Séan Tyrrell The Best Of Séan Tyrrell - Man For Galway, ARC Music, 2004 |
Seán Tyrrell | Vocals, Mandocello, Mando Bass, Bowl Back Mandola, Mandola, Tenor Guitar, Tenor Banjo, Banjo | |
Gäste: | ||
Brendan Mulligan | Harmonica, Jews Harp | |
Liam Lewis | Fiddle | |
Josephine Marsh, Johnny Mullins | Accordion | |
John Mulhern, Shane Holden | Guitar | |
Jimmy Cubbard | Percussion | |
Fergus Feely | Mandola, Acoustic Guitar, Vocals | |
Stephen Flaherty | Electric Guitar, Nylon String Guitar | |
Steve Hanks | Saxophones | |
Mick McNally | Keyboards | |
Aine Tyrrell, Ruth Dillon | Vocals & Backing Vocals | |
Colin Boland | Keyboards, Piano | |
Davy Spillane | Uillean Pipes, Tin Whistle | |
Padraig Stevens | Percussion, Vocals | |
Paul O'Driscoll | Bass | |
Paul Dooley | Harp | |
John Moloney, Robbie Walsh | Bódhrán | |
Clare Sawtell | Cello | |
Judi McKeown, Mary McPartland, Mary O'Halloran, Bernie O'Mahoney, Debra Wallace | Backing Vocals |
|
1. Mattie | 8. One starry night | |
2. Sweet Ballyvaughan | 9. The man for Galway | |
3. Lilia's crush/The humours of Aine | 10. Wild mountain thyme | |
4. John O'Dreams | 11. Cap & bells | |
5. Side by side | 12. Marian's song | |
6. Isle of Inisfree | 13. Skin the goat | |
7. The rising of the moon | 14. Cry of the dreamer | |
Galway im Westen Irlands hatte es mir bei meinem leider bisher einzigen Besuch auf der grünen Insel besonders angetan und ist für mich der Inbegriff des ursprünglichen Irlands, wo die Zeit still zu stehen und jeder Quadratzentimeter Boden vom Hauch der Geschichte beseelt zu sein scheint.
Séan Tyrrell stammt aus Galway und steht im Ruf, derzeit einer der herausragenden Irish Folk-Interpreten zu sein. Vorliegende Compilation bietet eine gute Möglichkeit sich darüber sein eigenes Urteil zu bilden.
Bei mir benötigt es zwei, drei Durchgänge um mich auf Séan Tyrrell einzustellen. Das mag daran liegen, dass die Musik in erster Linie Folk und erst in zweiter Linie Irish-Folk ist. Nein, so ganz richtig ist diese Aussage nicht.
Die Musik des Folk-Barden versprüht schon eine Menge typisch irisches Flair, aber eher auf eine subtile Art und Weise. Wer ausgelassene Jigs und Reels oder keltische Mystik erwartet, und allein darüber Irish-Folk für sich definiert, der ist bei Tyrrell definitiv an der falschen Adresse.
Tyrrell ist einfach ein Singer/Songwriter, der trotz der Vielzahl der an den Aufnahmen beteiligten Musiker eher auf sparsame Instrumentierungen setzt. Das ist die Art von Musik, die einem in einem typischen Pub im ländlichen Irland fernab von jeder Zivilisation begegnen kann.
Mit seinen Kompositionen erzeugt er aber diese für den Westen Irlands bezeichnende Atmosphäre aus Melancholie und Resignation, aus unterschwelliger Hoffnung und dem Willen sich aller Widrigkeiten zum Trotz, die das harte tägliche Leben bereit hält, nicht unterkriegen zu lassen.
Tyrells Musik verkörpert eher die spröde und raue Schönheit des felsübersähten Burren mit seinen verfallenen Herrenhäusern und Dolmen, als die fröhliche Beschwingtheit, die einem beim Anblick der grünen Hügel von Connemara oder Kerry befällt.
Genau da schließt sich der Kreis. Mit einer sympathischen Kauzigkeit und Verschrobenheit ist Séan Tyrrell ein Kind seiner Heimat Galway und lässt diese in seiner Musik lebendig werden. Auch - und gerade das - ist Irish-Folk.
Irland-Fans sollten Séan Tyrrell einfach mal bei einem wohltemperierten Jameson oder Tullamore Dew antesten und am besten dazu ihre Freunde mit einem Faible für emotionale Singer/Songwriter einladen.