Saints Of Ruin

Nightmare

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.06.2010
Jahr: 2010
Stil: Gothic Rock

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Saints Of Ruin
Nightmare, Echozone/Bob Media, 2010
Ruby RuinVocals, Bass
Tommy DarkGuitars
John Paul YoungKeyboards, Didgeridoo
Michael Dominic BroadusDrums, Percussions
Gäste:
The SqueezeVocals, Percussions
Katrina SatarayHarmonium
Produziert von: Michael Broadus, Tommy Dark & Ruby Ruin Länge: 49 Min 58 Sek Medium: CD
01. Ashes07. A Murder Of Crows
02. Dying Time08. Halloween Song
03. Bloodletting09. Never Go Away
04. Nightmare10. Dark Night
05. End Of Days11. The Darkening
06. Be My King

Die amerikanische Gothic Szene ist ein ganz spezieller Fall. Viele der Künstler von der anderen Seite des großen Teiches orientieren sich stilistisch und soundtechnisch sehr stark an den Achtzigern und der damalig führenden britischen Düsterszene.

Der Londoner Batcave Club war das Mekka und auch wenn die Location bereits Mitte der Achtziger das Aus ereilte, so lebt die Legende weiter. Der typische Sound, eine trockene Mischung aus grimmigem Rock, düsterem Wave und der Geradlinigkeit des Punk wurde zu einem eigenen Gothic-Subgenre.

Heute sind es Bands wie SAINTS OF RUIN aus Kalifornien, die in die Fußstapfen von SIOUXIE & THE BANSHEES oder CHRISTIAN DEATH treten, und einen Sound vor dem Aussterben bewahren, der für heutige Hörgewohnheiten etwas spröde und antiquiert klingen mag, aber immer noch seinen Reiz hat.

In Zeiten, in denen oft schon eigenproduzierte Demos einen satteren Sound aufweisen, als die Kultscheiben der Achtziger, wirkt diese Rückbesinnung anachronistisch, versprüht aber ein ganz besonders Flair. Hier wird Gothic wieder zu einer echten Subkultur, die sich den gängigen Trends vehement verweigert. Statt glatt polierter, kuscheliger Melancholie und designter Ästhetik, geht es rauer und ursprünglicher zur Sache. Die Untoten sehen nicht so aus als kommen sie direkt vom Laufsteg, sondern der Schmutz steckt noch unter den Fingernägeln und im Haar hängen Spinnweben.

SAINTS OF RUIN punkten durch die sehr authentisch wirkende Rückbesinnung auf alte Tugenden. Die attraktive Nachtschwärmerin Ruby Ruin am Mikrophon der Heiligen verfügt über eine fesselnde Stimme, bei der Charisma und Eigenständigkeit gar nicht erst das Bedürfnis nach technischer Perfektion aufkommen lassen.

Ob Be My King, A Murder Of Crows oder Ashes, ob Never Go Away oder das niedlich-charmante Halloween Song, die Stücke von SAINTS OF RUIN brauchen zwar allesamt ein paar Hördurchgänge um zu zünden, werden dann aber zu echten Ohrwürmern.

Ein tolles Album für Undergroundgothics mit historischem Szeneverständnis. Außerdem perfekt geeignet um Buffy- und UNHEILIG-Modegruftis zu enttarnen, denn die werden damit gar nichts anfangen können.

Martin Schneider, 12.06.2010

 

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