Saxon

Innocence Is No Excuse - Rock The Nations - Destiny

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.09.2018
Jahr: 2018
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Saxon
Innocence Is No Excuse - Rock The Nations - Destiny, BMG, 2018
Peter ByfordVocals, Bass**
Graham OliverGuitar
Paul QuinnGuitar
Steve DawsonBass*
Paul JohnsonBass***
Nigel GlocklerDrums
Nigel DurhamDrums***
Guests:
Elton John**Piano (tracks 7,9)
Steven Lawes-Clifford***Keyboards
u. a.
Produziert von: Simon Hanhart*, Gary Lyons**, Stephan Galfas*** Länge: 226 Min 56 Sek Medium: CD
Innocence Is No Excuse*Total Time: 75:52
Original Album(1985)
01. Rockin’ Again06. Broken Heroes
02. Call Of The Wild07. Gonna Shout
03. Back On The Streets08. Everybody Up
04. Devil Rides Out09. Raise Some Hell
05. Rock N’Roll Gipsy10. Give It Everything You’ve Got
Bonus Tracks
7" Single B Sides
11. Live Fast, Die Young(B-side of Back On The Streets)
12. Krakatoa(B-side of Rock N’Roll Gipsy)
Chapel Studio, Thoresby Demos
13. Broken Heroes16. Rockin’ Again
14. Devil Rides Out17. Gonna Shout
15. Rock N’Roll Gipsy
Rock The Nations**Total Time: 78:38
Original Album(1986)
01. Rock The Nations06. Running Hot
02. Battle Cry07. Party Til You Puke
03. Waiting For The Night08. Empty Promises
04. We Came Here To Rock09. Northern Lady
05. You Ain’t No Angel
Bonus Tracks
7" Single B Sides
10. Chase The Fade(B-side of Waiting For The Night)
11. Waiting For The Night(7” single edit)
12. Northern Lady(7” single edit)
13. Everybody Up (Live)(B-side of Northern Lady)
14. Dallas 1pm (Live)(B-side of Northern Lady)
BBC Live At Reading Festival(23.08.1986)
15. Power & The Glory17. Waiting For The Night
16. Rock The Nations
Destiny***Total Time: 72:26
Original Album(1988)
01. Ride Like The Wind 06. Song For Emma
02. Where The Lightning Strikes07. For Whom The Bell Tolls
03. I Can’t Wait Anymore08. We Are Strong
04. Calm Before The Storm09. Jericho Siren
05. S.O.S.10. Red Alert
Bonus Tracks
12" Mixes & Single B Sides
11. I Can’t Wait Anymore(12" mix)
12. Rock The Nations (Live)(B-side of Ride Like The Wind)
13. Broken Heroes (Live)(B-side of I Can’t Wait Anymore)
14. Gonna Shout (Live)(B-side of I Can’t Wait Anymore)
Monitor Mixes
15. Ride Like The Wind16. For Whom The Bells Tolls

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Mitte der 1980er Jahre war die NWoBHM merklich abgeebbt und drohte zu versanden. Viele Bands der Denim and Leather Fraktion suchten nun ihr Heil im radiotauglichen US Melodic Hard Rock und Metal, aber auch in Amerika selbst glaubten einige Bay Area Thrasher oder gestandene Southern Rocker auf den Trend aufspringen zu müssen. SAXON hatten diese Entwicklung scheinbar vorher gesehen und die beiden Alben "Power And The Glory" (1983) und "Crusader" (1984) dem US Markt angebiedert, allerdings mit überschaubarem Erfolg. Auf der anderen Seite des großen Teiches kehrten ihnen dagegen viele der alten Fans den Rücken zu, obwohl die Alben in der Retrospektive so schlecht nun auch nicht waren (vom Sound mal abgesehen).

SAXON führten jedoch den einmal eingeschlagenen Weg konsequent fort und bewiesen Durchhaltewillen, der immerhin mit einem Major Label Vertrag bei der EMI belohnt wurde. Zusammen mit Produzent Simon Hanhart begab man sich 1985 in die Münchener Union Studios um das siebte Studioalbum "Innocence Is No Excuse" aufzunehmen. Albumtitel, Cover und insbesondere diverse Promofotos (siehe Booklet) ließen von Anfang an nichts gutes erahnen und der vielversprechende Titel des Openers Rockin' Again entpuppte sich als Schlaftablette. Nun, unschuldig waren SAXON sicherlich schon lange nicht mehr, also was war dann die Entschuldigung?
Die kommerzielle Ausrichtung stemmte das Album immerhin noch in die heimischen, die deutschen und die angepeilten US Charts, wo man sich von Platz 174 auf 130 zum Vorgänger verbessern konnte. Der ein oder andere Song, insbesondere die letzten drei erinnern sogar an gute alte Zeiten, aber wer bitteschön hat denn diese dämlichen Elektro- Gimmicks und Huhs und Ahs eingebaut, und warum hat man sie beim Remastering nicht entfernt?

