 12. Falling Out Of Love | |||
Da haben sich wohl zwei gesucht und gefunden. Der Produzent des neuen, inzwischen schon sechsten Albums des musikalischen Chamäleons Seth Walker ist niemand Geringeres als Top-Produzent und Songwriter Gary Nicholson. Wie kaum anders zu erwarten funktioniert diese Liaison ganz wunderbar. Seth Walker konnte sich bislang auch nie wirklich auf ein starres Genrekorsett einlassen und Gary Nicholson, der u.a. zwei Grammys für die Produzentenarbeit mit Delbert McClinton einheimste und etliche Songs für Bonnie Raitt, Fleetwood Mac, Garth Brooks,Stevie Nicks, Neil Diamond, Vince Gill, Keb 'Mo, Gregg Allman und zahlreiche andere verfasst hat und folglich einen tonnenschweren Erfahrungsschatz hütet, heftet dem talentierten und ausdrucksstarken Entertainer Seth Walker nun ein maßgeschneidertes Album auf den Leib. Eines von Walkers Vorbildern, Delbert McClinton, singt auf Something fast dann auch gleich die Background Vocals.
Bis auf zwei Coversongs, Percy Mayfields Memory pain und Nick Lowes so anrührend interpretiertes Lately I've let things slide, das nach Trost geradezu giert, finden sich fast auschließlich nur Nicholson/Walker-Gemeinschaftsarbeiten auf diesem mit "Leap Of Faith" passend betitelten Album. Seth Walker wagt den riskanten Sprung und beschäftigt sich quasi mit allem was in der amerikanischen Blues-, Swing-, Soul-, R&B-Musikgeschichte für Freude und Spannung sorgt.
Da sich Producer Gary Nicholson bekanntlich in allen Genres gut auskennt und ein entsprechend feines Händchen bei der Zusammenstellung der Musiker und Songs beweist, klingt dieses Album glücklicherweise nicht wie ein billiger Flickenteppich, sondern entführt den Hörer mit sorgfältig abgestimmter musikalischer Kraft und versiert ausgespielten Trumpfkarten der jeweiligen Musiker in eine wundervoll heile Welt (u.a. tolle Horn-Section auf einigen Tracks), die sich meist um ihre eigenen herzerwärmenden Old-School-Arrangements dreht und keinen Deut um zeitgeistigen oder pseudomodernen Firlefanz gibt. Das wirkt bei allem Verdacht eines möglichen sehr gewitzten Konzepts doch niemals aufgesetzt oder berechnend, denn die Liebe zur Musik bleibt hier unüberhörbar. "Leap Of Faith" stellt sich dem Hörer als sehr lebendiges, die Tradition bewahrendes Album vor und macht enorm viel Spaß. Und Nick Lowes desillusioniertes Lately I've let things slide muss man auch in dieser Seth Walker Version gehört haben. Ein Muss.