Saxon

Sacrifice

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.02.2013
Jahr: 2013
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Nachgehakt

Marc Langels

Michael Koenig

Ralf Frank


Saxon
Sacrifice, EMI Music, 2013
Biff ByfordGesang
Paul QuinnGitarre
Doug ScarattGitarre
Nibbs CarterBass
Nigel GlocklerSchlagzeug
Produziert von: Andy Sneap Länge: 61 Min 39 Sek Medium: CD
CD 1
01. Procession06. Stand Up And Fight
02. Sacrifice07. Walking The Steel
03. Made In belfast08. Night Of The Wolf
04. Warriors Of The Road09. Wheels Of Terror
05. Guardians Of The Tomb10. Standing In A Queue
CD 2
01. Crusader (Orchestrated)04. Frozen Rainbow (Acoustic)
02. Just Let Me Rock (Re-Recorded)05. Forever Free (Re-Recorded)
03. Requiem (Acoustic)

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Die Briten SAXON zählen zu den Ur-Gesteinen der Metal-Szene und haben jahrelang neben IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST vielleicht den größten Beitrag zum Aufstieg und Triumphzug der schwermetallischen Musikgattung beigetragen. Ihre Hits gehören zum Grund-Kanon der Musikrichtung und lassen fast jeden Headbanger vor Ehrfurcht erstarren. Aber auch für SAXON gilt das ungeschriebene Gesetz "wo viel Licht ist, da ist auch Schatten". Den Briten hatte Ende der 1980er Jahre das Schielen auf den US-Markt beinahe das Kreuz gebrochen (sprich: die treuen europäischen Fans vergrault). Auch die 90er waren nicht gerade gut zu Biff Byford & Co., galten sie doch als Dinosaurier, deren Musik nicht mehr angesagt war. Aber seitdem sich der Metal wieder vermehrt steigender Beliebtheit erfreut, können auch SAXON sich wieder über mehr Zuspruch freuen.

Dazu trägt neben dem sich wandelnden Musikgeschmack einer Vielzahl von Menschen aber auch die Leistung der Band in den vergangenen Jahren bei. Denn SAXON erleben einen regelrechten Kreativ-Frühling (den wievielten weiß wohl auch von der Band niemand zu sagen). So zählte das vergangene Album "Call To Arms" zu den besseren Veröffentlichungen der Briten seit ihren Hochzeiten in den 80ern. Und nun legen sie auch noch ein neues Werk vor, das dieses Niveau mal eben locker übertrifft.

"Sacrifice" heißt das mittlerweile 20. Werk in der illustren Karriere. Und wahrlich, Opfer mussten SAXON in ihren knapp 40 Band-Jahren einige bringen. Aber wenn dabei ein solch famoses Alterswerk wie dieses herauskommt, dann haben sich die Opfer allemal gelohnt. Im Vorfeld der Veröffentlichung sprach Frontmann Byfford davon, dass sich die Band auf die Qualitäten vergangener Tage besonnen habe und wahrlich ich sage euch, er hat Recht. SAXON anno 2013 treten mit einem solchen Anlauf in den Hintern, dass man den Stiefel-Abdruck nach Tagen nicht mehr nur sehen, sondern ihn auch noch spüren kann.

Die Gitarren-Fraktion aus Paul Quinn und Doug Scarratt sägt hier Stahl wie selten zuvor und profitiert dabei sicherlich auch von der fetten Produktion, die Andy Sneap ihnen verpasst hat. Der Top-Produzent hat ja auch die beiden jüngsten ACCEPT-Scheiben betreut und so erinnert der Klang der CD denn auch nicht ganz überraschend an die deutschen Vorzeige-Metaller. Das mag gerade die Fans der alten Klassiker ein wenig abschrecken, denn soundtechnisch haben SAXON in dieser Form wenig mit den alten SAXON zu Strong Arm Of The Law, 20.000 Feet, 747 (Strangers In The Night)-Zeiten gemein, aber der Klang ist sehr modern und tut den Songs gut, denn SAXON riffen hier herrlich schwermetallisch durch die Hörgänge, so dass alles andere klanglich keinen Sinn ergeben hätte. Fette Riffs müssen eben auch fett klingen. Aber auch die fettesten Gitarrensounds würden die Songs nicht retten, wenn die dazugehörigen Melodien fehlen würden. Aber zum Glück hat sich Byford hier auch einige passende Knaller einfallen lassen. So gehen eigentlich wirklich alle Stücke gut ins Ohr, aber als Anspieltipps seien hier mal einfach der Opener Sacrifice, Warrior Of The Road oder Guardians Of The Tomb und Night Of The Wolf wärmstens empfohlen.

