Scorpions

Amazonia - Live In The Jungle

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 19.01.2010
Jahr: 2009
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 93:00

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Sepultura


 
 
Klaus Meine Vocals
Rudolf Schenker Guitar, Background Vocals
Matthias Jabs Guitar, Background Vocals
Pawel Maciwoda Bass
Jomas Kottak Drums, Background Vocals
Guest Musicians:  
Andreas Kisser Guitar
Mikael Mutti Ramos Keyboard, Percussion
André Reis de Jesus Percussion
Elbermario Rodrigues Barbosa Percussion
Ana Teresa Santos Oliveira, Flavia Barbosa Mendonca, Daniela Santos de Aguiar Background Vocals
     
01. Hour 1 08. Wind Of Change
02. Coming Home 09. 321
03. Bad Boys Running Wild 10. Blackout
04. No Pain No Gain 11. Big City Nights
05. Always Somewhere 12. Still Loving You
06. Holiday 13. Rock You Like A Hurricane
07. Dust In The Wind  
Special Features:  
Concert In Manaus supported by Greenpeace  
01. Hour 1 04. Tease Me, Please Me
02. Love 'Em Or Leave 'Em 05. Humanity
03. Make It Real  
Amazonia - Greenpeace Documtentary  

Ist es nicht der Wahnsinn, mit den SCORPIONS? Da haben sie doch vor über zwei Jahrzehnten den Ostblock praktisch im Alleingang niedergerungen, ihm so lange was getrommelt und gepfiffen, bis gar die Berliner Mauer umgefallen ist und jetzt sind sie drauf und dran und retten den Regenwald in Brasilien!
Nun ja, ganz so weit ist es - leider, muss ich deutlich sagen - noch nicht, aber mit ihrer aktuellen DVD "Amazonia - Live In The Jungle" engagieren sie sich doch in erfreulicher Weise. "Stop Amazon Destruction" prangt bereits auf der Vorderseite der Hülle und im, wenngleich schmalen, Booklet wird deutlich und relativ ausführlich auf die Problematik hingewiesen. Dazu gibt’s ein kleines Feature auf der Scheibe, wie die SCORPIONS in einem kleinen Flugzeug über den Amazonas fliegen, mit weiteren Erläuterungen durch GREENPEACE und Sänger Klaus Meine richtet selbst das Wort an den Zuschauer.
Und obendrein - da lassen sie sich nicht lumpen - geht ein Teil der Erlöse dieser DVD an Greenpeace zur Unterstützung beim Kampf für die Rettung des Urwaldes.
Aber Musik wurde natürlich auch gemacht und weitaus besser, als ich das erwartet habe. Wer, wie ich, mit "Taken By Force" und "Love Drive" aufgewachsen ist, "Animal Magnetism" geliebt und "Blackout" von vorn bis hinten mitsingen konnte und erst bei, ja, wie hieß jetzt die? Na, jedenfalls bei Tease Me, Please Me langsam die Segel eingeholt hat, der tut sich naturgemäß mit dem Sound von Hour I etwas schwer ist erst bei Coming Home so richtig zuhause.
Aber geht es denn auch fast ab wie zu alten Zeiten. Die Band powert und Klaus Meine ist nach so vielen Jahren bemerkenswert gut bei Stimme. Ganz so nah muss man ja nicht an den Bildschirm gehen. Manchmal wirkt das dann schon - gerade bei Rudolf Schenker - etwas überzogen und albern, aber die Leute vor der Bühne schert das wenig. Die sind bestens drauf und gehen von Beginn an richtig ab. Die STONES wissen schon, warum sie so gern in Südamerika spielen.

Der erste Teil stammt von der Show, die die Band 2008 in Recife, Brasilien spielte. Mit Bad Boys Running Wild kicken die SCORPIONS einen weiteren Kracher hinterher und der Laden tobt und hüpft. Matthias Jabs spielt heutzutage mindestens so gut, wie vor Jahrzehnten. Vielleicht noch besser, denn heutzutage ist nicht mehr ganz so viel Bühnenshow angesagt und entsprechend mehr Konzentration für die Gitarre übrig.
Ab Always Somewhere sind ein paar einheimische Gäste mit 'on stage'. Dazu gehört in erster Linie SEPULTURA-Gitarrist Andreas Kisser. Der sorgt in den elektrischen Parts für zusätzliche, brachiale Power, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Spaß haben er und die Band jede Menge und mehr als einmal klatschen sie sich gegenseitig ab.
Da es im Mittelteil akustisch zugeht, kommen dann auch die Perkussionisten sehr gut zur Geltung, die Holiday und Dust In The Wind mit neuem, südamerikanischen Flair und Drive versehen. Dazu noch ein paar schnuckelige Backgroundsängerinnen - endlich was fürs Auge - und die Stimmung ist am Siedepunkt. Kommt richtig klasse!
Man, kann sich es ja kaum vorstellen, aber die Brasilianer sind ganz offensichtlich Riesenfans der Band und wenn Klaus Meine das Mikrofon ins Publikum hält, übernimmt das problemlos ganze Strophen. Da kann man selbst bei Wind Of Change noch eine Gänsehaut bekommen.
Mit den Hits Blackout, Big City Nights, Still Loving You und Rock You Like A Hurricane fahren die SCORPIONS das Ding in den sicheren Hafen. Oh Mann, die Songs sind schon so alt und so abgedroschen und rocken immer noch sie richtig geil. Jedenfalls im Konzert.
Vom Konzert in Manaus, vom Jahr zuvor, als Zusammenarbeit mit GREENPEACE ins Rollen kam, gibt’s dann auch noch fünf Songs. Mit Make It Real zwar nicht den stärksten Song von "Animal Magnetism" - das wäre das von mir, gerade hier (!), schmerzlich vermisste The Zoo - aber immerhin und nach ein paar Durchläufen, kann ich mich sogar langsam mit Humanity anfreunden.
Insgesamt sind knapp über 90 Minuten nicht die Welt, es muss aber auch nicht immer alles künstlich gestreckt werden. Wer auf "alte SCORPIONS" steht ein bisschen mit Umweltorganisationen sympathisiert und für 1 ½ Stunden Unterhaltung Zeit, macht mit dieser DVD nahezu alles richtig.

Epi Schmidt, 16.01.2010

 

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