Samavayo

Payan

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.03.2022
Jahr: 2022
Stil: Hard Rock, Alternative, Stoner
Spiellänge: 43:00
Produzent: Richard Behrens

Links:

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Plattenfirma: Noisolution

Promotion: Noisolution


Redakteur(e):

Ralf Stierlen


s. weitere Künstler zum Review:

Elder

Coogans Bluff

Greenleaf

Titel
01. Afghan Sky
02. Shot Shot Shot Shot
03. Päyän
04. Transcend! Exceed!
 
05. Prophecy
06. Talagh
07. The Mission
Musiker Instrument
Behrang Alavi Guitar & Vocals
Andreas Voland Bass, Organ & Vocals
Stephan Voland Drums & Vocals
Gäste:
Nick DiSalvo Guitar (on Afghan Sky)
Tommi Holappa Guitar (on Shot Shot Shot Shot)
Igor Sydorenko Guitar (on Päyän)
Willi Paschen Guitar (on The Mission)

Eigentlich sollte das eine ganz normale Rezension werden. Wie hatte ich mich darauf gefreut, dass SAMAVAYO wieder ein neues Album bei Noisolution lancieren, ihr insgesamt siebtes „Vollalbum“ (es gibt ja noch ein paar EPs, Splits und Singles) in 22 Jahren Bandhistorie. Aber dann kam doch alles ganz anders. Aber der Reihe nach – erst soll die Musik zu ihrem Recht kommen.

Was mit dem Vorgänger „Vatan“ begonnen hat, findet hier seine Fortsetzung und vorläufigen Höhepunkt: die Reifung einer Band, die mal als enthusiastische Stonertruppe (damals noch zu viert) begonnen hat, inzwischen aber deutlich breiter aufgestellt ist, wirklich erwachsen geworden ist. Der Sound auf „Päyän“ ist riffig und griffig, zupackend und energiegeladen, modern und urban, weltoffen ohne weltmusikalische Klischees abzugreifen und dabei immer fokussiert und auf den Punkt gebracht..

Man scheut sich nicht vor punkigen Einflüssen (Shot Shot Shot Shot, The Mission), verliert dabei aber nie die Melodik aus den Augen (Transcend! Exceed!). Die Songs sind kompakt und eingängig, bieten aber wie schon auch auf „Vatan“ düster-progige Elemente (Prophecy, Päyän). Das Salz in der Suppe sind für mich die Stücke , die einen Bezug zu Behrang Alavis Biografie haben: Der im Iran geborene Gitarrist und Sänger der Band hat lange in Kabul gelebt und schreit seine Wut gegen die Terrorherrschaft der Taliban heraus (Afghan Sky).

Der Song Talagh ist ein Cover eines Titels der iranischen Pop-Ikone GOOGOOSH und der schon erwähnte Titelsong verbindet orientalisch schimmernde Einflüsse mit psychedelischem Stoner. Veredelt wird der Song von einem Gitarrensolo von Igor Sydorenko (STONED JESUS). Die Solospots der Gastgitarristen sind ohnehin ein weiterer Farbtupfer auf „Päyän“, geben sich doch Nick DiSalvo (ELDER auf Afghan Sky), Willi Paschen (COOGANS BLUFF bei The Mission) und Tommi Holappa (GREENLEAF auf Shot Shot Shot Shot) die Klinke in die Hand.

Die Band betont selbst, dass sie mit „Päyän“ ihren eigenen Sound gefunden hat, eine Mischung aus hartem Alternative Rock, Stoner, Psychedelic Rock mit Einflüssen aus Punk, Prog und orientalischer Musik. „Päyän“ bedeutet auf persisch das Ende.  Ein Ende im Sinne vom Schlechten, vom Guten, das Ende der Menschheit, Ende der Art und Weise, wie wir mit unserem Planeten umgehen. Es geht um die Zerstörung unseres Planeten, Spaltung, Rassismus, Gier, Ausbeutung, Krieg, Isolation, Einsamkeit.

Aber jedes Ende bedeutet gleichzeitig einen Anfang, einen Neustart und Beginn. Und nach diesem Album darf man von SAMAVAYO noch einiges Großes erwarten.

So, eigentlich wäre hier auch für diese Rezension das Ende gekommen. Aber leider werfen die Ereignisse in der Ukraine auch hier ihren mächtigen, unheilvollen Schatten. Die geplante Tour mit den oben erwähnten STONED JESUS, einer Stonerband aus der Ukraine, musste aus naheliegenden Gründen gecancelt werden. Auf ihrer Website haben SAMAVAYO deutlich Stellung bezogen und spenden einen Teil der Einnahmen aus den Verkäufen von „Päyän“ zu Gunsten der Ukraine. Man kann nur hoffen, dass das Ende des Frieden in Europa baldmöglichst in das Ende des Krieges mündet und neue Hoffnung auf Frieden und Völkerverständigung aufkommen kann.

 

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