Mit “Sacrifice“ haben SAXON ein extrem starkes Metal-Album in der Hinterhand, um es all den anderen Bands zu zeigen, die Anspruch auf den Metal-Thron erheben. So herrlich und vor allen Dingen durchgehend hochklassig haben auch IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST schon seit etlichen Jahren nicht mehr zum Headbangen eingeladen. “Sacrifice“ ist all die Opfer der Vergangenheit wert und dürfte bald seinen verdienten Platz unter den besten Alben der Band-Geschichte ein

Marc Langels, 07.02.2013

Auf SAXON ist letztlich doch immer wieder Verlass. Seit ihrer Gründung vor mehr als dreißig Jahren wuchten Byford & seine immer wieder ausgetauschten Konsorten mit schöner Regelmäßigkeit neue Studioalben in die Regale der Plattenhändler. Auch wenn diese beileibe nicht immer Glanztaten waren und die großen Zeiten der Band längst passé sind, so haben sich die Veröffentlichungen doch immer zumindest ohne Reue anhören lassen können.
Nun ist es bald wieder soweit. Der in wenigen Tagen zu erwartende, neueste Streich trägt den Namen "Sacrifice".

Die Tracks auf diesem Teller sind mit Sicherheit zu einem erheblichen Teil von der Tradition der guten alten NWoBHM geprägt und dem bandeigenen Schaffen beeinflusst. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass der Kram uralt oder gar eingestaubt klingt. Ganz im Gegenteil. Biff Byford und der sowohl bewährte, als auch weithin bekannte Produzent Andy Sneap lassen die Scheibe so richtig schön nach Old School tönen. Trotzdem wirken die Aufnahmen absolut zeitgemäß. Zu dieser Mucke lassen nicht nur die Altfans, sondern auch die Metalheads von heute gerne die Matte kreisen und/oder die Nackenwirbel krachen.
Das Songwriting geht vollkommen in Ordnung. Die Tracks Made In Belfast, Warriors Of The Road, Guardians Of The Tomb, Stand Up And Fight, Walking The Steel, Night Of The Wolf und Wheels Of Terror sollten obendrein wohl ziemlich gut ins Live-Programm passen. Biff und sein markantes Stimmchen sind in Hochform, die Band spielt routiniert und dennoch motiviert auf.

Mit "Sacrifice" liefern SAXON in absolute überzeugender Manier den Beweis, dass echter, handgemachter Heavy Metal in Fortführung der NWoBHM nach wie vor seine Daseinsberechtigung hat und alles andere als tot und begraben ist.
Dieser Longplayer dürfte zwar kein Klassiker der Angelsachsendiskografie werden, macht aber trotzdem viel Vergnügen. Also, ruhig zugreifen. Ein Fehlkauf hört sich definitiv anders an.

Michael Koenig, 08.02.2013

Denim and Leather, Nietenarmband, Patronengurt und Löwenmähne, den Inbegriff des True Metallers haben SAXON verkörpert wie kaum ein Zweiter, obwohl Frontman "Big Balls" Peter Byford genannt Biff, üblicherweise durch hautenges Spandex und übergroße Sockenknäuels im Schritt um Aufmerksamkeit buhlte.
Die Haare sind wie die Stimme mittlerweile dünner und heller geworden, doch im Studio kann man die Zeit gottseidank zurückdrehen und so klingt "Sacrifice" jung und frisch wie zur Blütezeit des NWoBHM, allerdings veredelt durch die Reife und Erfahrung des gestandenen Rockers.

Nachdem man sich in der Mitte der Karriere zeitweise ein wenig dem Mainstream angebiedert hatte, veröffentlichen die "Sachsen" in den letzten Jahren wieder in schöner Regelmäßigkeit knackige Dampfhämmer, die an die Kracher ihrer frühen Werke anknüpfen und denen steht "Sacrifice" in nichts nach.
Im Gegenteil, man schickt sich sogar an, das Erbe diverser Metalgrößen anzutreten, die dieser Tage ihren Ruhestand angekündigt haben.

Davon sind SAXON offensichtlich noch weit entfernt und das ist auch gut so.
Die mittlerweile traditionelle Bonus Disc entpuppt sich dagegen bis auf die Neuaufnahme von Forever Free als Langweiler und darf getrost verschwiegen werden.

Ralf Frank, 11.02.2013

 

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