Scar

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( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.02.2005
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Scar
Scar, Cargo Records, 2004
Konrad PuléVocals, Keyboards, Guitars, Piano & Didgeridoos
David Cassar TorreggianiGuitar & Backing Vocals
Michael SciclunaBass & Backing Vocals
Pierre CaruanaKeyboards
Pierre BellizziDrums
David VellaKeyboards, Percussion & Drum Programming
Produziert von: David Vella & Konrad Pulé Länge: 54 Min 04 Sek Medium: CD
1. Vacuum8. The Sound Of Sketches
2. Fences9. Red Carpet
3. Calling Out10. Nothingness
4. Hideout11. Time To Know
5. Perfect World12. Drawing Dogs
6. Tandem Journey13. Surgeon
7. Everywhere You Go

Leider war ich noch nie auf der Insel Malta. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man dort nicht unbedingt das schlechteste Leben haben kann. Jedenfalls strahlt die Musik von SCAR recht wenig Verzweiflung, Düsternis oder gar Hoffnungslosigkeit aus. Vielmehr ist Konrad Pulé ein Songwriter, der Wert legt auf gefällige, optimistisch stimmende, durchaus massenkompatible Musik.
Wie schwer es ist, gerade leicht und luftig erscheinendes zu komponieren und zu arrangieren, haben zahlreiche Alben im Bereich rockiger Popmusik nachhaltig bewiesen. Für viele gilt: gewogen und für zu leicht befunden.

Aber SCAR, seit 2001 in dieser Besetzung zusammen, schlagen sich auf ihrem Debüt recht achtbar. Vacuum beweist ein durchaus vorhandenes Gespür für eingängig rockige Hooklines und überzeugt mit frischem Mainstreamansatz, während Fences ein einfach gehaltenes, aber dadurch nicht minder gehaltvolles Stückchen Indiepop darstellt.
Auch Calling Out ist eingängig, ohne oberflächlich zu wirken, wohingegen man mit Hideout mal ein bißchen die Pferde durchgehen lässt.
Sehr gelungen ist der lässige Groove in Perfect World, dagegen ist Tandem Journey doch ein wenig Rock'n'Roll in der Light-Version. So ein bißchen nach dem Motto: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass". Überzeugender sind da schon die singenden Gitarren in Everywhere You Go oder das dank der Didgeridoos auf der Ethno-Pop-Schiene daherkommende Instrumental The Sound Of Sketches.
Dem strahlenden Alternativerocker Red Carpet mit seinem originären Schrammelgitarrensound folgt die eher spartanisch arrangierte Akustikballade Nothingness und mit Time To Know ein durchaus möglicher Clubhit. Etwas handfester wird es nochmal bei Drawing Dogs, wo David Cassar Torreggiani mit den Saiten nochmals austeilen darf, bevor mit Surgeon ein ambitionierter Kriecher mit Gänsehautgarantie dieses Album beschließt.

Normalerweise ist Mainstream, AOR, Pop Rock oder wie immer man solche Musik nennen will, nicht so ganz mein Ding, da sich die glatte Oberfläche solcher Produktionen doch zu schnell abnutzt und es spätestens beim dritten Hören nichts Neues mehr zu entdecken gibt. Aber SCAR verstehen es, bei aller Professionalität (Produzent David Vella hat schon mit RAMMSTEIN, SUCH A SURGE und PHILIP BOA & THE VOODOOCLUB gearbeitet) und internationaler Ausrichtung, einen gewissen Charme und ein sympathisches Understatement zu bewahren.
Das liegt sicherlich auch stark an Pulé, einem wirklich talentierten Songwriter (und ein brauchbarer bis guter Song ist natürlich die Grundvoraussetzung für gelungene Popmusik) und darüber hinaus sehr befähigten Sänger, der es schafft, seine persönliche Note einzubringen und den Songs ein Stück Unverwechselbarkeit zu geben. Das maltesische Trio sollte also eine faire Chance von jedem bekommen, der gerne qualitativ hochwertige, eingängige Pop-Rock Musik hört.

Ralf Stierlen, 03.02.2005

 

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