Schattenspieler Babel, Eigenproduktion/Rough Trade, 2009 |
David J. Essser | Lead vocals | |||
Stefan Stronks | Lead Guitar | |||
Uwe Stronks | Rhythm Guitar | |||
René Grün | Keyboards | |||
Illja Jelusic | Bass | |||
André Borowczak | Drums | |||
Gäste: | ||||
Stefan Weitz | Drums (Studio) | |||
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01. Sister Terror | 05. Der weiße König | |||
02. Das böse Leben | 06. Let me go | |||
03. Totes Glück | 07. The last stand | |||
04. Violence | 08. In Ewigkeit Amen | |||
Der Bandname verführt natürlich geradezu von SCHATTENSPIELER zumindest latent gotisch angehauchte Klänge zu erwarten. Umso überraschender klatscht einem die Band mit dem Opener Sister Terror erst einmal eine reinrassige Powermetal-Nummer vor den Latz.
Aber der Name scheint dann doch zu verpflichten und SCHATTENSPIELER erschaffen auf "Babel", ihrem zweiten kompletten Longplayer, eine episch-düstere Atmosphäre, die bisweilen an die Spätachziger-Alben von BLACK SABBATH oder das erste PHENOMENA-Epos erinnert.
Bei den deutschsprachigen Songs und Texten drängen sich leichte Parallelen zu frühen LACRIMOSA ohne orchestralen Bombast auf und so abenteuerlich sich diese Mischung auch lesen mag, sie funktioniert Bestens.
Näher an hartem Rock und Metal als an Gothic angesiedelt besetzt "Babel" seine ganz eigene Nische und besticht gleichermaßen durch gelungene einprägsame Kompositionen, wie durch seine Vielseitigkeit, ohne das deswegen der berühmte rote Faden - oder nennen wir es doch einfach 'die typische SCHATTENSPIELER-Duftmarke' - verloren geht.
"Babel" ist feines Album, zwar völlig ungeeignet für die nächste fidele Strandparty am Baggersee, aber wenn die Sonne lange Schatten wirft, dann entfaltete es mit seinem Tiefgang und seiner Stimmung die beste Wirkung.
Schade nur, dass der wohl beste Song des Albums, das getragene, hintergründige In Ewigkeit Amen quasi als Intro für eine alberne, fast fünfzehnminütige Pause vor einem belanglosen Hidden Track missbraucht wird. Solche Kindereien haben SCHATTENSPIELER eigentlich nicht nötig.