Titel |
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01. Der Meisterdieb |
02. Der Totengräber |
03. Vagabunden |
04. Froschkönig |
05. Auf und davon |
06. Der Kapitän |
07. Die Oboe |
08. Chevaliers |
09. Die Tafelrunde |
10. Der Gral |
11. Die Insel - Ynys Yr Afallon |
12. Der weiße Wal |
Camelot - Die Artus-Trilogie in orchestralem Gewand |
13. Die Tafelrunde |
14. Der Gral |
15. Die Insel - Ynys Yr Afallon |
Musiker | Instrument |
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Thomas Lindner | Gesang, Akuszikgitarre, Akkordeon, Klavier |
Martin Duckstein | Gitarren |
Mathias Richter | Bass |
Stefan Brunner | Schlagzeug |
Saskia Forkert | Geige, Drehleier |
Birgit Muggenthaler-Schmack | Flöten, Schalmeien, Dudelsäcke, Akkordeon |
Gäste: | |
Jutta Simon-Alt | Oboe |
Ally The Fiddle | Geige, Drehleier |
Stephan Groth | Drehleier |
Simon Michael | Percussions, Programming, Cembalo |
Fabio Trentini | Gitarre, Bass, Dulzimer |
Dominik Morgenroth | Camelot Orchesterarrangements |
Zwanzig Jahre nach dem Debüt "Wahre Helden" beglücken uns SCHANDMAUL mit ihrem zehnten Studioalbum "Artus". ...und jetzt könnte ich es mir einfach machen und aus den Reviews der letzten Alben die Kernaussagen herausziehen, etwas neu anordnen und müsste dabei nicht einmal ein allzu schlechtes Gewissen haben, dem aktuellen Werk nicht gerecht zu werden.
Die Fans wird es freuen: SCHANDMAUL ziehen einfach unbeirrt ihr Ding durch. Das Schöne dabei: Man hat trotzdem nie das Gefühl der Band würden langsam die Ideen ausgehen. Auch Gleichförmigkeit oder gar Langeweile muss man nicht fürchten, schließlich bietet der typische Sound der Formation genug unterschiedliche Facetten und Ausdrucksmöglichkeiten.
Keine große Überraschungen, also freuen wir uns über ein weiteres starkes Album das den hohen Erwartungen stand hält und... Nein! Wir gehen nicht zur Tagesordnung über!
Ist es jetzt die langjährige Routine oder einfach nur ein extrem glückliches Händchen bei der Songauswahl? So überzeugend die Vorgänger waren, an einigen Stellen wirkten sie um Anspruch, aber auch um Leichtigkeit bemüht. "Artus" dagegen wirkt bei den ersten Hördurchgängen natürlicher, entspannter und spontaner. Große Songs hatten auch die letzen Alben zu bieten, aber hier reiht sich vor allem in der ersten Hälfte ein starker Song an den Nächsten. Vagabunden, mein persönlicher Favorit, ist hitverdächtig, radiotauglich und trotzdem zupackend. Das archetypische Der Meisterdieb ist eine stilistische Rückbesinnung auf die Anfangstage, nur weitaus fesselnder als vergleichbare Kompositionen der jüngeren Vergangenheit mit der gleichen Intention. Der Totengräber und Froschkönig sind typisch beschwingte Folknummern. Zwar nichts wirklich Neues, aber solche Songs sind bei den Schandmäulern schon wesentlich beliebiger ausgefallen. Nicht zu vergessen das gelungene Instrumental Chevaliers und selbst Der Kapitän hat was, wenngleich man von maritimen Themen in Zeiten von SANTIANO besser Abstand nimmt.
Dann die "Artus"-Trilogie, das namensgebende Herzstück des Albums... eine bittere Enttäuschung. Drei allenfalls durchschnittliche Kompositionen, die den positiven Gesamteindruck deutlich schmälern. Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist. Angst vor der eigenen Courage? Vielleicht hätte man klotzen statt kleckern sollen. Die Bonus-CD "Camelot" bietet mitreißende, orchestrale Instrumentalversionen, die belegen, dass da weitaus mehr drin war. Warum es nicht auf die Spitze treiben, beides miteinander verbinden und eine opulente, orchestrale Folkrock-Oper erschaffen? So finden sich auf dem Album drei eher überflüssige Stücke und auf der zweiten CD ein überzeugendes, neoklassisches Epos mit Soundtrack-Charakter, dem bei aller Klasse irgendwo der SCHANDMAUL-Bezug fehlt.
Insgesamt ist "Artus" das erwartet gute, allerdings nicht perfekte Album.