Foto: George Bodnar (1979) - BMG via CMM

Die true Metaller gingen spätestens jetzt in Scharen von Bord, wenn sie es nach "The Eagle Has Landed" nicht längst getan hatten. Immerhin waren SAXON live nach wie vor eine Bank und dass sie wussten, was die Fans wollten konnte man an den jeweiligen Setlists ablesen. Auch die Single B Sides Live Fast, Die Young und Krakatoa, die auf der Neuauflage enthalten sind, zeugen davon, dass SAXON konnten wenn sie wollten, also lag es nur an Label und Produzent?
Zum Vergleich bieten sich die Bonus Demoversionen einiger Albumtracks an, die aber die These nicht wirklich untermauern können. Die Band wusste was sie tat und Unschuld ist keine Entschuldigung, Punkt.

1986 folgte der nächste Versuch, kommerzielle Interessen und den Unwillen der alten Fanbase unter einen Hut zu bringen. Urgestein Steve "Dobby" Dawson hatte sich da aber schon verabschiedet und wurde durch Biff Byford himself ersetzt, obwohl auf dem Album Paul Johnson (ex-HERITAGE) als Bassist genannt wird, der aber ursprünglich nur als Tour Ersatz dienen sollte und erst nach den Aufnahmen fest zur Band stieß.
Als Produzent fungierte diesmal Gary Lyons, der bereits zuvor für u. a. AEROSMITH, THE OUTLAWS oder UFO tätig gewesen war und durchaus respektable Alben abgeliefert hatte. Der Sound ist dann auch nicht ganz so klinisch wie zuvor und auf Gimmicks wird erfreulicherweise verzichtet.

Auch wenn mit Dawson einer der Hauptsongschreiber abhanden gekommen war, macht der Rest der Band diesbezüglich keinen schlechten Job. Der oft erhobene Vorwurf, weitestgehend Clichés zu bedienen ist im Metal relativ akademisch und insofern zu vernachlässigen. Trotzdem konnte das Album seinerzeit nicht wirklich überzeugen und bei allem Respekt für Elton John, auf einem Metal Album hat er nichts zu suchen (Imho), auch wenn die beiden Tracks mit etwas Augenzwinkern betrachtet werden sollten.
Aus heutiger Sicht muss sich das Album aber vor US Konkurrenz nicht verstecken und verdient durchaus eine unvoreingenommene Neubewertung. Die Bonus Tracks beinhalten Radio Edits der Album Singles sowie B Sides (das Instrumental Chase The Fade), zwei davon live in Madrid aufgenommen, dazu drei live Aufnahmen der BBC vom 1986er Reading Festival.

Mit "Destiny" waren SAXON dann allerdings endgültig im Melodic Rock inkl AOR Keyboarder Steven Lawes-Clifford (WELL WELL WELL) und Christopher Cross Cover Ride Like The Wind angekommen und die Chartpositionen befanden sich im freien Fall, im angestrebten US Markt kam man gar nicht mehr vor. Die Fanbase war endgültig bedient und es sollte über eine Dekade dauern, bis man sich verloren gegangene Sympathie zurück erobern konnte.
Selbst die EMI die für den Stilwechsel mitverantwortlich war, hatte keine Zukunftsvisionen mehr parat und gab der Band den Laufpass. Melodic Rock Fans sollten dem Album aber durchaus ein oder zwei Ohren leihen. Als Bonus Tracks sind diverse alternative Mixe sowie weitere Single B Sides live aus Madrid enthalten.

Wie bei den vorherigen Wiederveröffentlichungen wurden auch hier die original Alben liebevoll remastert und neben den Bonus Tracks durch schicke Digi-Books bzw. Vinyl Editionen aufgewertet, die neben Texten und Original Cover Art viele seltene Fotos oder Memorabilien enthalten.

Fazit: Feine Deluxe Edition und für Komplettisten unerlässlich aber auch Genreneulinge können hier noch was entdecken.

Ralf Frank, 27.07.2018

 

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