Serpentina Satelite Mecanica Celeste, Rocket Records, 2010 |
Renato Gomez | Guitar & Voice | |||
Dolmo | Guitar & Voice | |||
Felix Dextre | Bass | |||
Aldo Castillejos | Drums | |||
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01. Fobos | 04. Imaginez Quel Bonheur Ce Sera De Voir Nos Chers Disparus Ressucites! | |||
02. Sangre De Grado | 05. Ai Apaec | |||
03. Mecanica Celeste | 06. Sendero | |||
Wenn man sich die dritte Scheibe von SERPENTINA SATELITE so anhört, kommt man irgendwie zu der Vermutung, dass man in Peru recht günstig an Drogen kommt. Jedenfalls ist der Spacerock des Quartetts aus Lima reichlich verkifft geraten, was teilweise zu grandiosen, teilweise aber auch ziemlich orientierungslos wirkenden Momenten führt. Zunächst nimmt man sich jede Menge Zeit, um bei Fobos mit dem Raumschiff voller verdronter Riffs die Weiten des Weltalls träge zu durchgleiten, bis man vom Planeten Krautrock in den spacerockigen Galaxien angelangt ist.
Jede Menge Fuzz-Gitarren, Rückkoppelungen und Delays ohne Ende, gelegentlich auch ein Soloausflug eines der Sechssaiter kennzeichnet. Natürlich dürfen auch Störgeräusche, flüsternde oder verfremdete Stimmen (natürlich auf Spanisch) nicht fehlen, wie auch bei dem an HAWKWIND erinnernden Sangre de Grado. Im Titelstück jedoch scheint das Rumschiff sich ein wenig zu verfliegen – allzu sehr werden Songstrukturen der abgedreht spaceigen Atmosphäre geopfert. Das ist dann schon sehr speziell.
Der Sinn des Zwischenspiels Imaginez Quel Bonheur Ce Sera De Voir Nos Chers Disparus Ressucites!, bei dem der Titel länger ist als die Spieldauer, erschließt sich mir mit seinem Geklimper nicht, aber wenigstens hebt Ai Apaec wieder einigermaßen ab. Und zum Schluss gibt es noch eine versöhnliche, schon ziemlich doomige Wüstendröhnung mit Sendero, bei dem dann auch mal etwas kräftiger zugepackt wird und nicht alles nur durch Zeit und Raum schwebt. Für die ewigen Space-Psychedeliker sicherlich ein Quell der Freude, sollten Liebhaber herkömmlichen zeitgenössischen Liedguts bei SERPENTINA SATELITE Vorsicht walten lassen.