Serum See Through My Eyes, KDC, 2000 |
Wolfgang Gräbner | Gesang | |||
Markus Grützner | Bass | |||
Thomas Streck | Keyboards | |||
Klaus Engl | Schlagzeug | |||
Martin Kursawe | Gitarre | |||
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1. Jack | 7. Daddy's Love | |||
2. Seven Wishes | 8. Sunshade | |||
3. How I Wished | 9. Crazy Way Of Life | |||
4. Turn Back The Tide | 10. Devil's Train | |||
5. Electrified | 11. Father To Child | |||
6. Reign Of Time | 12. Suspicious | |||
Mit See through my eyes haben die Müncher SERUM ihr offizielles Debut vorgelegt, wenn man die selbstbetitelte 4-Track-Demo-CD großzügig unter den Tisch fallen lässt.
Das sollte man aber tunlichst vermeiden, denn erstens geht dabei vermutlich der Tray kaputt und zweitens ist auch diese CD schon durchaus hörenswert.
Wie die Band schon auf der gemeinsamen Tour mit AXE eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, sind SERUM eine der großen Hoffnungen im Progressiv-Sektor.
Progressive Songstrukturen, harte Gitarren und schon ist man bei der Suche nach Vergleichen bei den Göttern aus New York angekommen: DREAM THEATER. Als weitere Referenzen drängen sich mir die Dramatik von SAVATAGE, die Melodik von EVERON und bei den ruhigeren Songs und Passagen ARENA auf.
Durchweg klangvolle Namen, doch soll hier jetzt keinesfalls der Eindruck entstehen, dass SERUM sich auf das Wiederkäuen längst bekannter Elemente beschränkt. Dazu ist die Band selbst zu innovativ und die modern klingenden Riffattacken, mit denen die Kompositionen veredelt werden, geben ihrem Sound eine typische Note.
Bemerkenswert ist das kompakte Songwriting. Auch wenn die einzelnen Kompositionen vor Abwechslung und packenden Ideen strotzen, geht der berühmt-berüchtigte rote Faden nie verloren. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Stücke gehen relativ schnell ins Ohr, sind aber gleichzeitig so interessant gestaltet, dass auch nach dem x-ten Mal keine Abnutzungserscheinug zu Tage tritt.
See through my eyes bietet dem Hörer anspruchsvolle Rockmusik auf hohem technischen Niveau, bei der auch die ansprechenden Texte mühelos Schritt halten.
Kann man von einem Debut einer Progressivband mehr verlangen?
Deshalb sind SERUM für mich neben SCUDIERO die Progressiv-Neuentdeckung des Jahres.
Bleibt zu hoffen, dass die Münchner über ein größeres Durchhaltevermögen als ihre schwedischen Kollegen verfügen, denn SERUM traue ich noch eine ganze Menge zu.