Saints Of Ruin Glampyre, Echozone/Bob-Media, 2011 |
Ruby Ruin | Lead Vocals, Bass | |||
Tommy Dark | Guitars | |||
Kat Downs | Keyboards, Backing Vocals | |||
Michael Broadus | Drums, Electronic Drums | |||
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01. Glampyre | 06. Slow Poison | |||
02. Fire | 07. Certain Doom | |||
03. Rain | 08. Labyrinth MMXI | |||
04. Love Dies | 09. The Son | |||
05. Father Vengeance | ||||
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Das inzwischen in der hiesigen Gothic-Szene, auch durch Beiträge zu Kompilationen, wie "Gothic Visions" und "Gothic Visions II", nicht unbekannte kalifornische Quartett SAINTS OF RUIN brachte 2010 seinen Erstling "Nightmare" an die Öffentlichkeit. Seit kurzem kann der Nachfolger “Glampyre“ genossen werden.
Die überseeische Viererbande, im Unterschied zum Debütalbum an den Keyboards umbesetzt (für John Paul Young kam Kat Downs), fügt ihrem, durchaus als nostalgisch zu bezeichnenden, (wie bei vielen US-amerikanischen Gothic Acts) in bemerkenswerter Ausprägung dem britischen Vorreiterklang der 1980er Jahre verhafteten, Mix aus Gothic Rock/Metal, Punk und Dark Wave, auf dem Neuling noch eine weitere Dimension hinzu. Glam Rock heißt ihr Gebot der Stunde. Das Material ist düster, kühl, elektronisch, rockig, heavy, hymnisch, glamourös, etwas psychedelisch, sowohl flott, als auch gebremst, ein wenig doomig und obendrein noch sehr melodiebetont, stellenweise gar eingängig.
Acht von den neun Tracks stammen vom Autorenduo Ruby Ruin und Tommy Dark, wobei die Schlussnummer The Son, dem “unsterblichen Gedenken an Peter Steele“, des viel zu früh von uns gegangenen TYPE O NEGATIVE-Vordenkers, gewidmet ist. Einzig Rain stammt aus fremden Federn, nämlich von Ian Astbury und Billy Duffy (THE CULT). Dieses Cover erscheint jedoch nicht unbedingt zwingend erforderlich, da man nach Originellem hier vergeblich sucht.
Als tatsächlich weltbewegend und wegweisend, sensationell oder innovativ lässt sich “Glampyre“ jetzt nicht wirklich beschreiben. Nichts desto trotz besitzt die Platte genügend Pluspunkte, um als hörenswert gelten zu können. Die Musik wirkt gefällig und einigermaßen abwechslungsreich. Die Kompositionen machen einen stil- und gehaltvollen Eindruck. Die musikalischen Leistungen, angefangen beim markanten Gesang von Frontschönheit Ruby Ruin, bis hin zum Spiel der anderen drei Bandmitglieder, sind mannigfaltiger Ehren wert. Die Produktion bringt alles auf den Punkt und lässt die Stücke in ihren Einzelheiten zur Geltung kommen.
Den SAINTS OF RUIN ist mit “Glampyre“ zwar leider nicht der große Wurf gelungen, den sie sich sicherlich erhofft haben, aber immerhin ein Werk, das über Ecken und Kanten verfügt, an denen die Verfechter des Mainstream gehörig hängen bleiben und sich dann frustriert abwenden dürften. Um sich in jeder Hinsicht aus der grauen Masse der guten Gothic Rock Verbände herauszuheben, wäre noch ein erhebliches Mehr an Eigenständigkeit und, noch wichtiger, eine verstärkte Bündelung und konzentriertere Umsetzung aller eigenständig erdachten Ideen vonnöten.
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