Samson

Tomorrow And Yesterday

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.08.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Samson
Tomorrow And Yesterday, Angel Air Records/Fenn Music, 2006
Paul Samson Guitars, Vocals
Chris Aylmer & John McCoy Bass
Nicky Moore Vocals
Clive Burr, Pete Jupp & Thinderstick Drums
u.a.
Länge: 75 Min 51 Sek Medium: CD
1. Telephone10. Good To See You
2. Losing My Grip (live)11. Can't Live Without Your Love
3. Vice Versa (live)12. Look To The Future
4. Driving With ZZ13. Wings Of Tomorrow
5. Red Skies14. Room 109
6. Leaving Love (Behind)15. It Ain't Fair
7. No Turning Back16. Tomorrow Or Yesterday (live)
8. Tales Of The Fury17. Mr. Rock And Roll (live)
9. Tomorrow18. Brand New Day (live)

Es gibt sie also immer noch, die unverhofften positiven Überraschungen. Nachdem vor Monaten ein Artikel zum Album "Before The Storm" der Gruppe SAMSON entstanden war, hatte ich das Kapitel über die Band um Gründer und Namensgeber Paul Samson (Gitarre, Vocals) eigentlich als beendet betrachtet. Schließlich hatte man nach dem erwähnten Highlight aus dem Jahre 1982 outputmäßig keine Verkaufsrekorde mehr aufstellen können und war aus dem Bewusstsein der meisten Hard'n'Heavy-Fans verschwunden. Samsons Tod im Jahre 2002 setzte den Hoffnungen der wenigen verbliebenen Fans auf weitere Veröffentlichungen ein jähes Ende. Jener Käufergruppe und solchen der NWOBHM-Interessierten sei an dieser Stelle das Album "Tomorrow And Yesterday" wärmstens ans Herz gelegt, welches mir der Kollege Fred freundlicherweise zur Besprechung überließ.

SAMSON werden gerne als Metal-Band beschrieben, welche in den frühen Achtzigern im Rahmen der "New Wave Of British Heavy Metal" ihren Zenit erreichte. Von der verkaufstechnischen Seite her betrachtet mag das zutreffen, auch wenn sie nie an die Absatzzahlen von Acts wie SAXON, DEF LEPPARD oder gar IRON MAIDEN herankamen. Die Gründe mögen verschiedenster Natur sein, von häufigen Wechseln der Bandmitglieder bis hin zu Problemen mit ihren Plattenlabeln. Bandchef Paul Samson gab eigentlich nie so recht auf, auch wenn es gelegentliche Pausen zwischendurch gab.
"Tomorrow And Yesterday" bietet einen feinen Überblick darüber, dass SAMSON eigentlich nie ein "richtiger" Metal-Act waren, sondern neben dem Blues auch durchaus kommerzielleren Tönen frönten. Die Jahre nach dem 4. Mai 1984, als Samson seinen damaligen Bandmitgliedern die Auflösung der Band mitteilte, stehen auf diesem Album im Vordergrund. Es zeigt sich deutlich, dass der britische Gitarrist sein Pulver noch lange nicht verschossen hatte und weiterhin unter verschiedenen Namen, später erneut wieder auch als SAMSON, durchaus respektables Songmaterial veröffentlichte.

Aufgewertet wird die CD durch ein Booklet, welches ich in einer so liebevollen, detaillierten Aufmachung bisher nur äußerst selten gesehen habe. Der Leser wird mit einer Fülle von Information überrascht, die selbst so manchen Fan der Briten überraschen wird. Fotos aus allen Phasen der Bandhistorie runden dieses Glanzstück ab. Die sogenannten "Metal-Jahre" spielen auf dieser Compilation kaum eine Rolle, der spätere Sänger der "eisernen Jungfrauen", Bruce Dickinson, bleibt hier außen vor. Mit Nicky Moore als Sänger gibt es Aufnahmen aus der "Before The Storm"-Phase, anschließende Soloaufnahmen in Richtung Eighties-Rock mit dem ehemaligen GILLAN-Bassisten John McCoy und Live-Recordings aus dem Jahre 2000. Ansonsten werden diverse Wechsel am Gesangsmikrophon vollzogen, zuweilen nerven die etwas billigen Eighties-Keyboard-Passagen und man hört ungewohnte Töne, die meilenweit von den metallenen Pfaden liegen. Überall glänzt Paul Samson mal mehr oder weniger mit einer angenehm rockigen Gitarre, die aus einem ursprünglich kommerziellen Track wie Look To The Future ein galoppierendes Riff-Feuerwerk macht.
Während der erste Track Telephone (die erste Single, hier erstmals auf einer SAMSON-CD erhältlich) mit Paul Samson als Sänger noch New Wave-Merkmale aufweist, erinnert beispielsweise It Ain't Fair an einen lupenreinen Rock'n'Roll. Dass dieser Song von einem Album namens "1993" stammt, welches ursprünglich "Samson" heißen sollte, ist eine der vielen Geschichten, die im vorbildlichen Booklet erzählt werden.

Bis es an dieser Stelle eventuell eine SAMSON-History auf deutsch zu lesen gibt, sollte sich jeder Interessierte "Tomorrow And Yesterday" ins Regal gestellt haben. Eine überzeugende Veröffentlichung, sowohl was die Musik als auch die Hintergrundinformationen betrifft.

Jürgen Ruland, 01.08.2006

 

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